- Theodor Karman
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Theodore von Kármán (* 11. Mai 1881 in Budapest als Tódor Kármán; † 7. Mai 1963 in Aachen) war ein ungarisch-deutsch-amerikanischer Ingenieur. Er gilt als Pionier der modernen Aerodynamik und der Luftfahrtforschung.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Von Kármán wurde als drittes von fünf Kindern geboren und entstammte einer angesehenen jüdischen Familie aus Budapest. Er studierte ab dem Jahre 1898 Ingenieurwissenschaft an der Technischen Universität Budapest und promovierte in den Jahren 1906 und 1908 bei Ludwig Prandtl in Göttingen.
1911 und 1912 veröffentlichte von Kármán seine wohl bekannteste Arbeit über die später nach ihm benannten Kármánschen Wirbelstraßen.
Nach seiner Habilitation folgte er 1913 einem Ruf an die „Königlich Rheinisch-Westphälische Polytechnische Schule“ zu Aachen (heute: RWTH Aachen), an der er fortan das Institut für flugtechnische Aerodynamik (heute Aerodynamisches Institut) leitete. Während dieser Zeit lebte er im benachbarten niederländischen Vaals.
Ab 1926 begann er seine Forschungstätigkeiten in die USA zu verlagern. Dort arbeitete er am California Institute of Technology, wo er 1929 die Leitung des aeronautical laboratory übernahm.
Bereits im Frühjahr 1933 begannen nun auch an der RWTH Aachen die Denunziationsmaßnahmen der Studentenschaft. Hierbei ließen der Allgemeiner Studierendenausschuss (ASTA) und die Studentenführer dem hierfür extra eingesetzten Denunziationsausschuss bestehend aus Hermann Bonin, Hubert Hoff, Felix Rötscher, Adolf Wallichs, und Robert Hans Wentzel darüber Mitteilungen zukommen, welche der Dozenten und Professoren nicht arischer Abstammung waren oder vermeintlich oder tatsächlich eine andere politische Einstellung hatten. Kármán sollte nun gemäß dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums auf Grund seiner jüdischen Herkunft zusammen mit den anderen nicht arischen Professoren Otto Blumenthal, Arthur Guttmann, Walter Maximilian Fuchs, Ludwig Hopf, Paul Ernst Levy, Karl Walter Mautner, Alfred Meusel, Leopold Karl Pick, Rudolf Ruer, Hermann Salmang und Ludwig Strauss die Lehrerlaubnis entzogen werden. Einer offiziellen Entlassung kam Kármán zuvor, in dem er 1931 endgültig in die USA emigrierte. Diese wurde dann September 1933 nachgereicht.
Dort baute er in Pasadena, Kalifornien das Jet Propulsion Laboratory auf. Er gründete das Aerospace Medicine Panel der Advisory Group of Aerospace Research and Development (AGARD), eine Luftfahrtforschungseinrichtung der NATO. Im Jahre 1942 gründete er die Aerojet General Corporation. Sie wurde zu einem weltweit führenden Hersteller für Raketentechnologie.
Er verstarb 1963 während einer Kur in Aachen.
Ehrungen
Die RWTH Aachen besitzt einen Auditorienkomplex mit Namen „Kármán-Auditorium“, ein Studentenwohnheim des Aachener Studentenwerks trägt seinen Namen, auch die studentische Zeitung hat seinen Namen zu ihrem gewählt. Außerdem gibt es in Aachen eine „Kármánstraße“ an der RWTH. Ebenfalls nach ihm benannt wurde die sogenannte Kármán-Linie, die gedachte Grenze zum Weltraum.
Theodor von Kármán war Ehrenmitglied oder Mitglied in 41 nationalen wissenschaftlichen Gesellschaften zwölf verschiedener Länder, 28-mal (29?) wurde ihm die Ehrendoktorwürde verliehen, darunter auch von drei deutschen Hochschulen.
Darüber hinaus erhielt er mehr als dreißig verschiedene Ehrungen und besondere Auszeichnungen. Ihm wurde als erstem Wissenschaftler für seine Verdienste in Wissenschaft, Technik und Ausbildung 1963 vom amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy der Orden "National Medal of Science" verliehen.
Im Jahre 1991 gab die amerikanische Post zu Ehren seines 110. Geburtstags eine Sonderbriefmarke heraus.
Literatur
- Michael H. Gorn: The universal man : Théodore von Kármán's life in aeronautics. - Washington, D.C. : Smithsonian Inst. Pr., 1992. - ISBN 1-56098-165-2
- Kärin Nickelsen (Mitarb.): Theodore von Kármán : Flugzeuge für die Welt und eine Stiftung für Bern. - Basel : Birkhäuser, 2004. - ISBN 3-7643-7135-8
- Theodore von Kármán ; Lee Edson: Die Wirbelstraße. Mein Leben für die Luftfahrt. Hamburg: Hoffmann und Campe 1968. [Englische Originalausgabe 1967 beim Verlag Little, Brown and Companay, Boston/Toronto]
- Engelbert Zaschka: Drehflügelflugzeuge. Trag- und Hubschrauber. C.J.E. Volckmann Nachf. E. Wette, Berlin-Charlottenburg 1936.
- István Hargittai: The Martians of science - five physicists who changed the twentieth century. ( T.v. Kármán, Edward Teller, John von Neumann, Leó Szilárd, Eugene Paul Wigner), Oxford Univ. Press, Oxford 2006, ISBN 978-0-19-517845-6
- Theodore von Kármán: Aerodynamics - selected topics in the light of their historical development. Dover Publications, Mineola, N.Y. 2004, ISBN 0486434850
Weblinks
- Literatur von und über Theodore von Kármán im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Theodor von Kármán (1881 - 1963) (Biographie auf der Homepage der RWTH Aachen)
- Theodore von Kármán im MacTutor History of Mathematics archive (englisch)
- Theodore von Kármán Eintrag in Encyclopædia Britannica online (Englisch)
- Karman-Center for Advanced Studies in the Humanities der Universität Bern, Philosophisch-Historische Fakultät
- von Karman Institute for Fluid Dynamics in Sint-Genesius-Rode, Belgien
- NASA Images
Personendaten NAME Kármán, Theodore von ALTERNATIVNAMEN Kármán, Tódor KURZBESCHREIBUNG ungarischer Pionier der modernen Aerodynamik und der Luftfahrtforschung GEBURTSDATUM 11. Mai 1881 GEBURTSORT Budapest STERBEDATUM 7. Mai 1963 STERBEORT Aachen
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