Andreas Alciatus

Andreas Alciatus

Andrea Alciato (auch Andrea Alciati, lat. Andreas Alciatus; * 8. Mai 1492 in Alzate Brianza in der Nähe des Comer Sees; † 12. Januar 1550 in Pavia) war ein italienischer Jurist und Humanist.

Leben

Alciato studierte an den Universitäten in Mailand, Pavia und Bologna Jura und die klassischen Sprachen. 1514 erhielt er in Ferrara den Titel eines Doktor beider Rechte. Von 1514 bis 1517 arbeitete er als Jurist in Mailand. Ab 1519 war er Professor der Rechtswissenschaft in Avignon. Diese Stelle gab er aber bereits 1521 wegen Honorarstreitigkeiten wieder auf. Zwischen 1522 und 1527 lebte er in Mailand, als die Stadt nacheinander von französischen und spanischen Truppen besetzt und von der Pest heimgesucht wurde. Alcitato beschäftigte sich damals mit historischen und humanistischen Studien. So übersetzte er griechische Autoren wie Aristophanes und er begann mit seinen Epigrammen, die er später in seinem berühmten Emblembuch verwendete. Beruflich bemühte er sich vergeblich um eine Professorenstelle in Padua, so dass er 1527 wieder als Professor nach Avignon zurückkehrte. 1529 übernahm er auf Einladung von Franz I. eine Professorenstelle in Bourges, wo er bis 1533 lehrte. 1530 wurden seine Werke De verborum significatione und Commentarii ad rescripta principum in Lyon gedruckt. 1533 kehrte er nach Italien zurück und wirkte als Professor in Pavia (1533-37, 1541-43, 1547-50), Bologna (1537-41) und in Ferrara (1543-47) am Hof des Herzogs Ercole d’Este. Andrea Alciato starb 1550 in Pavia.

Emblematum liber

Emblem 189: Mentem, non formam, plus pollere.

Das bekannteste Werk Alciatos, das in verschiedene europäische Sprachen übersetzt und in unzähligen Auflagen gedruckt worden ist, ist das Emblematum Liber, das 1531 zum ersten mal bei Steiner in Augsburg gedruckt wurde. Kern des Buches war eine Sammlung von 30 Epigrammen, die zunächst 1529 in Basel erschienen waren. Diese flossen in die Augsburger Ausgabe ein, die auf 105 Epigramme erweitert war und ohne Nennung des Verfassers unter dem Titel gedruckt wurde, unter dem das Buch bekannt geworden ist. Der Herausgeber ließ für jeden Vers einem Holzschnitt anfertigen und trug damit zu der endgültigen Form des kunstvollen Emblems, bestehend aus Motto, Bild und Epigramm, bei.

Der große Erfolg des Buches veranlasste Alcitati zu einer neuen, sorgfältig bearbeiteten Ausgabe mit jetzt 113 Emblemen, die unter seinem Namen 1534 bei Christian Wechel in Paris herausgekommen ist, die dritte Ausgabe von 1542 enthielt zwei neue Epigramme. Die von Aldus Manutius in Venedig herausgebrachte Fassung von 1546 war um 84 weitere Embleme ergänzt. Die folgende Ausgabe wurde in Frankreich von Guillaume Rouillé herausgebracht. Diese war die Grundlage für weitere Nachdrucke und für Ausgaben in lateinischer, italienischer, spanischer, französischer und englischer Sprache. Als definitive Ausgabe kann die 1550, dem Todesjahr Alciatos, in Lyon veröffentlichte gelten. Diese enthält sämtliche von Alciato selbst stammenden Embleme, die alle illustriert sind.

Alciatos Emblembuch war für die Künstler und Auftraggeber von der Renaissance bis ins Barock eine unerschöpfliche ikonografische Quelle.

Weblinks

Originalwerke:


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