Karl von Schlieben

Karl von Schlieben

Karl-Wilhelm von Schlieben (* 30. Oktober 1894 in Eisenach; † 18. Juni 1964 in Gießen) war ein deutscher Generalleutnant, der als Offizier in beiden Weltkriegen diente.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Eintritt in die Armee und Dienst im Ersten Weltkrieg

Karl-Wilhelm von Schlieben, Sohn des 1914 als Kommandeur des 83. Reserve-Infanterie-Regiments gefallenen Majors Wilhelm von Schlieben, trat am 11. August 1914 als Fahnenjunker dem 3. Garde-Regiment zu Fuß in der Preußischen Armee bei. In den Gefechtshandlungen des Ersten Weltkrieges machte er schnell Karriere: Am 9. Januar 1915 erhielt er die Beförderung zum Fähnrich und wurde Kompaniechef im 3. Garde-Regiment zu Fuß. Es folgte die Ernennung zum Adjutanten und Ordonnanzoffizier sowie die Beförderung zum Leutnant (3. März 1915). Schlieben, der 1914 und 1916 Kriegsverletzungen erlitt, wurde am 27. Januar 1917 Adjutant eines Bataillons des 3. Garde-Regiments zu Fuß. Im Frühjahr 1918 wurde er zum Ordonnanzoffizier beim Generalkommando 60 ernannt.

Zwischenkriegsjahre

Nach Ende des Krieges erfolgte seine Versetzung zum Reservebataillon (1. Januar 1919) und am 1. Oktober 1919 zum Reichswehrregiment 29. Am 1. Oktober 1921 wurde er zum Adjutanten des 2. Bataillons des Infanterieregiments 9 ernannt. Drei Jahre später wurde von Schlieben in das Kavallerieregiment 7 versetzt.[1] Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war er als Adjutant Mitglied des Stabes diverser Regimenter.

Von Schliebens Rolle während des Zweiten Weltkrieges

Hennecke, von Schlieben und J. Lawton Collins bei der offiziellen Kapitulation der Stadt Cherbourg

Nachdem von Schlieben während des Zweiten Weltkrieges in unterschiedlichen Regimentern seinen Dienst versehen hatte, kommandierte er zur Zeit der alliierten Landung in der Normandie die 709. Infanteriedivision und wurde am 23. Juni 1944 zum Kommandeur der Festung Cherbourg ernannt. Er entschloss sich drei Tage später, am Abend des 26. Juni 1944, zur Kapitulation. Nach seiner Kapitulation zusammen mit Konteradmiral Walter Hennecke, dem Kommandanten der Seeverteidigung in der Normandie, gegenüber der 9. US-Infanteriedivision unter Generalmajor Manton S. Eddy ergab sich von Schlieben mit über 800 anderen Soldaten in seinem unterirdischen Befehlsbunker in St. Sauveur. Es folgte eine zweite, offizielle, Kapitulation im Schloss von Servigny, dem Hauptquartier von General Collins. Danach ging Karl-Wilhelm von Schlieben in alliierte Kriegsgefangenschaft.

Nachkriegszeit - Kriegsgefangenschaft und Tod

Vom 26. Juni 1944 bis zum 7. Oktober 1947 war von Schlieben in amerikanischer und später in britischer Kriegsgefangenschaft. Karl-Wilhelm von Schlieben starb 18. Juni 1964 in Gießen.

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. die Episode bei Rudolph-Christoph Freiherr von Gersdorff, Soldat im Untergang, Frankfurt/M. u.a.: Ullstein 1979, S. 39.
  2. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.665
  3. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.665

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