- Liste der Meisterschaften des Deutschen Schachbundes
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Diese Liste enthält die Deutschen Meister im Schach.
Kongresse der deutschen Schachverbände
Vor Gründung des Deutschen Schachbundes 1877 wurden West- (seit 1861), Nord- (seit 1868) und Mitteldeutsche (seit 1871) Meisterschaften (Kongresse) ausgerichtet. Sie gelten als Vorläufer der späteren Kongresse des Deutschen Schachbundes. Der Westdeutsche Schachbund trug seine ursprünglich als Rheinische Schachkongresse bezeichneten Turniere bis 1880 aus. Die Turniere fanden meist in den Sommerferien statt und waren in der Regel kleinere Veranstaltungen mit sechs bis zehn Teilnehmern.
Kongresse des Westdeutschen Schachbundes (WDSB) 1861–1880
Jahr Gastgeber Meister 1861 Düsseldorf kein Meister ausgespielt 1862 Düsseldorf Max Lange 1863 Düsseldorf Max Lange 1864 Düsseldorf Max Lange 1865 Elberfeld Gustav Neumann 1867 Köln Wilfried Paulsen 1868 Aachen Max Lange 1869 Barmen Adolf Anderssen 1871 Krefeld Louis Paulsen 1876 Düsseldorf Wilfried Paulsen 1877 Köln Johannes Hermann Zukertort 1878 Frankfurt am Main Louis Paulsen 1880 Braunschweig Louis Paulsen Kongresse des Norddeutschen Schachbundes (NDSB) 1868–1871
Jahr Gastgeber Meister 1868 Hamburg Max Lange[1] 1869 Hamburg Adolf Anderssen[2] 1872 Altona Adolf Anderssen[3] Kongresse des Mitteldeutschen Schachbundes (MDSB) 1871–1877
Jahr Gastgeber Meister 1871 Leipzig Adolf Anderssen 1876 Leipzig Adolf Anderssen 1877 Leipzig Louis Paulsen (galt inoffiziell als erster Kongress des DSB) Deutsche Meisterschaften
Kongresse des DSB 1879–1914
Bis 1914 wurden die Kongresse des Deutschen Schachbundes meist als internationale Turniere ausgespielt.
Kongresse des DSB 1920–1932
Nach dem Ersten Weltkrieg ließ man meist bloß deutsche Spieler für die Kongresse zu, da eine Nationale Meisterschaft anvisiert wurde.
Jahr Gastgeber Meister 1920 Berlin (kein Meisterturnier durchgeführt) 1921 Hamburg Ehrhardt Post 1922 Bad Oeynhausen Ehrhardt Post 1923 Frankfurt am Main Ernst Grünfeld 1925 Breslau Efim Bogoljubow 1927 Magdeburg Rudolf Spielmann 1929 Duisburg Carl Ahues 1931 Swinemünde Efim Bogoljubow 1932 Bad Ems Georg Kieninger Kongresse des Großdeutschen Schachbundes 1933–1943
Zwischen 1933 und 1943 wurden die deutschen Meisterschaften vom neu gegründeten Großdeutschen Schachbund organisiert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst Gesamtdeutsche Meisterschaften, seit 1950 parallele Meisterschaften in der BR Deutschland und der DDR. 1951 und 1953 die beiden letzten Gesamtdeutschen Meisterschaften bis zur Wiedervereinigung.
Gesamtdeutsche Meisterschaften 1947–1953
Meisterschaften der BR Deutschland 1953–1989
Jahr Gastgeber Meister 1953 Berlin Wolfgang Unzicker 1955 Höchst Klaus Darga 1957 Bad Neuenahr Paul Tröger 1959 Nürnberg Wolfgang Unzicker 1961 Bad Pyrmont Klaus Darga 1963 Bad Pyrmont Wolfgang Unzicker 1965 Bad Aibling Wolfgang Unzicker, Helmut Pfleger 1967 Kiel Robert Hübner, Hans Besser 1969 Königsfeld Manfred Christoph 1970 Völklingen Hans-Joachim Hecht 1972 Oberursel Hans Günter Kestler 1974 Menden Peter Ostermeyer 1976 Bad Pyrmont Klaus Wockenfuß 1978 Bad Neuenahr Luděk Pachman 1980 Bad Neuenahr Eric Lobron 1982 Bad Neuenahr Manfred Glienke 1984 Bad Neuenahr Eric Lobron 1987 Bad Neuenahr Vlastimil Hort, Ralf Lau 1989 Bad Neuenahr Vlastimil Hort, Eckhard Schmittdiel Anmerkungen: Bis 1969 und ab 1987 wurde die Meisterschaft der BR Deutschland als einfaches Rundenturnier mit je 16 Teilnehmern ausgetragen. Von 1970 bis 1974 wurden 15 Runden nach dem Schweizer System gespielt, es nahmen jeweils 36 Spieler teil. Von 1976 bis 1984 wurden 11 Runden nach dem Schweizer System gespielt, es nahmen 1976 26 Spieler, 1978 bis 1984 je 24 Spieler teil. 1965, 1967, 1987 und 1989 beendeten jeweils zwei Spieler das Turnier punktgleich an der Tabellenspitze. Es wurden in diesen Fällen Stichkämpfe ausgetragen, die alle unentschieden endeten.
