- Karl Legien
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Carl Rudolf Legien (* 1. Dezember 1861 in Marienburg (Westpreußen); † 26. Dezember 1920 in Berlin) war ein deutscher Gewerkschaftsfunktionär.
Leben
Legien trat 1885 der SPD und 1886 der Gewerkschaftsbewegung bei. 1887 wurde unter seiner Leitung die Vereinigung der Drechsler Deutschlands gegründet. 1889 nahm er am internationalen Sozialistenkongress in Paris teil, der zur Gründung der Sozialistischen Internationale führte. Seit 1890 war er Vorsitzender der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands und leitete in dieser Funktion den Halberstadter Kongress. 1913 wurde er Präsident des Internationalen Gewerkschaftsbundes und 1919 Vorsitzender des ADGB.
Legien war gegen Ende des Ersten Weltkrieges führend an den Verhandlungen um die Zentralarbeitsgemeinschaft mit Vertretern der Industrie beteiligt. Aufgrund dieser Verhandlungen wurden durch das Stinnes-Legien-Abkommens die Gewerkschaften in Deutschland erstmals von der Unternehmerschaft offiziell als Interessenvertreter der Arbeiter anerkannt und der Achtstundentag eingeführt. 1920 organisierte Legien den Generalstreik gegen den Kapp-Putsch.
Im März 1920 bot Friedrich Ebert ihm die Regierungsbildung an, was er jedoch ablehnte.
Er war von 1893 bis 1898 sowie von 1903 bis 1920 Reichstagsabgeordneter.
Bestattet wurde er auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg.
Ehrungen
In Berlin-Kreuzberg befindet sich am einstigen Luisenstädtischen Kanal am Legiendamm ein Denkmal mit Büste für ihn. Wenige Meter davon entfernt befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite der Grünanlage, am Leuschnerdamm, eine Stele mit Büste zu Ehren von Wilhelm Leuschner.
Seit dem 31. Juli 1947 heißt der Legiendamm in der Luisenstadt nach Carl Legien, vorher Luisenufer (1849–1937) bzw. Kösterdamm (1937–1947). Die Straße verläuft vom Heinrich-Heine-Platz in (Mitte) bis zum Oranienplatz in (Kreuzberg).
Die Großsiedlung Wohnstadt Carl Legien in Berlin-Prenzlauer Berg ist nach ihm benannt worden. In mehreren Städten gibt es nach ihm benannte Straßen, in Hamburg an der Legienstraße auch den gleichnamigen U-Bahnhof der Linie U3.
Weblinks
- Literatur von und über Carl Legien im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Andreas Michaelis: Tabellarischer Lebenslauf von Carl Legien im LeMO (DHM und HdG)
Personendaten NAME Legien, Carl ALTERNATIVNAMEN Legien, Carl Rudolf (voller Name) KURZBESCHREIBUNG deutscher Gewerkschafter GEBURTSDATUM 1. Dezember 1861 GEBURTSORT Marienburg (Westpreußen) STERBEDATUM 26. Dezember 1920 STERBEORT Berlin
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