- Andasol 3
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Andasol 1 ist ein solarthermisches Kraftwerk in der spanischen Provinz Granada, das sich zur Zeit im Testbetrieb befindet. Es wird mit 510.000 Quadratmetern Kollektorfläche auf einer Grundfläche von 1300 m × 1500 m das größte Solarkraftwerk in Europa sein.
Inhaltsverzeichnis
Projektierung und Bau
Für die Projektentwicklung von Andasol 1 ist die Erlanger Firma Solar Millennium verantwortlich. Die Investitionskosten werden auf 300 Millionen Euro veranschlagt. Partner der Solar Millennium für die Errichtung des Kraftwerks ist der spanische Baukonzern Grupo Cobra, ein Tochterunternehmen des Bau- und Telekommunikationskonzerns Grupo ACS. Die Grupo Cobra verantwortet den Bau des Kraftwerks und hält 75 % der Anteile der Kraftwerksgesellschaft Andasol 1 S.A. Das Technologieunternehmen Flagsol GmbH, eine 100-%-Tochtergesellschaft der Solar Millennium, liefert Engineering-Leistungen, also Planung, Auslegung, Bauüberwachung und Steuerung für das Solarfeld.
Die Grundsteinlegung fand am 20. Juli 2006 statt. Der Standort liegt auf der Hochebene von Guadix in der Provinz Granada. Nach einer Bauzeit von etwa zwei Jahren wurde im Oktober 2008 der Testbetrieb aufgenommen.[1] Nach Abschluss der Testphase soll mit der Netzeinspeisung des vom Kraftwerk erzeugten Stroms begonnen werden.
Technik
Zum Einsatz kommt bei Andasol 1 die Parabolrinnen-Technologie: Mit Spiegeln wird das Sonnenlicht auf ein Absorberrohr fokussiert, das darin enthaltene synthetische Wärmeträger-Öl wird durch die Sonnenenergie auf 400 °C erhitzt. Dieses Öl erzeugt über einen Wärmeübertrager Dampf, der die Kraftwerksturbinen antreibt.
Im Betrieb werden bei einer Höchstleistung von 50 Megawatt (MW) jährlich geschätzte 176 Gigawattstunden elektrische Energie erzeugt werden, was dem Jahresstromverbrauch von 200.000 Personen entspricht. Die erzeugte Energiemenge entspricht einer konstanten Leistung von 20 MW. Die Baukosten umgerechnet auf eine Laufzeit von 20 Jahren betragen dann 8,5 Cent pro kWh. Anderen Berechnungen zufolge betragen die Kosten 20 Eurocent pro kWh. [2] Der Wirkungsgrad liegt bei 25 Prozent.[3]
Damit das Kraftwerk auch nachts Energie liefern kann, wird das Wärmeträger-Öl alternativ durch einen Salzspeicher geleitet(thermischer Speicher, Salzschmelze). Dieser thermische Speicher fasst 28.500 Tonnen Salz; seine Kapazität reicht für 7,5 Stunden Volllastbetrieb aus. In dem Salzspeicher gibt das Öl über einen Wärmeübertrager seine Wärme an eine flüssige Salzschmelze ab. Mit dem erhitzten flüssigen Salz kann dann bei Bedarf über denselben Wärmeübertrager wieder das Öl erhitzt werden. Mit dem heißen Öl wird wiederum Dampf erzeugt, welcher eine Turbine antreibt. Die Turbinen sind mit Generatoren verbunden, die Strom erzeugen.
Sonstiges
In unmittelbarer Nähe von Andasol 1 begannen im Februar 2007 die Baumaßnahmen für die Errichtung eines weiteren praktisch baugleichen Parabolrinnenkraftwerks Andasol 2, das im Frühjahr 2009 ans Netz gehen soll. Bei einem weiteren angrenzenden Kraftwerk Andasol 3 werden derzeit die sogenannten „Early Works“ (Vorarbeiten) durchgeführt. [1][4]
Weblinks
- Solar Millennium AG – Entwicklungsfirma von Andasol 1
- Beschreibung von Andasol 1 bis 3 (PDF-Dokument)
- Video zum Solarkraftwerk Andasol (ZDFmediathek)
Einzelreferenzen
- ↑ a b [1], Andasol 1 hat Testbetrieb aufgenommen, Mitteilung vom 15. Oktober 2008 auf der Webseite www.solarmillennium.de
- ↑ wissenschaft.de:Solarstrom aus der Sahara
- ↑ focus.de: Die Photovoltaik gerät ins Hintertreffen
- ↑ Andasol 2 im Bau - Baufortschritt von Andasol 1 weiter planmäßig, Mitteilung vom 13. April 2007 auf der Webseite www.solarmillennium.de
37.217425-3.0613388888889Koordinaten: 37° 13′ 3″ N, 3° 3′ 41″ W
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