Karl Abarth

Karl Abarth

Carlo Abarth (* 15. November 1908 in Wien; † 24. Oktober 1979; eigentlich Karl Abarth) war ein in Italien lebender österreichischer Motorradrennfahrer und Unternehmer.

Vor dem Zweiten Weltkrieg war Abarth berühmt für seine Seitenwagenmaschine, die er so umgebaut hatte, dass Schräglagen bei Kurvenfahrten möglich waren. Mit dieser gewann er 1933 ein spektakuläres Rennen gegen den Orient-Express auf der 1300 km langen Strecke zwischen Wien und Ostende. Nach mehreren Unfällen stellte Carlo Abarth die Motorradrennaktivitäten ein. Im Zweiten Weltkrieg lebte und arbeitete er in Ljubljana (Laibach), Slowenien. Nach dem Krieg lebte er zuerst in Meran, der engeren Heimat seiner Vorfahren[1]. Carlo Abarth gründete 1949 zusammen mit Armando Scagliarini in Bologna die Firma Abarth & Co, obwohl quasi gleich nach der Gründung die Geschäftsaktivitäten in Turin aufgenommen wurden und die Firma auch dorthin umfirmierte. Abarth übernahm von der bankrotten Firma Cisitalia des Textilindustriellen Piero Dusio die Rennfahrzeuge und entwickelte diese als "Squadra Carlo Abarth" weiter. Die Firma Abarth wurde sowohl als Anbieter von Fahrzeugtuning als auch als Hersteller von Eigenkonstruktionen bekannt.

Da Abarth im Sternzeichen Skorpion geboren wurde, wählte er diesen als Firmenlogo. Ein populäres Modell trug auch den Namen „Scorpione“.

Abarth heiratete 1949 Nadina Abarth-Zerjav, von der er 1979 geschieden wurde. Im selben Jahr heiratete er seine dritte Frau, Anneliese.

In seinem Unternehmen, der Abarth & Co, wurden in den 1950er und 1960er Jahren viele Fahrzeuge von Fiat, Simca und Alfa Romeo renntauglich gemacht. Er spezialisierte sich auf den Bau kleinvolumiger Sportwagen und demütigte damit die arrivierten Rennställe. Für seinen Rennstall fuhren u. a. Johann Abt, Kurt Ahrens, Ernst Furtmayr, Hans Herrmann, Jochen Neerpasch und Hans Ortner.

Bis 1971 fuhren seine Autos auf Grund der enormen Bandbreite seiner Modelle jährlich bis zu 600 Renn- und Klassensiege ein. Mit dem auch in Italien ansteigenden Trend zu mehr Hubraum sank der Erfolg seines Geschäftsmodells. Letztlich wurden die Basisfahrzeuge nicht mehr produziert.

1971 verkaufte Carlo Abarth Namensrechte und Firma an den Fiat-Konzern und zog sich nach Wien zurück. Einige Jahre war er noch als Berater für die Firma tätig.

In Meran ist eine Straße nach Carlo Abarth benannt[1]

Einzelnachweise

  1. a b Dolomiten (Zeitung), Nr 178 vom 4. August 2008; S. 20.

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