- Karman-Linie
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Die Kármán-Linie ist eine gedachte Höhenlinie bei 100 km Höhe, die als Definition für die Abgrenzung der Erdatmosphäre zum freien Weltraum dient. Festgelegt wurde sie von der Fédération Aéronautique Internationale (FAI) und benannt zu Ehren von Theodore von Kármán, der entscheidend bei ihrer Definition mitwirkte. Sie dient im Wesentlichen der Klassifikation von Flugleistungen, da diese in beiden Bereichen nicht vergleichbar sind. So wurde sie beispielsweise bei der Auslobung des X-Prize für den ersten zivilen Weltraumflug als Kriterium verwendet.
Grundlage der Definition der Kármán-Linie ist, dass die zur Erzielung eines ausreichenden aerodynamischen Auftriebes erforderliche Geschwindigkeit in ungefähr dieser Höhe gleich der ersten kosmischen Geschwindigkeit wird, ein Fahrzeug mit dieser Geschwindigkeit also auch schon durch die Zentrifugalkraft in einer Erdumlaufbahn gehalten würde.
Die Auswahl dieses Kriteriums ist jedoch nicht ganz zwangsläufig. So verleihen die US-amerikanischen Streitkräfte das Astronautenabzeichen ab einer ebenfalls in den 50er Jahren vom National Advisory Committee for Aeronautics (NACA) festgelegten Flughöhe von 50 Meilen (ca. 80 km). Dem liegt die Annahme eines zur aerodynamischen Steuerung eines Luftfahrzeugs erforderlichen dynamischen Druckes auf die Steuerflächen von 1 lb/ft² zu Grunde. Diese Grenzziehung gilt aber inzwischen als veraltet und findet international kaum Anerkennung.
Völkerrechtlich relevant für die Abgrenzung des der Lufthoheit unterliegenden Luftraumes vom hoheitsfreien Weltraum ist keine dieser Definitionen. Diese behalten sich die Staaten bislang vor. Allgemein wird dazu bisher eine funktionale Abgrenzung angenommen, d.h. eine Abhängigkeit von der durchgeführten Aktivität statt von der genauen Höhe.
Weblinks
- FAI: 100 km. ALTITUDE BOUNDARY FOR ASTRONAUTICS... (englisch)
- NASA: Extra Feature : A word about the definition of space (englisch)
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