Kenchoji

Kenchoji
Tempelgelände, 27. Februar 2006

Der Kenchō-ji (jap. 建長寺) ist ein buddhistischer Haupt-Tempel der Rinzai-Schule des japanischen Zen in Kamakura, Präfektur Kanagawa. Er hat ca. 500 Zweigtempel in ganz Japan.

Der Kenchō-ji wurde im Jahr 1253 vom fünften Hōjō-Shikken, Hōjō Tokiyori, mit Unterstützung des Go-Fukakusa-tennō erbaut. Kamakura war zu dieser Zeit die Hauptstadt Japans und Regierungssitz des Kamakura-Shōgunats.

Auf Einladung von Tokiyori und vom Go-Saga-tennō kam der chinesische Chan-Mönch Lanxi Daolong (chin. 蘭溪道隆, Lánxī Dàolóng, W.-G. Lan-hsi Tao-long; jap. 蘭渓道隆, Rankei Dōryū; 1213–1278) an den Tempel und übte dort bis zum Jahr 1259, als er an den Kennin-ji in Kyōto wechselte, das Amt des Vorstehers aus. Sein Nachfolger wurde Wuan Puning (兀菴普寧, Wùān Pǔníng, W.-G. Wu-an P'u-ning; jap. Gottan Funei; 1197–1276). Dritter Vorsteher wurde wiederum Lanxi Daolong.

Der Kenchō-ji beherbergte während der ersten Zeit der Einführung des Zen in Japan die chinesischen Chan-Mönche Daxiu Zhengnian (大休正念, Dàxiū Zhèngniàn, W.-G. Ta-hsiu Cheng-nien; jap Daikyū Shōnen; 1214–89), Wuxue Zuyuan (無學祖元, Wúxué Zǔyuán, W.-G. Wu-hsüeh Tsu-yüan; jap. Mugaku Sogen; 1226–86), Qingzhuo Zhengcheng (淸拙正澄, Qīngzhuó Zhèngchéng, W.-G. Ch'ing-cho Cheng-ch'eng; jap. Seisetsu Shōchō; 1274–1339).

Seit der Kamakura-Zeit war der Kenchō-ji der erste der Gozan-Tempel in Kamakura und gehörte damit zu den einflussreichsten Tempeln in ganz Japan, obwohl er mehrmals durch Naturkastrophen (schweres Erdbeben im Jahr 1293, sowie Brände u. a. in den Jahren 1315 und 1414) stark beschädigt wurde.

Ab 1905 wurde der Tempel vom Abt Sugawara Tokiyasu, zugleich Oberster der Kencho-ji-Zweiges der Rinzai geleitet.

Zu den Sehenswürdigkeiten am Tempel gehören die Buddha-Halle (im Jahr 1647 vom Zojo-ji (増上寺), einem einflussreichen Tempel des Amida-Buddhismus in Tokio unter der Schirmherrschaft der Tokugawa, hierhergebracht) mit ihren Bildnissen von Jizō und Garanjin (伽藍神; daoistische Wächtergottheiten), die Tempelglocke aus der Gründerzeit (ein nationales Kulturgut), sowie die sieben großen Bäume der Art Chinesischer Wacholder vor der Buddha-Halle (auch aus der Gründerzeit) und der angeblich von Muso Soseki gestaltete Garten.

Weblinks

35.331774666667139.5553457757Koordinaten: 35° 19′ 54″ N, 139° 33′ 19″ O


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