Karl Rahl

Karl Rahl

Carl Rahl (* 13. August 1812 zu Wien; † 9. Juli 1865) war Maler und Sohn des Kupferstechers Carl Heinrich Rahl (1779-1843).

Leben

Carl Rahl: Kindesfeier

Carl Rahl besuchte in Wien die dortige Akademie und gewann, 19 Jahre alt, einen Preis. Dann ging er nach München, Stuttgart und Ungarn und 1836 nach Italien, wo er bis 1843 blieb und namentlich nach den Venezianern und den Vertretern der römischen Schule studierte, aus welchen er sich seinen zugleich auf Größe der Auffassung und koloristische Reize gegründeten Stil bildete. Nach zweijährigem Aufenthalt in Wien führte er ein Wanderleben, während dessen er unter anderm in Holstein, Paris, Rom, Kopenhagen und München meist als Porträtmaler tätig war. Von Historienbildern gehören dieser ersten Periode an: „Die Auffindung von Manfreds Leiche“ (1836), „Manfreds Einzug in Luceria“ (1846), die „Christenverfolgung in den Katakomben“ (Galerie zu Hamburg, eine Wiederholung in der Nationalgalerie zu Berlin) und andere.

1849 trat Anselm Feuerbach in München in das Atelier von Carl Rahl ein. 1850 wurde er als Professor an die Wiener Kunstakademie berufen, aber aus politischen Gründen bald wieder seiner Stellung enthoben. Er eröffnete nun eine Privatschule, welche bald eine große Ausdehnung annahm und zum Pflanzstätte der monumentalen Malerei wurde, der sich Carl Rahl fortan mit großem Erfolg widmete. Im Auftrag des Barons Sina malte er die Bilder an der Fassade und im Vestibül der Griechisch-Orientalischen Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit am Alten Fleischmarkt in Wien, ferner vier Bilder aus der griechischen Heroenzeit und die vier Elemente für den Palast des Barons. Den Heinrichshof schmückte er 1861 mit den Personifikationen der Künste, des Friedens und der Kultur und den Palais Todesco mit Darstellungen aus dem Paris-Mythos.

1864 malte er im Treppenhaus des Waffenmuseums eine Reihe großartiger allegorischer Gestalten. In diese Periode gehören auch das Freskobild: Mädchen aus der Fremde, in einer Villa zu Gmunden, die Kompositionen für einen Festsaal des Schlosses in Oldenburg und für einen Cyklus aus dem Argonautenzug. In der letzten Zeit fertigte er Kartons für die Neue Oper zu Wien, die nach seinem Tod von seinen Schülern ausgeführt wurden. Carl Rahl verband ein reiches, nach Rubens und Tizian gebildetes Kolorit mit monumentaler Haltung. Doch war seine Formenbehandlung bisweilen zu derb und überkräftig, wobei sich der Einfluss des von Rahl hochgeschätzten Genelli bemerkbar machte. Von seinen Schülern sind Eduard Bitterlich, August Eisenmenger, Károly Lotz, Christian Griepenkerl, Gustav Gaul, und Mór Than zu nennen.

Er ruht in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 32 A, Nummer 7).

Literatur

  • A. George-Mayer: Erinnerungen an C. Rahl. Wien 1882.
  • W. Kitlitschka: Die Malerei der Wiener Ringstraße. 1981
  • Österreichisches Biographisches Lexikon

Weblinks


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