Kawakubo

Kawakubo

Rei Kawakubo (jap. 川久保 玲, Kawakubo Rei; * 11. Oktober 1942 in Tokio) ist eine japanische Haute-Couture-Modedesignerin aus Tokio. 1981 zeigte sie auf den Pariser Modeschauen ihre erste Modekollektion. Ihre Mode wird unter dem Label Comme des Garçons vermarktet. Der Hauptsitz ihrer Firma befindet sich in Tokio, eine Zweigstelle in Paris. Rei Kawakubo ist mit dem Briten Adrian Joffe verheiratet, welcher gleichzeitig auch Vorstandsvorsitzender des Unternehmens Comme des Garçons ist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Anfänge in Japan

Kawakubo studierte Kunst an der Keiō-Universität in Tokio. Ihr Vater war Universitätsprofessor. 1964 begann sie, in der Werbeabteilung eines Chemiekonzerns zu arbeiten. Drei Jahre später wurde sie freie Stylistin in Tokio. Ihr Beruf und ihre Selbstständigkeit galten damals in Japan als ein Bruch mit den Traditionen des Landes. Da Kawakubo die japanische Mode der 60er und 70er Jahre sehr missfiel, begann sie im Jahr 1969 eigene Mode zu entwerfen. 1973 gründete sie ihre eigene Firma (Comme des Garçons Co. Ltd), welche sie bis heute alleine führt. 1976 eröffnete sie ihren ersten Flagshipstore in Tokio. Sie entwickelte die Shop-Philosophie des Minimalismus. Der Architekt Takao Kawasaki entwickelte einen komplett weißgekachelten Store, in welchem lediglich wenige Kleidungsstücke zum Verkauf standen.

Schaffen im Ausland

1981 zeigte Kawakubo ihre erste Frauenkollektion in Paris, welche mit einer absolut entgegengesetzten Designphilosophie den europäischen und internationalen Designern entgegenwirkte. Seit 1978 designt Kawakubo auch eine Männerkollektion unter dem Label Comme des Garçons Homme Plus. 1982 eröffnete sie den ersten Store außerhalb Japans, nämlich in Paris und trat der Chambre Syndicale du Prêt-à-Porter bei. Seither entwirft Kawakubo Möbel und Interieur für Pariser Modeläden. Sie begann schnell auch für den europäischen Markt zu produzieren. 1994 wurde ihr erstes Parfüm mit dem Namen Comme des Garçons etabliert. In den 1990er Jahren veröffentlichte sie ein eigenes Kunstmagazin mit dem Titel Six (abgeleitet von the Sixth Sense), welches zweimal jährlich erscheint. 1992 überließ Kawakubo ihrem Assistenten Junya Watanabe das Design für die Kollektionen ihres Labels. Dennoch ist sie bis heute Alleinbesitzerin ihrer Firma. 2007 entwarf Kawakubo eine Poloshirtkollektion für das britische Modelabel Fred Perry. Im Herbst 2008 kreierte Sie eine eigene Kollektion, sowie ein Unisex Parfüm für das schwedische Modehaus H&M. Des Weiteren entwarf Kawakubo für den Schwimmtextilhersteller Speedo eine Bademodenkollektion. Weiterhin arbeitete Sie bereits mit Vivienne Westwood zusammen und designte 2008 eine exklusive Taschenkollektion für Louis Vuitton.

Labels

  • Comme des Garçons
  • Tricot Comme des Garçons
  • Comme des Garçons Robe de Chambre (wird nicht mehr verfolgt)
  • Comme des Garçons noir
  • Comme des Garçons Homme
  • Comme des Garçons Homme Plus (in Kopperation mit Junya Watanabe)
  • Comme des Garçons Homme Deux
  • Comme des Garçons Homme Plus Evergreen (in Kooperation mit Junya Watanabe)
  • Comme des Garçons Shirt
  • Tao Comme des Garçons (unter Leitung von Tao Kurihara)
  • Comme des Garçons Parfums
  • Play Comme des Garçons
  • Comme des Garçons Edited
  • Comme des Garçons Underwear
  • eye Junya Watanabe Comme des Garçons Man (von Junya Watanabe für Comme des Garçons)

Marketing und Verkauf

In Japan gibt es mehrere Stores des Labels Comme des Garçons, davon zwei in Tokio. Der neue Flagshipstore befindet sich im Tokioter Stadtteil Minami-Aoyama. Kaufhäuser, wie z.B. Mitsukoshi und Seibu vermarkten das Label ebenfalls. In Europa gibt es nur zwei feste Stores in Paris und London. Der Dover Street Market in London verkauft mehrere Labels von Rei Kawakubo. Ein weiterer Shop existiert in New York. In Deutschland vermarkten nur sehr wenige Geschäfte die Marken der japanischen Designerin, darunter der ehemalige Guerrilla Store in Berlin. 2008 eröffnete Kawakubo zwei Pocket Stores in den Pariser Stadtteilen Marais und Abbesses. Das neue Konzept besteht aus einem kleinem, minimalistisch eingerichtetem, Geschäft, welches lediglich die Marke Play Comme des Garçons, Accessoires und Parfums führt. Ein weiteres Geschäft mit dem Namen White Box eröffnete 2007 in Hong Kong.

Ein Marketingprojekt der Firma etablierte sich 2006: das Guerrilla Store Konzept sieht eine jährliche Verlagerung eines Comme des Garçons Stores vor. So wurden bereits Stores in Los Angeles, Warschau, New York, Berlin, Singapur, Moskau und Wien eröffnet und nach einem Jahr wieder geschlossen. Im Sommer 2008 war der Guerrilla Store von Rei Kawakubo zu Gast in Düsseldorf.

Weblinks


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