Karakalpakien

Karakalpakien
Republik Karakalpakistan
usbek. Qoraqalpog‘iston Respublikasi
karakalpak. Qaraqalpaqstan Respublikasi
Flagge von Karakalpakistan

Flagge von Karakalpakistan

Basisdaten
Hauptstadt Nukus
Fläche 164.900 km²
Einwohner 1.727.813
(Stand 1. Januar 2008)
Bevölkerungsdichte 10 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 UZ-QR
Lage der autonomen Republik Karakalpakistan in Usbekistan

Karakalpakistan (karakalpak. Qaraqalpaqstan Respublikasi, Qaraqalpaqstan [neue lateinische Schreibweise]; Қарақалпақстан Республикасы, Қарақалпақстан [veraltete kyrillische Schreibweise]; usbek. Qoraqalpog‘iston Respublikasi, Qoraqalpog‘iston), amtlich Republik Karakalpakistan oder auch veraltet Karakalpakien, ist eine autonome Republik im Westen Usbekistans am Aralsee. Sie hat 1.727.813 Einwohner (Stand: 2008) und eine Fläche von 164.900 km². Die Hauptstadt ist Nukus.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Im Osten befindet sich die Kysylkum, im Westen das Ustjurt-Plateau, im Mittelteil das Delta des Amudarja.

Das Wasser im Aralsee ist in den letzten Jahrzehnten immer weniger geworden, da die früheren Zuflüsse durch die Ströme Amudarja und Syrdarja den See nicht mehr erreichen.

Dies führte in den zurückliegenden Jahrzehnten zu großen Veränderungen im Wasserhaushalt der gesamten Region, zu Klima- und Bodenveränderungen und zu immensen Umweltschäden. Die Ufer des Sees haben sich von den früheren Häfen und Kurorten zurückgezogen. Ganze Flotten von Schiffen liegen heute in einem Sand- und Salzmeer, anstatt im Wasser, es gibt „Friedhöfe der Schiffe“.

Bevölkerung

Die Bevölkerung der Republik setzt sich zu jeweils einem Drittel aus Karakalpaken (nicht zu verwechseln mit den Karapapaken), Usbeken und Kasachen zusammen.

Politik

Die autonome Republik hat ein eigenes Parlament, einen eigenen Ministerrat und eine eigene Flagge. Das Karakalpakische ist zusammen mit dem Usbekischen Amtssprache.

Einer der Stellvertreter des Vorsitzenden des Oliy Majlis (Parlament Usbekistans) ist ein Vertreter der Republik Karakalpakistan, der gegenwärtig der Vorsitzender des Dschokargi Kenges (Parlament Karakalpakistans) ist.

Geschichte

Bis 1924 gehörte der Norden der Region mitsamt dem Kysylkum-Gebiet (Navoiy) zur Kirgisischen ASSR innerhalb der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (Russland, RSFSR), dem heutigen Kasachstan, der Süden Karakalpakistans war bis 1924 Teil der Sowjetischen Volksrepublik Choresm (bis 1920 Khanat Chiwa). Seit dem 27. Oktober 1924 zuerst als autonomes Gebiet (autonome Oblast), ab 20. März 1932 als Karakalpakische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik (ASSR) Teil der RSFSR, nach dem 5. Dezember 1936 Teil Usbekistans (bis 1991 Usbekische SSR).

Wirtschaft

Die Hauptwirtschaftszweige sind die Förderung von Erdöl und Erdgas, die Gewinnung von Salzen und Phosphoriten, der Bewässerungsfeldbau (Baumwolle, Reis), die Schaf- und Seidenraupenzucht sowie die Textilindustrie.

Um ausreichend Wasser für den von Stalin befohlenen Baumwollanbau zu bekommen, wurden die Wasser der Flüsse Amudarja und Syrdarja in unzählige Kanäle abgeleitet und erreichen somit den Aralsee nicht mehr.

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