Kernmembran

Kernmembran
Kernmembran, Schemazeichnung

Als Kernhülle oder auch Kernmembran bezeichnet man die Doppelmembran des Zellkerns einer eukaryotischen Zelle. Die Membran gleicht in ihrem Aufbau aus einer Doppelschicht von Phospholipiden der Zellmembran und umschließt den perinukleären Raum. Die Außenmembran ist von Ribosomen besetzt und geht an einigen Stellen in das endoplasmatische Retikulum (ER) über, sodass dieser perinukleäre Spalt das Kernlumen und das ER miteinander verbinden. An die innere Membran grenzt zum Kerninnern hin eine 30-100 nm dicke Schicht von intermediären Lamin-Filamenten (nuclear lamina). Sie stabilisieren den Zellkern, dienen als Fixierung für die Chromatinfäden und werden während der Mitose ab- und wieder aufgebaut.

Kernpore, Schemazeichnung

In der Kernhülle befinden sich zahlreiche Kernporen, die für den kontrollierten Austausch großer Moleküle zwischen dem Kern- und Zellplasma sorgen. An diesen Stellen verbinden sich die äußere und innere Kernmembran und die Pore wird von einem Ring von 8 Untereinheiten eingefasst, die mit einen speichenartigen Fortsatz in die Pore hineinragen. Im Zentrum sitzt dann ein „Stopfen“ (plug), der den Stofftransport kontrolliert. Die Pore hat einen Durchmesser von 10 nm und kann sich bis zu 26 nm aufdehnen. Moleküle mit einer Molmasse von über 60.000 können die Pore nicht passieren. Das verhindert, dass Ribosomen in den Kern gelangen können.

Während einer Kernteilung, die Bestandteil einer Zellteilung ist, wird die Kernhülle aufgelöst, um die Chromosomen besser verteilen zu können. Nach erfolgter Teilung wird die Kernhülle um die Zellkerne der beiden entstandenen Tochterzellen wieder neu ausgebildet. Lamine sind am Abbau und der Neubildung der Membran beteiligt.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kernmembran — Kẹrn|mem|b|ran, die (Biol.): Membran, die den Zellkern gegen das ihn umgebende [Proto]plasma abgrenzt. * * * Kernmembran,   die Kernhülle. * * * Kẹrn|mem|bran, die (Biol.): Membran, die den Zellkern gegen das ihn umgebende [Proto]plasma… …   Universal-Lexikon

  • Virushülle — Ein behülltes Virus aus der Gattung Influenzavirus in einer TEM Aufnahme: Acht helikale Kapside werden von einer Virushülle umschlossen (Partikel ca. 80−120 nm im Durchmesser). Die Virushülle (engl. viral envelope) ist eine bei bestimmten… …   Deutsch Wikipedia

  • Kernhülle — Übergeordnet Zellkern Untergeordnet Kernmembran Kernpore Perinukleärer Spalt …   Deutsch Wikipedia

  • Lamina (Zellkern) — Die im eukaryotischen Zellkern enthaltene Lamina ist ein dichter, fibrillärer Verbund, der weitgehend direkt unter der Kernhülle liegt und etwa 30 bis 100nm stark ist. Sie enthält Intermediärfilamente und Proteine, die mit der inneren Membran der …   Deutsch Wikipedia

  • Dictyosom — Schematische Darstellung von Zellkern, ER und Golgi Apparat. (1) Kernmembran (2) Kernpore (3) Raues ER (4) Glattes ER (5) Ribosom au …   Deutsch Wikipedia

  • Dictyosomen — Schematische Darstellung von Zellkern, ER und Golgi Apparat. (1) Kernmembran (2) Kernpore (3) Raues ER (4) Glattes ER (5) Ribosom au …   Deutsch Wikipedia

  • Diktyosom — Schematische Darstellung von Zellkern, ER und Golgi Apparat. (1) Kernmembran (2) Kernpore (3) Raues ER (4) Glattes ER (5) Ribosom au …   Deutsch Wikipedia

  • Endoplasmatisches Reticulum — Schematische Darstellung von Zellkern, ER und Golgi Apparat. (1) Kernmembran. (2) Kernpore. (3) Raues ER. (4) Glattes ER. (5) …   Deutsch Wikipedia

  • Golgi-Zisterne — Schematische Darstellung von Zellkern, ER und Golgi Apparat. (1) Kernmembran (2) Kernpore (3) Raues ER (4) Glattes ER (5) Ribosom au …   Deutsch Wikipedia

  • Golgiapparat — Schematische Darstellung von Zellkern, ER und Golgi Apparat. (1) Kernmembran (2) Kernpore (3) Raues ER (4) Glattes ER (5) Ribosom au …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”