Choke (Film)

Choke (Film)
Filmdaten
Deutscher Titel Choke
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2008
Länge ca. 89 Minuten
Stab
Regie Clark Gregg
Drehbuch Clark Gregg
Produktion Johnathan Dorfman,
Temple Fennell,
Beau Flynn,
Tripp Vinson
Musik Nathan Larson
Kamera Tim Orr
Schnitt Joe Klotz
Besetzung

Choke ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 2008. Regie führte Clark Gregg, der auch das Drehbuch anhand des gleichnamigen Romans (dt. "Der Simulant") von Chuck Palahniuk schrieb.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Kurzübersicht: Der sexbesessene Victor Mancini bricht seine medizinische Ausbildung ab. Seine kranke Mutter Ida wird in ein privates Krankenhaus eingeliefert. Victor begleicht die Rechnungen mit durch Betrügereien verdientem Geld, indem er gezielt vermögende Menschen kennen lernt, die ihn fördern.

Ida erzählt Victor über dessen Vater. Victor sucht den Vater, wobei ihm sein Freund Denny und die seine Mutter behandelnde Ärztin Paige Marshall helfen.

Detailliert: Victor Mancini (Sam Rockwell) ist wie sein Freund Denny (Brad William Henke) sexsüchtig. Zusammen gehen sie in eine Selbsthilfegruppe. Denny ist von einer Kunstschule geflogen, weil er während eines Aktzeichenkurses das Modell belästigte. Victor versucht zwar die verschiedenen Schritte zur Enthaltsamkeit durchzuarbeiten, doch jedes Mal unterliegt er der Versuchung, eine Teilnehmerin der Gruppe zu vernaschen. "Orgasmen setzen Endorphine frei und diese töten Schmerz", dafür ist Victor Feuer und Flamme. Er ist süchtig nach Orgasmen. Für ihn sind sie einfach das perfekte, wundervolle Nichts. Sein Geld verdient er als "irischer Lohnsklave", als Darsteller historischer Figuren, als das Rückgrat des kolonialen Amerikas, in einer perfekt nachgebildeten Kolonie des 18. Jahrhunderts. Auch hier schafft er es, seine Sexsucht auszuleben. Eine andere Leidenschaft pflegt Victor, indem er während des Essens in Restaurants Erstickungsanfälle vortäuscht. Dabei schaut er darauf, dass er von jemand vermögendem gerettet wird. Aber nicht nur das. Er erschleicht sich damit auch Geborgenheit, denn wer dein Leben rettet, wird dich für immer lieben, wird dein Freund fürs Leben.

Nach Feierabend besucht Victor täglich seine Mutter Ida (Anjelica Huston) in einer Anstalt für verrückte Frauen allen Alters. Leider aber erkennt sie ihn nicht. Sie sagt höchstens, dass er ihrem Sohn Victor ähnelt, dieser Mindestlohn-Reiseleiter. Sie klagt dann über ihn, dass er sein Medizinstudium abgebrochen hat und sie nicht einmal besuchen komme. Dabei hat er das getan, damit er diese Klinik finanzieren kann. Einmal sagt sie, dass Victor endlich erfahren sollte, von wem er abstammt. Nämlich nicht von einem norwegischen Handelsreisenden, wie sie ihm fälschlicherweise immer erzählte. Aber wer es wirklich ist, kann sie nicht sagen, denn sie wisse ja nie, mit wem sie spreche. Victor aber solle mal in ihrem Tagebuch nachlesen. Dieses ist aber in italienisch verfasst, eine Sprache der Victor nicht mächtig ist.

