Katalytische Perfektion

Katalytische Perfektion

Katalytisch perfekte Enzyme oder auch kinetisch perfekte Enzyme sind Enzyme, die so effizient katalysieren, dass bei fast jedem Zusammentreffen von Enzym und entsprechendem Substrat eine katalytische Reaktion abläuft. Der kcat/Km Faktor eines solchen Enzyms liegt in der Größenordnung von 108 bis 109 M-1 s-1. Somit ist die Reaktion von Substrat und Enzym nur noch durch die Diffusionsgeschwindigkeit begrenzt.

Beispiele für katalytisch perfekte Enzyme sind z.B. Triosephosphatisomerase, Carboanhydrase, Acetylcholinesterase, Katalase, Fumarase, β-Lactamase und Superoxiddismutase.

Manche Enzyme jedoch zeigen eine Kinetik, die schneller abläuft, als die Diffusionsgeschwindigkeit, was auf den ersten Blick unmöglich erscheint. Um dieses Phänomen zu erklären, wurden verschiedene Mechanismen vorgeschlagen:

Von einigen Enzymen nimmt man an, dass sie die Katalyse beschleunigen, in dem sie ihre Substrate an sich "heranziehen" und sie mit elektrischen Feldern ausrichten. Eine andere Theorie schlägt einen quantenmechanischen Ansatz vor, wobei mithilfe des Tunneleffektes ein Proton oder ein Elektron eine Potentialhürde durchqueren kann, jedoch wird dieser Ansatz zumindest für Protonen widersprüchlich betrachtet.[1][2] Jedoch wurde ein Tunneleffekt für Protonen bei Tryptamin beobachtet.[3] Aufgrund dieser Tatsache drängt sich die Vermutung auf, der Vorgang der Enzymkatalyse könnte besser beschrieben werden, wenn man den Durchtritt durch eine Potentialhürde annimmt, im traditionellen Modell muss ein Substrat eine bestimmte Aktivierungsenergie überschreiten, um seinen Potentialtopf zu verlassen.

Quellen

Dieser Artikel ist eine Übersetzung, die auf den Artikeln en:Catalytically perfect enzyme (Permalink: [1]) und en:Enzyme#Kinetics (Permalink: [2]) der englischen Wikipedia basiert.

Einzelnachweise

  1. Mireia Garcia-Viloca, Jiali Gao, Martin Karplus und Donald G. Truhlar: In: Science. 9. Januar 2004, Band 303, Nr. 5655, S. 186–195.
  2. Mats M. H. Olsson, Per E. M. Siegbahn und A. Warshel: In: Journal of the American Chemical Society. 10. März 2004. Band 126, Nr. 9, S. 2820–2828.
  3. L. Masgrau, A. Roujeinikova, L. O. Johannissen, P. Hothi, J. Basran, K. E. Ranaghan, A. J. Mulholland, M. J. Sutcliffe, N. S. Scrutton und D. Leys: Atomic Description of an Enzyme Reaction Dominated by Proton Tunneling. In: Science. 312, Nr. 5771, 2006, S. 237–241. PMID 16614214.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Härtung — Verhärtung * * * Hạr|tung 〈m. 1; alter Name für〉 Januar [→ hart] * * * Hạ̈r|tung; Syn.: Härten: 1) in der Metallurgie die Erhöhung von Härte u. Festigkeit metallischer Werkstoffe infolge Gefügeänderungen, die durch Glühen, Abschrecken u.… …   Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”