Karl Alexander (Brandenburg-Ansbach und Brandenburg-Bayreuth)

Karl Alexander (Brandenburg-Ansbach und Brandenburg-Bayreuth)
Portrait des Markgrafen
Weiteres Portrait

Christian Friedrich Karl Alexander von Brandenburg-Ansbach (* 24. Februar 1736 in Ansbach; † 5. Januar 1806 in Schloss Benham bei Speen in England) war der letzte Markgraf der beiden fränkischen Markgraftümer Brandenburg-Ansbach (seit 1757) und Brandenburg-Bayreuth (seit 1769) aus dem Haus der Hohenzollern. Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, die er maßgeblich förderte, ist zum Teil nach ihm benannt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Herkunft und Familie

Seine Eltern waren Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach und Friederike Luise von Preußen, die Tochter von König Friedrich Wilhelm I. und Schwester von Friedrich II.

Nach dem plötzlichen Tod seines älteren Bruders Karl Friedrich August am 9. Mai 1737 rückte er zum Erbprinzen des Fürstentums auf. Von 1748 bis 1759 studierte er in Utrecht. Als junger Graf von Sayn (die Grafschaft Sayn-Altenkirchen im Westerwald fiel bereits 1741 an das Fürstentum Ansbach) unternahm er eine Reise nach Turin und Savoyen. Ob er sich bei dieser Reise mit der Syphilis ansteckte, ist ungeklärt. Jedenfalls blieb Alexander trotz zweier Ehen und mehrerer Beziehungen kinderlos. Am 22. November 1754 heiratete Alexander in Coburg Caroline Friederike von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1735–1791), Tochter des Herzogs Franz Josias.

Am 3. August 1757 wurde er Markgraf von Brandenburg-Ansbach. Zwar befand sich die Residenz des Fürstentums in Ansbach, aber Alexander hielt sich jedoch vorzugsweise auf seinem Jagd- und Landsitz Triesdorf auf. Dort wurde das so genannte Weiße Schloss für seine Geliebte Hippolyte Clairon, das Rote Schloss als sein Wohnhaus und letztendlich die Villa Rotunda für seine Mätresse und spätere Ehefrau Elizabeth Craven um- bzw. neu gebaut.

Militär-/Wirtschaftliche Tätigkeiten

1758 gründet er die Porzellanfabrik in Ansbach und setzt durch den Import von Schafen Impulse in der Landwirtschaft.

1780 wurde Alexanders eigene Bank gegründet - die Hochfürstlich-Brandenburg-Anspach-Bayreuthische Hofbanco - die als Bayerische Staatsbank mit der Bayerischen Vereinsbank fusionierte (heute HypoVereinsbank). Er wollte die Geldgeschäfte nicht den damals führenden jüdischen Bankhäusern überlassen, sondern selbst als Privatbankier diese Einnahmen für sich behalten. Einnahmen erzielte er unter anderem dadurch, dass er dem englischen König Hilfstruppen für dessen Kolonien in Amerika vermietete.

Nominell war Alexander Chef der fränkischen Kreis-Dragonerregiments[1] und hatte ebenfalls nominell das Kommando über die 1644 Mann starke vermietete fränkische Armee, von der 1783 wieder 1183 Mann in die Heimat zurückkommen sollten. Weitere Truppen vermietete der Markgraf an Holland. Mit den Einnahmen tilgte er die Staatsschulden, die bei seiner Amtsübernahme fünf Millionen Gulden betrugen, bei seiner Abdankung 30 Jahre später lag der Schuldenstand nur noch bei 1,5 Millionen Gulden.

Elizabeth Craven, Porträt von George Romney 1778

Geheimvertrag zum Verkauf der Fürstentümer an Preußen

1769 fiel auch das Fürstentum Bayreuth gemäß den hohenzollernschen Haus- und Reichsgesetzen an Alexander. Alexander verkaufte am 16. Januar 1791 in einem Geheimvertrag seine Fürstentümer an Preußen. Der Vertrag war von dem seit 1790 in Ansbach tätigen Minister Karl August Freiherr von Hardenberg arrangiert worden. Entsprechend den Vereinbarungen des Vertrages zahlte Preußen dem Markgrafen als Entschädigung eine jährliche Leibrente von 300.000 Gulden und gliederte die beiden Fürstentümer als Verwaltungsgebiet Ansbach-Bayreuth in sein Herrschaftsgebiet ein. So wurden diese fränkischen Regionen preußisch. Am 15. Dezember 1805 fiel das Fürstentum Ansbach im Tausch gegen das Kurfürstentum Hannover an Frankreich und ging 1806 an das Königreich Bayern über, 1810 auch das Fürstentum Bayreuth.

Er war Ehrenmitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften.

Weiteres Portrait des Markgrafen

Nachdem Alexanders erste Ehefrau Caroline Friederike am 18. Februar 1791 in Unterschwaningen verstorben war - wohin sie der Markgraf "abgeschoben" hatte - verließ er am 19. Mai des gleichen Jahres Triesdorf in Richtung Großbritannien. Am 30. Oktober 1791 heiratete er in Lissabon Lady Elizabeth Craven, die Tochter des Augustus Berkeley, 4. Earl of Berkeley [2] und Witwe des William Craven [3] . Ihr erster Mann, der 6. Baron Craven, war kurz vorher verstorben. Am 2. Dezember unterzeichnete Karl Alexander in Bordeaux seine Abdankung. Er ging mit seiner zweiten Frau als Privatmann nach England und widmete sich dort der Pferdezucht. Bereits im Dezember 1791 kaufte er ein Anwesen bei Hammersmith an der Themse, 1798 erwarb er Gut Benham. Am 5. Januar 1806 starb Alexander nach einer kurzen, "die Lunge betreffenden" Krankheit. Heute erinnert eine Gedenktafel in der St. Mary´s Church von Speen nahe Newbury an den Margrave of Brandenbourg, Anspach and Bareith.

Literatur

  • Gerhard Taddey: Lexikon der deutschen Geschichte, Stuttgart 1998. ISBN 3-520-81303-3
  • M. Spindler, A. Kraus: Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts, München 1997. ISBN 3-406-39451-5
  • Arno Störkel: Christian Friedrich Carl Alexander: Der letzte Markgraf von Ansbach-Bayreuth, Ansbach 1995. ISBN 3-925649-02-6

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Liste der Regimenter des fränkischen Reichskreises
  2. http://en.wikipedia.org/wiki/Augustus_Berkeley,_4th_Earl_of_Berkeley
  3. http://en.wikipedia.org/wiki/William_Craven,_6th_Baron_Craven



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