Keystone-korrektur

Keystone-korrektur

Die Keystone-Korrektur (oder auch Trapezkorrektur) bezeichnet die Möglichkeit eine trapezförmige Verzerrung eines projizierten Bildes zu entfernen oder minimieren. Dazu muss eine künstliche Verzerrung im Bild geschaffen werden, welche die ursprüngliche Verzerrung ausgleicht und für den Betrachter ein normales Bild schafft.

Der Effekt tritt besonders bei Videoprojektoren oder Diaprojektoren auf, die nicht exakt rechtwinklig zur Projektionsfläche aufgestellt sind. Das Bild erscheint dann an einer Seite breiter (bzw. höher) als an der gegenüberliegenden Seite.

Die Korrektur kann durch zweierlei Maßnahmen vorgenommen werden:

  • optische Korrektur mittels Bewegung des Objektives.
  • elektronische Korrektur durch Ändern des dargestellten Bildes.
Keystone-Korrektur

Wird das Bild elektronisch verändert, so geht jedoch Bildinformation verloren, da die vermeintlich "längere" Seite des Bildes gestaucht wird ohne die Auflösung zu erhöhen. Hat ein Videoprojektor maximal 800 Bildpunkte horizontale Auflösung, die im Normalfall auch alle mit Bildinformationen belegt sind, wird durch eine Verkleinerung der Bildbreite auf 750 Punkte die Information von 50 Punkten "unterschlagen". Befinden sich in diesen zum Beispiel Tabellenlinen, so werden diese teilweise nicht mehr dargestellt.

Da in den meisten Fällen eine Korrektur an den oberen und unteren Kanten stattfinden muss (der Projektor steht zu weit unten oder zu weit oben) besitzen einige Videoprojektoren eine automatische Keystone-Korrektur. Ein Lagesensor im inneren des Gerätes erfasst den Aufstellwinkel und errechnet daraus die optimale Bildverzerrung für eine senkrechte Wand. Findet die Projektion jedoch auf eine geneigte Fläche statt, so ist diese Funktion nutzlos.

Doch woher stammt der Begriff "Keystone-Korrektur"? Die wörtliche Übersetzung vom englischen "Keystone" ins deutsche "Schlüsselstein" hilft uns nicht wirklich. Wohl aber in Verbindung mit der Architektur. Im Bauwesen wurden in früheren Jahrhunderten Tor- und Türbögen aus massiven Steinquadern aufgebaut. Die Kunst war es dann, durch den Baumeister den letzten sogenannten Schlüsselstein oben in der Mitte des Türbogens so zu setzen, dass dieser Türbogen stabil war und sich die Steine nicht lösen konnten. In der Regel war der Schlüsselstein, denn es war der Schlüssel zum Erfolg eines Türbogens, wie ein Trapez geformt. Meistens wurde der "Schlüsselstein" besonders kunstvoll gefertigt und enthielt die eingemeisselten Angaben des Hausbesitzers und zum Baujahr.


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