- Katyn (Film)
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Filmdaten Deutscher Titel: Katyń Originaltitel: Katyń Produktionsland: Polen Erscheinungsjahr: 2007 Länge: 118 Minuten Originalsprache: Polnisch Stab Regie: Andrzej Wajda Drehbuch: Andrzej Wajda
Władysław Pasikowski
Przemysław NowakowskiProduktion: Michał Kwieciński Musik: Krzysztof Penderecki Kamera: Paweł Edelman Besetzung - Artur Żmijewski: Andrzej
- Maja Ostaszewska: Anna, Andrzejs Frau
- Andrzej Chyra: Jerzy (8. Ulanen-Regiment)
- Jan Englert: General
- Danuta Stenka: Róża, seine Frau
- Magdalena Cielecka: Agnieszka
- Agnieszka Glińska: Irene, Agnieszkas Schwester
- Paweł Małaszyński: Piotr, Agnieszkas Bruder
- Maja Komorowska: Andrzejs Mutter
- Władysław Kowalski: Andrzejs Vater
- Antoni Pawlicki: Tadeusz
- Joachim Paul Assböck Obersturmbannführer Müller
- Stanisława Celińska: Stasia, Bedienstete der Frau Generalin
- Alicja Dąbrowska: Schauspielerin (Antigone)
- Krzysztof Kolberger: Priester
- Olgierd Łukaszewicz: Kaplan
Katyń ist ein 2007 uraufgeführter Film des polnischen Regisseurs und Oscar-Preisträgers Andrzej Wajda über das Massaker von Katyn. Der Film basiert auf dem Buch „Post mortem – The Katyn Story“ von Andrzej Mularczyk.
Am 17. September 2007 kam Katyń in die polnischen Kinos und wurde auch von ganzen Schulklassen besucht. Der Film wurde u.a. für den Oscar des Jahres 2008 (Bester fremdsprachiger Film) nominiert.
Die Berlinale-Premiere des Films am 15. Februar 2008 wurde u.a. auch von Bundeskanzlerin Angela Merkel besucht.[1]
Inhaltsverzeichnis
Handlung
September 1939. Auf einer Brücke treffen polnische Flüchtlinge aus dem Westen, die vor den deutschen Truppen flüchten, auf polnische Flüchtlinge aus dem Osten, die vor den Sowjets flüchten. Polen ist geteilt. 14.000 polnische Offiziere kommen in sowjetische Gefangenschaft. Ihre Angehörigen erhalten nur wenige Informationen durch zensierte Briefe über ihren Verbleib. Unter den Gefangenen ist Andrzej. Sein Vater ist Professor an der Jagiellonen-Universität in Krakau. Seine Frau Anna flüchtet mit Töchterchen Nika über die Brücke in den Osten und findet ihn schließlich unter den Gefangenen in einem Lager. Sie kann Andrzej jedoch nicht zur Flucht überreden, da er seinen Fahneneid nicht brechen will. Anna kann schließlich dank der Hilfe eines Offiziers der Roten Armee nach Krakau zurückkehren.
In Krakau werden währenddessen sämtliche Professoren von den Nationalsozialisten verhaftet und in Konzentrationslager verschleppt. Andrzejs Vater, der sich ebenfalls unter den gefangen genommenen Professoren befindet, stirbt schließlich im KZ Sachsenhausen. Die Offiziere in sowjetischer Gefangenschaft werden in Lager abtransportiert. 1943 wird die Bevölkerung von den deutschen Besatzern über das Verbrechen von Katyń informiert. Listen mit den Namen der toten polnischen Offiziere werden veröffentlicht. Andrzej erscheint nicht auf der Liste und so bleibt Anna und ihrer Schwiegermutter die Hoffnung auf seine Rückkehr. Die Nationalsozialisten nutzen das Verbrechen der Sowjets für ihre Propaganda.
Nach dem Krieg übernehmen die Sowjets und die polnischen Kommunisten die Macht in Polen. Die Krakauer Bevölkerung muss nun die Propaganda der Sowjets über sich ergehen lassen und hinnehmen, dass diese behauptet, die Deutschen hätten die polnischen Offiziere ermordet. Mit den Sowjets kehrt auch Jerzy, ein ehemaliger Offizier aus Andrzejs Regiment, zurück nach Krakau, obwohl er auf der Katyń-Liste stand. Nun ist er Major der Polnischen Volksarmee. Er informiert Anna über den Tod ihres Mannes, denn dieser hatte seinen Pullover getragen, in den der Name Jerzys gestrickt war, weshalb Jerzy irrtümlich auf die Katyń-Liste gekommen war. Einige Zeit später erhält Anna die Tagebuchaufzeichnungen ihres Mannes. Sie beweisen, dass die Offiziere von den Sowjets ermordet wurden. Erst jetzt zeigt Andrzej Wajda die Ermordung der polnischen Offiziere in quälerisch langen 20 Minuten. Einzeln werden die Gefangenen mit Schüssen in den Hinterkopf erschossen und in Massengräbern verscharrt. Der Film endet mit dem Zuschütten der Gräber durch eine Planierraupe.
Kritiken
„Bisweilen gerät "Katyn" zwar arg pathetisch, etwa wenn er vom Leid der Frauen und der Familien der gefangenen Offiziere erzählt, bevor diese den Tod finden. Doch die letzten zwanzig Minuten von Wajdas "Katyn" gehören zu dem Eindrucksvollsten, das je im Kino vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs gezeigt wurde.“
– Olaf Sundermeyer, Der Spiegel, 15. Februar 2008[2]
Auszeichnungen
- 2008 – Nominierung für den Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film
- 2008 – 7 Siege (bei 14 Nominierungen) bei der Verleihung des Polnischen Filmpreis Orzeł
Literatur
- Andrzej Wajda: Katyń. Warschau: Prószyński 2007, ISBN 978-83-7469-555-8. Von Wajda kommentiertes Drehbuch (polnisch).
Weblinks
- Offizielle Website (polnisch und englisch)
- Katyń in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Zusammenstellung von Pressekritiken zum Film auf film-zeit.de (deutsch)
- Filmweb (polnisch)
- Trailer bei YouTube
- Filmreview von Anne Applebaum in The New York Review of Books (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Deutsche im Rücken, die Russen vor sich Zitat: „Die politische Grundlage dieses Massakers war der Hitler-Stalin-Pakt von 1939“, Berliner Zeitung vom 16./17. Februar 2008
- ↑ http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,530445,00.html
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