- Karl Hermann Knoblauch
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Karl Hermann Knoblauch (* 11. April 1820 in Berlin; † 30. Juni 1895 in Baden-Baden) war ein deutscher Physiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Knoblauch war der Sohn eines Berliner Seidenband-Fabrikanten. Nach dem Besuch des Cöllnischen Realgymnasium in Berlin absolvierte Knoblauch das Pädagogium in Züllichau. Da er auf Wunsch der Eltern den Familienbetrieb übernehmen sollte, absolvierte Knoblauch in Frankfurt am Main eine kaufmännische Lehre und bekam nebenbei Privatunterricht. Damit konnte er erfolgreich als Externer das Abitur bestehen.
Nach einigen Auseinandersetzung mit seiner Familie durfte Knoblauch dann an der Universität Berlin Mathematik, Naturwissenschaften und Philosophie studieren. Sein Lehrer Gustav Magnus, gestattete seinem besten Schüler bald, sein privates Labor mitzubenutzen. 1847 beendete Knoblauch erfolgreich sein Studium mit der Promotion über "die Wärme".
Parallel zu seinen Forschungen qualifizierte er sich und legte im selben Jahr noch das Oberlehrerexamen ab. 1848 konnte er sich für das Fach Physik habilitieren und bekam ein Jahr später als Privatdozent eine Anstellung an der Universität Bonn. Doch schon Ende dieses Jahres nahm er einen Ruf als a.o.Prof. an die Universität Marburg an.
Dort wurde Knoblauch 1852 zum o.Prof. ernannt. 1853 nahm er einen Ruf an die Universität Halle an und lehrte dort bis zum Wintersemester 1894/95. Neben seiner rein wissenschaftlichen Arbeit war er auch als Organisator tätig. 1845 war Knoblauch maßgeblich an der Gründung der "Physikalischen Gesellschaft" beteiligt. Zwischen 1868 und 1871 betraute man ihn dreimal mit dem Amt der Rektors der Universität.
Als solcher errichtete er mehrere Stiftungen und Stipendien. Zusammen mit der Witwe von Peter Krukenberg stiftete er die Renovierung der universitären Aula. Ab 1873 gehörte Knoblauch dem preußischen Herrenhaus an. Er vertrat dort ziemlich liberale Ansichten, war aber ansonsten politisch nicht aktiv. Nach vielen Jahren als Mitglied der Leopoldina (Deutsche Akademie der Naturforscher), wählte diese ihn 1878 zu ihrem Präsidenten. Während seiner Präsidentschaft wurden die Weichen einer ständigen Ansiedelung der Leopoldina in Halle gestellt. Die inzwischen immens gewachsene Bibliothek erforderte einen eigenen Bibliotheksbau.
Er beschäftigte sich vor allem mit der Wärmestrahlung (Infrarotstrahlung) und wies in zahlreichen Experimenten ihre Natur als elektromagnetische Strahlung nach (Beugung, Interferenz, Doppelbrechung in Kristallen usw.).
Knoblauch starb in Baden-Baden, wo er sich bei einer Kur Heilung von einer Rippenfellentzündung versprach. Sein Grab befindet sich auf dem hallischen Stadtgottesacker.
Ehrungen
- Roter Adler-Orden 2. Klasse
- Kronenorden 2. Klasse
- Friedensorden von Württemberg
- Goldene preußische Medaille für Wissenschaft und Kunst
Werke
- De calore radiante disquisitiones experimentis quibusdam novis illustrate. - Berlin, Univ. Diss., 1847
Weblinks
- Kurzbiografie
- Hermann Knoblauch. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 51, Duncker & Humblot, Leipzig 1906, S. 256.
- Hermann Knoblauch, in: Meyers Konversationslexikon, Band 9, S. 875
Personendaten NAME Knoblauch, Hermann ALTERNATIVNAMEN Knoblauch, Karl Hermann KURZBESCHREIBUNG deutscher Physiker GEBURTSDATUM 11. April 1820 GEBURTSORT Berlin STERBEDATUM 30. Juni 1895 STERBEORT Baden-Baden
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