Kastenqualle

Kastenqualle
Würfelquallen
Würfelquallen in Ernst Haeckels Kunstformen der Natur (1904)

Würfelquallen in Ernst Haeckels
Kunstformen der Natur (1904)

Systematik
Reich: Tiere (Animalia)
Unterreich: Vielzellige Tiere (Metazoa)
Abteilung: Gewebetiere (Eumetazoa)
Stamm: Nesseltiere (Cnidaria)
Klasse: Würfelquallen
Ordnung: Würfelquallen
Wissenschaftlicher Name der Klasse
Cubozoa
Werner, 1975
Wissenschaftlicher Name der Ordnung
Cubomedusae
Haeckel, 1877
Familien
  • Chirodropidae
  • Carybdeidae

Die Würfelquallen (Cubozoa) bilden eine Klasse der Nesseltiere (Cnidaria). Stammesgeschichtlich sind ihre engsten Verwandten vermutlich die Schirmquallen (Scyphozoa).

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Trotz ihrer Größe zählen die Würfelquallen zum Plankton, da sie sich großenteils von der Strömung treiben lassen. Zu ihnen gehören die wohl am meisten gefürchteten Quallenarten, darunter die Irukandji (Carukia barnesi) und die Seewespe (Chironex fleckeri), deren Gift einen Menschen unter Umständen innerhalb kurzer Zeit töten kann. Würfelquallen kommen ausschließlich in tropischen Gewässern vor.

Die Größe der vielfältigen Arten von Würfelquallen reicht von 1 Zentimeter bis 30 Zentimeter. Einige Arten können bis zu 4 Meter lange Tentakeln ausbilden, die an dem viereckig anmutenden namensgebenden Schirm entspringen. Die Anzahl der Tentakel reicht von 2 bis zu 60 Stück. Sie sind mit tausenden von Nesselzellen (Nematozyten) bewehrt, aus denen, durch mechanische Reizung aktiviert, feine Harpunen hervorschnellen, die in die Haut des Opfers eindringen und ihr Gift entladen, das zu Lähmungen der Muskulatur und starken Schmerzen führt.

Ein abwechselndes Füllen und Entleeren ihrer Schirmhöhlung ermöglicht den Tieren eine Fortbewegungsgeschwindigkeit von bis zu 8 km/h.

Systematik

In der hier angegebenen Systematik unterscheidet man zwei Familien in einer Ordnung Cubomedusae, die sich durch ihre Tentakel unterscheiden lassen:

  • Bei den Chirodropidae sitzen an den grundsätzlich vier Muskellappen (Pedalia), die sich an den vier Ecken des Quallenschirms befinden, immer eine große Zahl von Tentakeln. Es sind bisher die folgenden Gattungen und Arten beschrieben worden:
    • Gattung Chironex
    • Gattung Chirosoides
      • Chirosoides buitendijki
    • Gattung Chirodropus
      • Chirodropus gorilla
      • Chirodropus palmatus
    • Gattung Chiropsalmus
      • Chiropsalmus zygonema
      • Chiropsalmas quadrigatus
      • Chiropsalmas quadrumanus
    • Gattung Chiropsella
      • Chiropsella bart
    • Gattung Anthracomedusa (†)
      • Anthracomedusa turnbulli
  • Bei den Carybdeidae variiert die Zahl der Muskellappen (Pedalia) zwischen zwei und vier, es ist aber immer genau ein Tentakel pro Pedalium vorhanden. Gattungen und Arten:
    • Gattung Carukia
    • Gattung Manokia
      • Manokia stiasnyi
    • Gattung Malo
      • Malo kingi
    • Gattung Morbakka
      • Morbakka fenneri
    • Gattung Tripedalia
      • Tripedalia binata
      • Tripedalia cystophora
    • Gattung Tamoya
      • Tamoya haplonema
      • Tamoya gargantua
    • Gattung Carybdea
      • Carybdea alata
      • Carybdea xaymacana
      • Carybdea sivickisi
      • Carybdea rastonii
      • Carybdea marsupialis
      • Carybdea aurifera

Literatur

  • Paul L. Kramp (1961): Synopsis of the medusae of the world. Journal of the Marine Biological Association of the United Kingdom 40: 1-469.
  • Allen G. Collins (2002): Phylogeny of Medusozoa and the evolution of cnidarian life cycles. J. Evol. Biol. 15: 418-432.
  • Lisa-ann Gershwin (2005): Taxonomy and phylogeny of Australian Cubozoa. PhD. James Cook University, Townsville, Queensland.

Weblinks


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