Karl Abraham Hunnius

Karl Abraham Hunnius
Carl Abraham Hunnius
Säule zum Gedenken an Carl Abraham Hunnius in Haalsalu

Carl Abraham Hunnius (* 23. Julijul./ 3. August 1797greg. in Tallinn; † 28. Apriljul./ 10. Mai 1851greg. in Haapsalu) war ein deutschbaltischer Arzt und Begründer des Kurorts Haapsalu (deutsch Hapsal).

Leben und Werk

Carl Hunnius wurde in eine aus Magdeburg stammende Kaufmannsfamilie geboren. Der Vater war Professor für Theologie. Hunnius besuchte die Domschule in Tallinn. Anschließend studierte er von 1815 bis 1819 Medizin an der Universität Tartu. 1820 ging er als Hilfsarzt nach Haapsalu an die estnische Westküste. 1821 promovierte er zum Dr. med.[1] Von 1830 bis zu seinem Tod 1851 war er Kreisarzt von Haapsalu.

Hunnius setzte seine Energie anfangs vor allem für die Heilung von Kriegsinvaliden ein. Er untersuchte als erster den Schlamm von Haapsalu auf seine heilende Wirkung hin. Damit legte er den Grundstein für den Kurort Haapsalu und die Kurtradition in Estland überhaupt.

Rasch verbreitete sich der gute Ruf Haapsalus und der Behandlungsmethoden von Hunnius auch unter der russischen Aristokratie. 1825 gründete Hunnius mit Hilfe reicher Mäzene das erste Heilschlammsanatorium in der Stadt, 1845, im Todesjahr seiner Frau, das zweite.[2] Haapsalu stieg in der Folge schnell zum beliebten und wohlhabenden Kurort auf, in dem die gehobene Schicht des Zarenreichs verkehrte. Die Kurorttradition hat sich bis heute in Haapsalu gehalten.

1853, zwei Jahre nach seinem Tod, wurde Hunnius' Schrift Die Seebäder Hapsals veröffentlicht. 1928 wurde im Ort ein Denkmal des estnischen Künstlers Roman Haavamägi errichtet, das an Hunnius erinnert.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Der Titel seiner Promotion lautete De morbo: Sinni wil (blaue Blatter) nominato, carbunculo quodam Esthonia rusticis endemo
  2. Eesti Elulood. Tallinn: Eesti Entsüklopeediakirjastus 2000 (= Eesti Entsüklopeedia 14) ISBN 9985-70-064-3, S. 95

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