Keller-Hermann – Bogoljubow, Dortmund 1951

Keller-Hermann – Bogoljubow, Dortmund 1951

Edith Keller-Herrmann (* 17. November 1921 in Dresden) ist eine deutsche Schachmeisterin.

Keller-Herrmanns Talent wurde in den 1930er- und 1940er-Jahren durch den Großdeutschen Schachbund gefördert. Sie besuchte 1936 in ihrer Heimatstadt ein Internationales Turnier und war fasziniert vom Spiel Aljechins. Sie begann intensiv zu trainieren und erhielt im August 1939 (der Jugendschachwoche in Fürstenwalde bei Berlin) die Einladung zu einem Lehrgang, an dem auch Klaus Junge und Wolfgang Unzicker teilnahmen. Die erste Deutsche Meisterschaft der Frauen gewann sie 1942.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges war sie eine der ersten Frauen, die erfolgreich an Männerturnieren teilnahmen. Sie spielte am Turnier in Dortmund 1951, wo ihr u. a. ein Sieg über Großmeister Nicolas Rossolimo und ein Remis gegen Efim Bogoljubow gelang.

Keller-Herrmann gewann fünfmal die Deutsche Meisterschaft der Damen und genauso oft die Meisterschaft der DDR. Sie nahm am ersten Kandidatenturnier der Damen in Moskau 1949/1950 teil, wo sie Platz 5 bis 7 teilte. In den nachfolgenden Jahren konnte sie sich drei Mal für die Kandidatinnen qualifizieren (1955 wurde sie Dritte), doch wurde sie nie Herausforderin der amtierenden Weltmeisterin. 1953 und 1958 nahm sie mit respektablen Resultaten an den Herrenmeisterschaften der DDR teil.

1977 verlieh die FIDE ihr den Titel Großmeisterin.

Ihre Elo-Zahl beträgt 2290 (Stand: Juli 2007). Sie wird als inaktiv gelistet.[1]

Sie ist die Schwester des Internationalen Meisters Rudolf Keller. Verheiratet ist sie mit dem Chirurgen Dr. Lutz Herrmann.

Partien

In Dortmund 1951 spielte Keller-Herrmann als einzige Frau in einem starken Meisterturnier für Männer mit. Sie bewies mit u. a. einem Sieg über Großmeister Rossolimo und einem Remis gegen Großmeister Bogoljubow, der 1929 und 1934 gegen Alexander Aljechin zwei Weltmeisterschaftskämpfe ausfocht, dass sie in dieser starken Konkurrenz bestehen konnte.

Keller-Herrmann – Bogoljubow

1.d2-d4 f7-f5 2.c2-c4 Sg8-f6 3.g2-g3 d7-d6 4.Sg1–f3 g7-g6 5.Lf1–g2 Lf8-g7 6.0–0 0–0 7.Sb1–c3 c7-c6 8.Dd1–b3 Dd8-b6 9.Db3xb6 a7xb6 10.b2-b3 Sb8-a6 11.Lc1–b2 Sf6-e4 12.Sc3-a4 b6-b5 13.c4xb5 c6xb5 14.Sa4-b6 Ta8-a7 15.Sb6xc8 Tf8xc8 16.Tf1–c1 Tc8-a8 17.a2-a3 Sa6-c5 18.Ta1–b1 Sc5xb3 19.Tc1–c2 d6-d5 20.e2-e3 e7-e6 21.Lg2-f1 g6-g5 22.Lf1xb5 g5-g4 23.Sf3-e1 Lg7-f8 24.a3-a4 Lf8-d6 25.Se1–d3 Kg8-f7 26.Lb2-c3 Sb3-a5 27.Lc3xa5 Ta7xa5 28.Tb1–c1 Ta8-d8 29.Sd3-c5 Ld6xc5 30.d4xc5 Kf7-f6 31.c5-c6 b7xc6 32.Tc2xc6 Se4-g5 33.Tc6-c8 Td8xc8 34.Tc1xc8 d5-d4 35.e3xd4 Sg5-f3+ 36.Kg1–g2 Sf3xd4 37.Tc8-h8 Kf6-g7 38.Th8-e8 Ta5-a7 39.Te8-b8 Ta7-c7 40.Tb8-b6 Tc7-c1 41.h2-h3 h7-h5 42.h3xg4 h5xg4 43.a4-a5 Tc1–c5 44.Lb5-d7 Kg7-f6 45.a5-a6 Kf6-e5 46.Tb6-b1 Tc5-c7 47.Tb1–a1 Tc7xd7 48.a6-a7 Td7xa7 ½–½

Weblinks

Quellen und Einzelnachweise

  1. SchachReport 1992/1 S.81

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