Karl-Friedrich-Gymnasium (Mannheim)

Karl-Friedrich-Gymnasium (Mannheim)
Karl-Friedrich-Gymnasium
Bild:logo kfg mannheim.png
Schultyp Gymnasium
Gründung 1664
Ort Mannheim
Bundesland Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 28′ 55,4″ N, 8° 28′ 33,7″ O49.4820694444448.47603055555567Koordinaten: 49° 28′ 55,4″ N, 8° 28′ 33,7″ O
Schüler 835 (Stand: 14. November 2008)
Leitung OStD Prof. Dr. Hermann Wiegand
Website www.kfg-mannheim.de

Das Karl-Friedrich-Gymnasium (kurz: KFG) ist ein Gymnasium und die älteste höhere Schule in Mannheim mit einer mehr als 300-jährigen ununterbrochenen Geschichte.

Inhaltsverzeichnis

Historisches

Anfänge ab 1664

Namensgeber Karl Friedrich von Baden.

1664 wurde die Schule als reformiertes Pädagogium (Lateinschule) von Kurfürst Karl-Ludwig begründet. 1720 stiftete Kurfürst Karl-Philipp das katholische Jesuiten-Gymnasium. Nach dem Übergang der rechtsrheinischen Kurpfalz an Baden 1803 ordnete Großherzog Karl Friedrich 1807 das Schulwesen in Mannheim neu und schloss die ehemals konfessionellen Gymnasien zum staatlichen Großherzoglichen Lyceum zusammen, das im ehemaligen Jesuitenkolleg in A 4 zwischen Schloss und Jesuitenkirche untergebracht wurde. Der langjährige Lyceumsdirektor, Friedrich August Nüßlin, ein in ganz Deutschland bekannter Pädagoge, richtete im Anschluss an Wilhelm von Humboldt die badischen Lyceen neuhumanistisch aus.

19. Jahrhundert

Seit 1820 wurden am Lyceum jüdische Schüler aufgenommen, die um 1880 fast ein Drittel der Schülerschaft stellten. Im Jahre 1872 wurden die badischen Lyceen nach preußischem Vorbild in Gymnasien umbenannt. Von 1869 bis 1899 wurde das heutige Schulhaus – damals noch vor der Stadt – erbaut. 1902 begann das Großherzogliche Gymnasium als erste Schule in Mannheim mit der Koedukation: Sieben Mädchen wurden in die Sexta aufgenommen. 1907 erhielt das Gymnasium in Erinnerung an den ersten badischen Großherzog Karl Friedrich seinen heutigen Namen Karl-Friedrich-Gymnasium.

20. Jahrhundert

Im Zweiten Weltkrieg wurden 1943 die Unter- und Mittelstufe ausgelagert, das Schulhaus zu 60 Prozent zerstört und der Schulbetrieb im März 1945 eingestellt. Im Dezember 1945 nahm das Karl-Friedrich-Gymnasium den Unterricht im halb ausgebrannten Schulhaus wieder auf. Dieses wurde 1950 wieder hergestellt und 1961/1962 großzügig modernisiert, wobei im obersten Stockwerk naturwissenschaftliche Fach- und Praktikumsräume eingerichtet wurden. 1972 feierte das Karl-Friedrich-Gymnasium sein 300-jähriges Bestehen, wobei der ehemalige Schüler und spätere Astrophysiker Professor Dr. Heinz Haber die Festansprache hielt. 1984 wurde neben dem altsprachlichen der neusprachliche NI-Zug eingerichtet. Seit dem Schuljahr 1996/1997 gibt es das naturwissenschaftliche Profil, seit dem Schuljahr 1998/1999 den achtjährigen Zug (G8).

Zeittafel

Das Gebäude des Karl-Friedrich-Gymnasiums.
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  • 1655: Gründung des reformierten Pädagogiums – der ersten Lateinschule Mannheims – durch den Kurfürsten Karl Ludwig.
  • 1700: Neugründung des Pädagogiums nach der Zerstörung der Stadt im Orleanschen Erbfolgekrieg.
  • 1711: Gründung des lutherischen Gymnasiums durch die lutherische Kirchengemeinde.
  • 1720: Gründung des Jesuitengymnasiums durch den Kurfürsten Karl Philipp.
  • 1730–1734: Bau des Kolleggebäudes zwischen westlichem Schlossflügel und Jesuitenkirche.
  • 1738: Bau des Gebäudes für das Jesuitengymnasium in der „Kalten Gass“ im Anschluss an das Chor der Jesuitenkirche.
  • 1750: Gründung der Unterstützungskasse für bedürftige Schüler Cassa Pia am Jesuitengymnasium. Die Cassa Pia bestand als Lernmittelbücherei bis nach dem Zweiten Weltkrieg.
  • 1795: beginnender Rückgang der Schülerzahlen aller drei Gymnasien durch die Revolutionswirren.
  • 1803: Auflösung der Kurpfalz – Übergang Mannheims an Baden.
  • 1807: Am 10. November Errichtung des „Vereinigten Großherzoglichen Lyzeums“ aus den drei konfessionellen Gymnasien durch den Großherzog Karl Friedrich von Baden.
  • 1872: Umbenennung des Lyzeums in „Großherzogliches Gymnasium“ und umgekehrte Zählung der Klassen Sexta bis Prima (VI–I).
  • 1896–1899: Neubau des jetzigen Schulhauses.
  • 1902: Beginn der Koedukation durch die Aufnahme von sieben Mädchen in die Sexten.
  • 1907: Am 31. Juli anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Neugründung erhielt das Gymnasium den Namen Großherzogliches Karl Friedrich Gymnasium.
  • 1943: Auslagerung der Unterklassen nach Herrenwies und Buchheim.
  • 1945: Am 12. Dezember Wiederaufnahme des Unterrichts in der zu 75 Prozent zerstörten Schule.
  • 1950: Abschluss des Wiederaufbaus der Schule in ihrer alten Gestalt.
  • 1962–1963: grundlegende Modernisierung und Aufstockung des Schulgebäudes.
  • 1974–1975: Beteiligung an den landesweiten Schulversuchen zur Erprobung der reformierten Oberstufe.
  • 1978: allgemeine Einführung der NGO (neuen gymnasialen Oberstufe).
  • 1984: Einführung des NI-Zuges am Karl Friedrich Gymnasium.
  • 1996: Einführung des naturwissenschaftlichen Profils.
  • 1998: Einführung des achtjährigen Zugs.
  • 1999–2000: Englisch wird in der Sexta (Klasse 5) zum Pflichtfach.
  • 2003–2004: Spanisch ist als vierte Fremdsprache möglich – Europäisches Gymnasium.
  • 2007: Das Fach NWT wird erstmals in 2 Klassen unterrichtet.

Literatur

  • Hermann Wiegand, Wilhelm Kreutz (Herausgeber): 200 Jahre Vereinigtes Großherzogliches Lyceum. Karl-Friedrich-Gymnasium Mannheim. verlag regionalkultur 2008, ISBN 978-3-89735-490-6

Weblinks


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