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Fingerotter Systematik Überordnung: Laurasiatheria Ordnung: Raubtiere (Carnivora) Überfamilie: Hundeartige (Canoidea) Familie: Marder (Mustelidae) Unterfamilie: Otter (Lutrinae) Gattung: Fingerotter Wissenschaftlicher Name Aonyx Lesson, 1827 Die Fingerotter (Aonyx) sind eine in Afrika lebende Raubtiergattung aus der Unterfamilie der Otter (Lutrinae) innerhalb der Familie der Marder (Mustelidae). Die Gattung umfasst zwei Arten, den Kapotter (Aonyx capensis) und den Kleinkrallenotter (Aonyx congicus). Der in Asien lebende Zwergotter ist eng mit den Fingerottern verwandt und wird manchmal in die gleiche Gattung gestellt.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Namensgebendes Merkmal der Fingerotter sind die Vorderpfoten, bei denen die Krallen stark rückgebildet oder fehlend sind und so menschlichen Fingernägeln ähneln. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die rückgebildeten Schwimmhäute und durch die relativ große Beweglichkeit der einzelnen Zehen. Das Fell dieser Tiere ist bräunlich gefärbt, die Unterseite ist heller; an Gesicht, Kehle und Brust können weiße Flecken vorhanden sein. Wie alle Otter haben sie einen lang gestreckten Körper mit kurzen Beinen und einen muskulösen Schwanz. Fingerotter erreichen eine Kopfrumpflänge von 60 bis 100 Zentimeter, eine Schwanzlänge von 40 bis 71 Zentimeter und ein Gewicht von 13 bis 34 Kilogramm, sind also deutlich schwerer als der nah verwandte Zwergotter oder auch der europäische Fischotter.
Fingerotter sind vorwiegend dämmerungs- oder nachtaktiv, gehen in von Menschen unberührten Regionen aber auch tagsüber auf Nahrungssuche. Aufgrund ihrer rückgebildeten Krallen graben sie keine eigenen Baue, sondern ziehen sich zur Ruhe unter Baumstämme oder in dichte Vegetation zurück. Sie leben zwar eher einzelgängerisch, die Reviere von mehreren Tieren können sich aber gänzlich überlappen und manchmal verteidigen diese Tiere die Reviergrenzen gemeinsam oder gehen zusammen auf Nahrungssuche.
Nach einer rund 63-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen zwei oder drei Jungtiere zur Welt, welche für rund ein Jahr bei der Mutter bleiben.
Die Arten
Kapotter
Der Kapotter (Aonyx capensis) ist in weiten Teilen Afrikas südlich der Sahara beheimatet, sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Senegal bis Äthiopien und südwärts bis Südafrika. Er bewohnt eine Reihe von Lebensräumen, darunter Regenwälder, Küstenregionen und sogar Halbwüsten, ist aber immer in der Nähe von Gewässern zu finden. Dabei bevorzugt er Seen und schlammige Flüsse, kommt aber auch im Brackwasserbereich und entlang der Meeresküsten vor. Bei der Nahrungssuche nimmt er im Gegensatz zu anderen Ottern die Beute nicht mit dem Mund, sondern mit den Vorderpfoten auf. Seine harten, breiten Backenzähne deuten an, dass er vorwiegend von Weichtieren und Krebstieren lebt. Er ist eine der häufigeren Otterarten und nicht bedroht.
Kleinkrallenotter
Der Kleinkrallen- oder Kongo-Fingerotter (Aonyx congicus) ist auf das zentrale Afrika beschränkt, sein Verbreitungsgebiet reicht vom südöstlichen Nigeria bis Uganda. Sein Lebensraum sind Sumpfgebiete und kleine Flüsse im tropischen Regenwald. Seine Zähne sind spitzer und schärfer als die des Kapotters, vermutlich ernährt er sich in stärkerem Ausmaß von kleinen Wirbeltieren und Eiern. Über seine Lebensweise ist kaum etwas bekannt.
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