Internationale Deutsche Meisterschaften (BR Deutschland) 1971–1983
Zwischen 1971 und 1983 organisierte der DSB in den Jahren, in denen keine Meisterschaft der BR Deutschland ausgetragen wurde, Internationale Deutsche Meisterschaften. Alle diese Turniere wurden als einfaches Rundenturnier mit je 16 Teilnehmern ausgetragen. Neben den Erstplatzierten der vorhergegangen Meisterschaft der BR Deutschland wurden starke ausländische Spieler zu den Turnieren eingeladen.
Meisterschaften der Sowjetischen Besatzungszone 1946–1949
Jahr Gastgeber Meister 1946 Leipzig Berthold Koch 1947 Weißenfels Lothar Schmid 1948 Bad Doberan Rudolf Teschner 1949 Bad Klosterlausnitz Wolfgang Pietzsch Meisterschaften der DDR 1950–1990
Seit 1991 wieder Gesamtdeutsche Meisterschaften
Anmerkungen: 1991 wurde die Deutsche Meisterschaft als einfaches Rundenturnier mit 16 Teilnehmern ausgetragen, seit 1993 werden 9 Runden im Schweizer System gespielt. Die Teilnehmerzahl ist variabel und beträgt ungefähr 40. 1993 und 1995 wurden Schnellschachstichkämpfe um den Titel ausgetragen. 1993 setzte sich Thomas Luther durch, 1995 Christopher Lutz. 1998 und 2006 wurde der Titel nach Wertung (Eloschnitt der Gegner) vergeben, 1998 wurde Jörg Hickl Turniersieger, 2006 Thomas Luther. Bis 2002 wurde die Deutsche Meisterschaft im letzten Quartal des Kalenderjahres ausgetragen. Da im gleichen Zeitrahmen offizielle Mannschaftsturniere der FIDE sowie des Europäischen Schachverbandes (European Chess Union ECU) stattfinden (Schacholympiaden, Mannschaftswelt- und europameisterschaft), beschloss der Deutsche Schachbund 2003, die Deutsche Meisterschaft ab 2004 im ersten Quartal des Kalenderjahres auszutragen, um den Terminkalender der Spitzenspieler zu entzerren. Infolgedessen fand 2003 keine Deutsche Meisterschaft statt.
