Karl Pflanzer-Baltin

Karl Pflanzer-Baltin

Karl Freiherr von Pflanzer-Baltin (* 1. Juni 1855 in Pecs, Ungarn; † 8. April 1925 in Wien) war ein General der österreichisch-ungarischen k. u. k. Armee.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Er war der Sohn des späteren Generalauditors Wilhelm Pflanzer, der 1893 als Edler von in den erblichen Adelsstand erhoben wurde. Sein kinderloser Onkel war der pensionierte Hauptmann Josef Freiherr von Baltin. Dieser erreichte es, dass sein Adelstitel und das Wappen auf seinen Neffen übertragen wurden und so nannte sich dieser seit 1898 Karl Freiherr von Pflanzer-Baltin.

Er heiratete Hedwig Feger, mit der er zwei Söhne hatte, von denen einer im Ersten Weltkrieg fiel. Sein Sohn, Emil von Pflanzer (* 10. März 1887 in Nachod; † in Böhmen), war Konsul in Sofia (Bulgarien) und später in Prag) und heiratete Vela von Pflanzer (geb. Savov), mit der er eine Tochter, Lydia von Pflanzer, und einen Sohn, Erik von Pflanzer, hatte.

Lydia von Pflanzer heiratete Alois Hrdlička; Erik von Pflanzer heiratete Isolde von Pflanzer, geb. Heiss.

Leben

Pflanzer-Baltin besuchte nach der Unterrealschule die Kadettenschulen in Marburg und Eisenstadt und von 1867 bis 1871 die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt. Die späteren Generäle der Kavallerie Karl Graf Kirchbach und Arthur Freiherr Giesl von Gieslingen waren dort seine Jahrgangskameraden. 1875 wurde er zum Leutnant beim Dragonerregiment Nr. 1 befördert. 1877 bis 1878 besuchte er die Brigadeoffiziersschule in Pardubitz und von 1878 bis 1880 die Kriegsschule (Generalstabsausbildung) in Wien. Nach verschiedenen Stabsverwendungen wurde er zur Truppenverwendung zum Ulanenregiment Nr. 2 versetzt. Danach war er Lehrer an der Kriegsschule. 1897 wurde er zum Oberst befördert und zum Generalstabschef des XI. Korps ernannt. 1903 wurde er Generalmajor und Kommandant der 32. Infanteriebrigade. 1907 wurde er zum Feldmarschallleutnant befördert und zum Kommandanten der 4. Infanteriedivision in Brünn ernannt. Er war dann noch Generalinspektor der Korpsoffiziersschulen und seine militärische Karriere schien unspektakulär in den Ruhestand überzugehen.

Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde seine Pensionierung jedoch aufgeschoben, er wurde zum General der Kavallerie befördert und mit dem Armeekorps Pflanzer-Baltin betraut. Mit diesem verstärkten Armeekorps konnte er an der Ostfront den Vormarsch der Russen stoppen und sie hinter die Friedensgrenze zurückschlagen. Dafür wurde ihm der Leopoldsorden 1. Klasse mit Kriegsdekoration verliehen. In der Februaroffensive von 1915 konnte er, mit deutscher Truppenverstärkung, Czernowitz von den Russen befreien und sich in weiterer Folge mit seinem Armeekorps geschickt einer operativen Finte des russischen Generals Brussilow entziehen. Für diese militärischen Leistungen wurde ihm dann 1918 das Kommandeurskreuz des Maria-Theresien-Ordens verliehen.

In weiterer Folge nahm er mit seinem Armeekorps an der für die Mittelmächte erfolgreichen Schlacht von Gorlice-Tarnów teil. Auch im Oktober und November 1915 konnte er mit seinen Truppen, in der Zwischenzeit in VII. Armee umbenannt, einer russischen Übermacht standhalten. 1916 wurde er zum Generaloberst befördert. In der so genannten Brussilow Offensive musste er seine ersten Rückschläge einstecken. Die VII. Armee musste sich unter großen Verlusten zurückziehen und die Russen nahmen Czernowitz wieder ein. Die deutschen und österreichisch–ungarischen Truppen hatten in der Folge mehrere schwere und verlustreiche Schlachten zu schlagen um die Ostfront im Juli 1916 wieder zu stabilisieren. Gerüchte, dass unter Pflanzer-Baltin deutsche Truppen größere Verluste erleiden müssten als österreichisch-ungarische, führten zu ausgeprägten Querelen in den beiden Heeresleitungen, denen der General schließendlich geopfert wurde. Er trat aus gesundheitlichen Gründen im November 1916 freiwillig in den Ruhestand.

Doch schon im März 1917 wurde der bei den Soldaten beliebte Generaloberst durch Kaiser Karl I. wieder reaktiviert. Er wurde zum Generalinspektor der Fußtruppen (Infanterieinspektor) und in weiterer Folge zum Oberkommandierenden aller k. u. k. Truppen in Albanien, der Heeresgruppe Albanien, ernannt. Der populäre General konnte den Truppen wieder Mut und Kraft geben um die französisch–italienische Offensive zu stoppen. Pflanzer-Baltin setzte sogar mit einer Gegenoffensive nach und konnte die feindlichen Truppen in den Süden und Osten zurückwerfen. Erst durch hohe Malaria bedingte Verluste wurde er gestoppt. Nach dem Kollaps von Bulgarien brach die gesamte Front in diesem Abschnitt zusammen. Pflanzer-Baltin konnte nur mehr einen geordneten Truppenrückzug auf die alte Frontlinie von Cattaro durchführen.

Nach dem Krieg trat er in den Ruhestand und starb am 8. April 1925 in Wien. Er wurde auf dem Hietzinger Friedhof mit allen militärischen Ehren bestattet.

Ehrungen

in chronologischer Reihenfolge

Weblinks


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