Kenchreai

Kenchreai

Kenchreai (griechisch Κεγχρεαί), heute Kechries (griechisch Κεχριές), war einer der antiken Häfen der Stadt Korinth, gelegen am Saronischen Golf auf der Peloponnes (Griechenland).

Lage
Isis-Tempel, nach dem Erdbeben 365 in Basilika umgewandelt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Da der Kanal von Korinth im Altertum noch nicht bestand, wurden die Schiffe in Kenchreai entladen, über den Diolkos geschleppt und in Lechaion am Golf von Korinth wieder beladen, wobei dasselbe auch in umgekehrter Richtung vor sich ging. Der Hafen befand sich immer im Besitz von Korinth, abgesehen von einer kurzen Besetzung durch Kassandros 315 v. Chr. Nach Apuleius († um 170 n. Chr.), in dessen Roman Metamorphosen der Isis-Tempel von Kenchreai eine bedeutende Rolle spielt, herrschte hier lebhafter Betrieb. Paulus brach von hier, wo es eine Christengemeinde gab, mit einer im Römerbrief erwähnten Diakonisse Phoibe nach Ephesos auf. Erdbeben (365 und 375 n. Chr.) führten zu starken Zerstörungen und zu einer Absenkung des Bodens. In spätbyzantinischer Zeit war der Hafen bedeutungslos.

Die Funde

An Land sichtbar sind heute noch einige Überreste eines Hauses. Zu einem Teil unter Wasser sind die Reste des Isis-Tempels, der zu einer Basilika umgewandelt wurde. Hier wurden auch 50 Holzbehälter mit bemalten Glasplatten gefunden, die hier nach der Ankunft im Hafen gelagert und beim Erdbeben 375 zerstört wurden (heute im Museum von Isthmia). In einem römischen Friedhof im Norden des Hafens wurden Kammergräber mit Fresken gefunden.

Literatur

  • Christopher Mee, Antony Spawforth: Greece. An Oxford Archaeological Guide. Oxford University Press, Oxford 2001, S. 163–165.
  • Rudolf Scheer: Kenchreai. In: Siegfried Lauffer (Hrsg.): Griechenland. Lexikon der historischen Stätten. Verlag C. H. Beck, München 1989, S. 332.

Weblinks

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