Deutsche Frauenmeisterschaften
Kongresse des Großdeutschen Schachbundes 1939–1943
Jahr Gastgeber Meister 1939 Stuttgart Friedl Rinder 1942 Bad Oeynhausen Edith Keller 1943 Wien Gertrud Jürgens Gesamtdeutsche Meisterschaften 1947–1953
Jahr Gastgeber Meister 1947 Seesen Edith Keller 1949 München Friedl Rinder 1951 Bad Klosterlausnitz Edith Keller 1952 Schwerin Edith Keller-Herrmann 1953 Waldkirch Edith Keller-Herrmann Meisterschaften der BR Deutschland 1953–1989
Jahr Gastgeber Meister 1955 Krefeld Friedl Rinder 1956 Wolfratshausen Friedl Rinder 1957 Lindau Helga Axt 1958 Gießen Helga Axt 1959 Dahn Friedl Rinder 1960 Büdingen Maria Scheffold 1961 Wennigsen (Deister) Helga Axt 1962 Eckernförde Anneliese Brandler 1963 Krefeld Hannelore Lucht 1964 Bremen Irmgard Karner 1965 Wangen im Allgäu Ottilie Stibaner 1968 Fürstenfeldbruck Ursula Wasnetsky 1970 Lauterbach Anni Laakmann 1972 Burg Anni Laakmann 1974 Kassel Anni Laakmann 1976 Brilon Anni Laakmann 1978 Delecke Barbara Hund 1980 Schwäbisch Gmünd Isabel Hund 1982 Porz Barbara Hund 1984 Bad Aibling Barbara Hund 1987 Bad Lauterberg Ute Späte 1989 Bad Aibling Isabel Hund Offene Deutsche Frauenmeisterschaften seit 1971
Jahr Gastgeber Meister 1971 Zell Gertrud Renz 1973 Bad Aibling Doina Pfleger 1975 Zell Ursula Wasnetzky 1977 Weißenhäuser Strand Maria Kuch 1979 Wittlich Christel Neumark 1981 Brilon Anette Borik 1983 Porz Raissa Wapnitschnaja 1986 Zell Anette Borik 1988 Braunfels Rita Kas-Fromm 1990 Bad Neustadt Jordanka Micic 1992 Bad Neustadt Marina Olbrich 1994 Wuppertal Ekaterina Borulya 1996 Dresden Anita Just 1998 Weimar Gundula David 2000 Rodewisch Tatjana Wasilewitsch 2002 Bad Brückenau Heike Vogel 2004 Osterburg (Altmark) Sandra Krege 2006 Bad Königshofen Petra Blažková 2008 Kerkwitz Antje Fuchs Meisterschaften der Sowjetischen Besatzungszone 1948/49
Jahr Gastgeber Meister 1948 Bad Doberan Gertrud Nüsken 1949 Bad Klosterlausnitz Mira Kremer Meisterschaften der DDR 1950–1990
Seit 1991 wieder Gesamtdeutsche Meisterschaften
Jahr Gastgeber Meister 1991 Beverungen Anke Koglin 1993 Bad Mergentheim Marina Olbrich 1995 Krefeld Tatjana Grabuzowa 1997 Ottweiler Marina Olbrich 1999 Chemnitz Elisabeth Pähtz 2001 Krefeld Jessica Nill 2003 Altenkirchen Annemarie Sylvia Meier 2005 Bad Königshofen Sandra Krege 2007 Osterburg Ljubow Kopylowa Deutsche Jugendmeisterschaften
Bis 1998 war das Höchstalter 20 Jahre, seit 1999 ist es 18 Jahre. Von 1947 bis 1953 sowie seit 1991 wurden gesamtdeutsche Meisterschaften ausgespielt, in der Zwischenzeit separate Meisterschaften in BR Deutschland und DDR. In der Tabelle sind die gesamtdeutschen bzw. bundesdeutschen Titelträger aufgeführt.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Nach http://xoomer.alice.it/cserica/scacchi/storiascacchi/tornei/1851-99/1868Amburgo.htm
- ↑ Nach http://xoomer.alice.it/cserica/scacchi/storiascacchi/tornei/1851-99/1869Amburgo.htm
- ↑ Nach http://xoomer.alice.it/cserica/scacchi/storiascacchi/tornei/1851-99/1872Altona.htm
- ↑ R. H. Barnes, Vorsitzender des Frankfurter Schachklubs, gewann das Hauptturnier des zehnten Kongresses. Ein internationales Meisterturnier fand nicht statt. Das parallel stattfindende internationale Meisterturnier des Nürnberger Schachklubs (Beginn beider Turniere war der 20. Juli 1896) gewann Emanuel Lasker. Deutsche Schachzeitung, August 1896, S. 248ff.
- ↑ Deutsche Schachzeitung, August 1898, S. 250ff.
- ↑ Pillsbury, Schlechter und Géza Maróczy erzielten alle die gleiche Punktzahl. Im Stichkampf um den Turniersieg trat Maroczy nach einer Niederlage gegen Pillsbury krankheitsbedingt zurück. Das Stechen zwischen Pillsbury und Schlechter endete nach vier Partien 2-2, so dass der erste Platz geteilt wurde. Deutsche Schachzeitung, August 1898, S. 254ff.
- ↑ Deutsche Schachzeitung, August 1902, S. 254ff.
- ↑ Zu einem Stichkampf um den ersten Preis war Schlechter bereit, von Bardeleben und Swiderski waren jedoch für die Teilung des Preises, dem wurde schließlich entsprochen. Deutsche Schachzeitung, August 1904, S. 246ff.
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