- Karl Abel
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Karl Abel (* 10. Februar 1897 in Obernkirchen; † 27. April 1971 ebenda[1]) war ein deutscher Gewerkschafter und Politiker (KPD).
Leben
Nach dem Schulbesuch absolvierte Abel eine Ausbildung zum Schuhmacher, nahm von 1916 bis 1918 als Soldat am Ersten Weltkrieg teil und wurde 1919 aus der Reichswehr entlassen. Anschließend ging er auf Wanderschaft, ehe er 1921 eine Tätigkeit als Bergarbeiter bei der Preußischen Bergwerks- und Hütten-Aktiengesellschaft (Preussag) aufnahm.
Abel schloss sich 1916 der Sozialistischen Jugend an und trat 1921 in die KPD ein. Er war seit 1925 Gauleiter des Roten Frontkämpferbundes (RFB) in Niedersachsen und seit 1929 Organisationsleiter in der niedersächsischen KPD-Bezirksleitung. Abel gehörte von 1924 bis 1932 dem Preußischen Landtag an.
Abel hatte sich bereits 1914 der Gewerkschaft angeschlossen. Er wurde 1926 bei der Preussag entlassen, arbeitete im Anschluss als Gewerkschaftssekretär und wirkte daneben als hauptamtlicher Parteifunktionär bei den Kommunisten. 1927 wurde er Leiter einer Arbeiterbuchhandlung in Hannover. Aufgrund seiner Mitarbeit in der Revolutionären Gewerkschafts-Opposition (RGO) wurde er 1929 aus dem Bergarbeiterverband ausgeschlossen.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Abel festgenommen und 1933/34 in Festungshaft verbracht. Anschließend arbeitete er als orthopädischer Schuhmacher. Aus politischen Gründen wurde er 1938 erneut inhaftiert und bis 1940 im KZ Sachsenhausen festgehalten. Danach nahm er als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. Eine weitere Festnahme 1944 führte schließlich zu einer erneuten Haft im KZ Sachsenhausen, die bis zu seiner Befreiung 1945 andauerte.
Er war von 1946 bis 1951 Mitglied des Niedersächsischen Landtages und dort 1950/51 Vorsitzender der KPD-Fraktion. Abel wurde am 25. November 1946 als Minister für Volksgesundheit und Staatswohlfahrt in die von Ministerpräsident Hinrich Wilhelm Kopf geführte Regierung des Landes Niedersachsen berufen. Vom 11. Juni 1947 bis zu seinem Rücktritt am 5. Februar 1948 amtierte er als Landesminister ohne Geschäftsbereich.
Nach seinem Ausscheiden aus der Landespolitik arbeitete Abel als orthopädischer Schuhmachermeister und Schuhhändler in Obernkirchen. Daneben engagierte er sich in der Vereinigung für Frieden und Sicherheit (VFS) und war Vorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) in Niedersachsen.
Er fand seine letzte Ruhe, im Familiengrab aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, auf dem Bergfriedhof (Heidelberg), (Lit. B 5).
Literatur
- Christian Heppner (Hg.): Als Sozialist und Kommunist unter vier Regimes. Die Memoiren des ersten niedersächsischen Sozialministers Karl Abel (1897–1971) [= Schaumburger Studien 67], Bielefeld 2008. ISBN 978-3-89534-677-4
Einzelnachweise
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