- Katatonisch
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Klassifikation nach ICD-10 F20.2 Katatone Schizophrenie ICD-10 online (WHO-Version 2006) Die Katatonie (v. griech. κατατονία „Erschlaffung“; ursprünglich von: κατά „von oben nach unten“, τόνος „(An-)Spannung“, hier: „Anspannung von Kopf bis Fuß“) ist ein psychomotorisches Syndrom, das vor allem bei katatoner Schizophrenie vorkommt, aber auch bei sonstigen Gehirnerkrankungen, Stoffwechselstörungen, Einwirkung von Alkohol und anderen Drogen und bei schwerer Depression. Katatonie äußert sich in unnatürlichen, stark verkrampften Haltungen des ganzen Körpers; diesbezüglich sind folgende Begriffe relevant:
- Stupor (Starre des ganzen Leibes),
- Mutismus (beharrliches Schweigen),
- bizarre Haltungsstereotypien,
- Flexibilitas cerea (wachserner Widerstand der Muskulatur bei passiver Bewegung).
- Negativismus (Widerstand gegenüber allen Aufforderungen oder Versuchen, sich zu bewegen – oder statt dessen Bewegungen, die das Gegenteil der Aufforderung ausführen).
- Katalepsie (Beibehaltung der Körperstellung nach passiver Bewegung).
Die Krankheitsvariante ist aufgrund der fehlenden Wasser- und Nahrungsaufnahme lebensbedrohlich.
Der Erstbeschreiber des Krankheitsbildes war Karl Ludwig Kahlbaum (1828 – 1899), Psychiater und Inhaber einer Privatheilanstalt für Nerven- und Gemütskranke in Görlitz.
Die katatone Schizophrenie, eine Unterform der „Gruppe der Schizophrenien“ (Eugen Bleuler, 1911) geht mit Störungen der Motorik einher, die zwischen den Extremen Erregung und Passivität alternieren können.
Literatur
- K. Kahlbaum: Die Katatonie oder das Spannungsirresein. Eine klinische Form psychischer Krankheit. A. Hirschwald, Berlin 1874, 104 S. - Abb. des Titelblattes in «Atlas zur Entwicklung der Psychiatrie» [1]
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