- Kilwi (Baden)
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Kilwi ist ein kleines badisches Volksfest, welches jährlich am dritten Wochenende des Oktobers zur Nacht zur Kirchweih beginnt und bis zum darauf folgenden Dienstag gefeiert wird. Verbreitet ist es am häufigsten im Schwarzwald.
Bräuche
In der Nacht von Samstag auf Sonntag, wird durch ein großes Feuer aus Reisig und Holz, der Beginn von Kilwi eingeläutet. Diese Feuer werden meist von größeren Gruppen oder Familien in der vorigen Woche aufgebaut und bei Anbruch der Dunkelheit angezündet. Die 2 bis 10 m großen Feuer brennen oftmals bis spät in die Nacht. Traditionell werden an Kilwi „Kilwiküchle“ gebacken, das sind dünne Teigplatten und meist schon während des Feuers und an den darauf folgenden Tagen gegessen.
Am Kilwiabend wandern zudem Gruppen von Kinder um die Häuser, um zu singen, wofür sie Geld und Süßigkeiten bekommen. Sie singen das Lied:
Dialekt Übersetzung Hit isch Kilwi, morge isch Kilwi
bis am Zischtig Owä,
wenn i zue dä Elisabeth kumm [gang],
no sag i guatä Owä.
Guatä Owä Elisabeth,
sag mir,
wo dei Bettstatt steht.
[Hinderm Ofe an de Wand,
Kiechli bache isch kei Schand!]Heute ist Kilwi, morgen ist Kilwi
bis am Dienstag abend,
wenn ich zur Elisabeth komme [gehe],
dann sage ich „Guten Abend“.
Guten Abend Elisabeth,
sag mir,
wo dein Bett steht.
[Hinterm Ofen an der Wand,
Küchle backen ist keine Schande!]Entstehung
Die Kilwifeuer haben eine ganz ähnliche Geschichte wie die norddeutschen Kartoffelfeuer. Um am dafür am besten geeigneten Tag Holz aus dem Wald zu gewinnen, musste erst einmal das störende Reisig und Kleinholz entfernt werden. Dies geschah meist um Kirchweih. Die Holzreste wurden dann auf großen Feuern verbrannt, wodurch der Brauch entstand.
Kategorie:- Volksfest in Baden-Württemberg
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