- Andras Adorjan (Schachspieler)
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András Adorján [ˈɒndraːʃ ˈɒdorjaːn] (* 31. März 1950 in Budapest) ist ein ungarischer Schachspieler.
András Adorján benannte sich Ende der 1960er Jahre nach dem ungarischen Flötisten gleichen Namens. Zuvor hieß er András Jocha. Unter diesem Namen sind einige Aufzeichnungen von Jugendpartien erhalten. Adorján wurde 1969 in Stockholm Vizeweltmeister der Junioren. Im Finale unterlag er dem späteren Schachweltmeister Anatoli Karpow. 1973 wurde er internationaler Großmeister und gewann die Turniere in Warna sowie Luhačovice zusammen mit Jan Smejkal. 1974 wurde er Turniersieger in Olot. Im Interzonenturnier in Riga qualifizierte sich Adorján 1979 nach einem Stichkampf-Sieg gegen Zoltán Ribli für das darauffolgende Kandidatenturnier, verlor dort aber im Viertelfinale 1980 seinen Wettkampf gegen Robert Hübner knapp mit 4,5:5,5.
Adorján gilt als erfahrener Turnierspieler, zu seinen Erfolgen zählt der Gewinn der Ungarischen Meisterschaft 1984 und des New York Open 1987. Wegen psychischer Probleme nimmt er in den letzten Jahren aber kaum noch an Turnieren teil. In der Saison 1989/90 spielte er für den Verein SG Kirchheim in der Schachbundesliga. Er gilt als Eröffnungsspezialist, insbesondere in der Grünfeld-Indischen Verteidigung. In der Englischen Eröffnung ist eine mit den Zügen 1.c4 g6 2.e4 e5 beginnende Variante nach ihm benannt. Im Gegensatz zu vielen anderen Großmeistern ist Adorján davon überzeugt, dass es keinen Nachteil bedeutet, mit den schwarzen Steinen zu spielen. Er veröffentlichte zu diesem Thema einige Bücher.
Als Trainer betreute er unter anderem Garri Kasparow und Péter Lékó. Seine Elo-Zahl beträgt 2504 (Stand: April 2008).
Werke
- Grünfeld-Indische Verteidigung - richtig gespielt (mit Jeno Döry). Hollfeld 1989, ISBN 3-8916-8009-0
- Black is OK. Batsford Ltd, 1988, ISBN 3-8044-1353-6 (deutsche Übersetzung Black ist OK, Hollfeld 1990)
- Quo vadis, Garry? András Adorján analysiert Kasparows Weg. Schachverlag Dreier, 1990, ISBN 3-9802-5740-1
- Schwarz ist Super in Sizilianisch Sweschnikow (mit Tamás Horváth), 1993, ISBN 9-6304-2653-6
- Black is still OK. Batsford Ltd, London 2004, ISBN 0-713-48870-0
- Black is OK forever. Batsford Ltd, London 2005, ISBN 0-7134-8942-1
Weblinks
- András Adorján beim Weltschachbund FIDE (englisch)
- Literatur von und über András Adorján (Schachspieler) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Schachpartien von András Adorján zum Nachspielen (englisch)
Ungarische SchachgroßmeisterÁcs | Adorján | Almási | Anka | Balogh | Barczay | Benkő | Bérczes | Berkes | Bilek | Cao | Czebe | Csernyin | Csom | Dely | Erdős | Faragó | Fogarasi | Forintos | Grószpéter | Gyimesi | Héra | Á. Horváth | Cs. Horváth | J. Horváth | P. Horváth | Kállai | Lékó | Lengyel | Lilienthal | Lukács | Medvegy | Pintér | J. Polgár | Zsu. Polgár | Portisch | Ribli | Ruck | Sax | Seres | Trang | Tolnai | Varga
Verstorbene Großmeister
Barcza | Flesch (ehrenhalber) | Honfi (ehrenhalber) | Maróczy | Szabó | Székely | VadászPersonendaten NAME Adorján, András KURZBESCHREIBUNG ungarischer Schachspieler GEBURTSDATUM 31. März 1950 GEBURTSORT Budapest
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