In dieser Klinik verguckt er sich in die "Ärztin" Paige Marshall (Kelly Macdonald). Bei ihr aber beißt er auf Granit, denn sie lässt sich nicht zu schnellem Sex verführen. Sie eröffnet ihm aber, dass seine Mutter an einer Form der Demenz leide, die durch jahrelanger, exzessiver Drogenkonsum verschlimmert wurde. Eines Tages erklärt sie ihm in der Anstaltskapelle, dass sie einen Weg gefunden hätte, seiner Mutter zu helfen. Seine Mithilfe aber sei erforderlich, und es sei eine experimentelle Prozedur und nicht mal legal. Sie benötige dafür embrionales Gewebe. Und, plaudert sie, während sie sich wie beiläufig auszieht, sie sei grad sehr empfänglich. Seine Mutter brauche ein genetisch kompatibler Spender. Dieser Akt hätte aber gar nichts mit Liebe oder Beziehung zu tun, sondern diene alleine der Sache. Victor aber erlebt seine erste Schlappe in seinem sexsüchtigen Leben. Sex in einer Kapelle, dann erst noch mit einer Frau, die er scheinbar sehr mag? Es könnte aber auch sein, dass er gar nicht will, dass seine Mutter noch lange am Leben bleibt. Vor allem aber möchte er erfahren, was in ihrem Tagebuch steht, und darin kann die Ärztin helfen, denn sie spricht italienisch und kann ihm übersetzen: Scheinbar litt seine Mutter schon viel früher, als Victor dachte, an einer wahnhaften Störung. Laut dem Tagebuch wurde sie sehr spät, ende 30 schwanger. Um überhaupt schwanger zu werden, ging sie in eine experimentelle Klinik für unfruchtbare Frauen. Da bot man den Frauen genetisches Material eines religiösen Reliktes an, der wohl mumifizierten, heiligen Vorhaut von Jesus. Bei fünf dieser Frauen schlug der Versuch fehl, die sechste aber gebar offensichtlich Victor. Dies beeindruckte ihn scheinbar sehr, sodass er sich fragte, warum er wohl so schlecht sei, warum er Sex nicht mit einer Frau haben kann, die er mag, sondern nur mit Fremden. Die Stripperin Cherry Daquiri (Gillian Jacobs), die die Freundin seines Freundes Denny wurde, erklärte ihm, dass im neuen Testament steht, dass die Menschen sich nicht ändern, weil sie geliebt werden, sondern durch den Akt jemanden zu lieben, egal wie schwer es für jeden einzelnen ist.

Als es seiner Mutter schlechter geht, erkennt sie ihn plötzlich und nennt ihn zu seinem Erstaunen bei seinem Namen. Sie sagt, dass sie ihm etwas wichtiges erzählen muss, das sie ihm schon seit einiger Zeit sagen wollte. Nämlich dass sie ihn aus einem Kinderwagen gestohlen hat, mit ihm eigentlich ständig auf der Flucht war und somit gar nicht seine leibliche Mutter ist. Das waren ihre letzten Worte. Als die Ärztin Paige die Mutter wieder beleben will, sieht Victor, dass sie ein Patientenarmband trägt. Sie sei ebenfalls eine Medizinstudiumabbrecherin, weil sie zu schlechte Abschlussnoten hatte. Deswegen lag sie 3-4 Tage katatonisch in ihrer Dusche und landete darauf in der gleichen Anstalt wie seine Mutter, wo man ihre medizinischen Fähigkeiten erkannte und sie als Ärztin gewähren ließ. Sie habe die abstrusen Heilmethoden seiner Mutter und die Jesusreinkarnation erfunden, weil sie sich ebenfalls in ihn verliebte, aber wie er nicht fähig war, sich ihm auf normale Weise zu nähern.

Am Schluss des Films wird Victor verhaftet. Er hätte in der Anstalt eine 90-jährige Frau unsittlich berührt, was natürlich nicht stimmt. Da erfährt er, dass die Ärztin Paige verschwunden ist. Sie hat sich selber entlassen, da sie freiwillig in die Anstalt eingetreten sei. Bei der Einvernahme versucht er erfolglos mit seinem Erstickungsspiel abzulenken. Da fällt ihm der "Groschen": Wir sind weder bös noch perfekt. Wir lassen uns von der Welt sagen, was wir sind, dabei können wir es für uns selber entscheiden. Und: Es ist nicht wichtig wohin man springt, sondern dass man springt.

Kritiken

Die Organisatoren des Sundance Film Festivals schrieben, die schwarze Komödie ergründe die dunkleren Seiten des menschlichen Verhaltens. Sie sei um die „atemberaubende“ Darstellung von Sam Rockwell aufgebaut, der mit dem gespielten Charakter verschmolzen zu sein scheine („he fully inhabits the character“) und genauso den komödiantischen wie auch den dramatischen Aspekten seiner Rolle gerecht sei.[1]

Auszeichnungen

Der Film nahm als Wettbewerbsbeitrag am Sundance Film Festival teil, wodurch Clark Gregg für den Großen Jurypreis nominiert wurde.

Hintergründe

Chuck Palahniuk verkaufte die Filmrechte an seinem Roman im Jahr 2001 an Bandeira Entertainment[2], im Jahr 2006 gingen sie an Universal Pictures.[3] Der Film wurde in New Jersey gedreht.[4] Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise 3,4 Millionen US-Dollar. Die Weltpremiere fand am 21. Januar 2008 auf dem Sundance Film Festival statt.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. www.sundance.org/Description, abgerufen am 22. Januar 2008
  2. www.variety.com, abgerufen am 22. Januar 2008
  3. www.darkhorizons.com, abgerufen am 22. Januar 2008
  4. Drehorte für Choke, abgerufen am 22. Januar 2008
  5. Premierendaten für Choke, abgerufen am 22. Januar 2008

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