Kinderstadtführer

Kinderstadtführer

Ein Kinderstadtplan ist ein Stadtplan, der speziell auf die Bedürfnisse von Kindern ausgelegt und kindgerecht aufbereitet ist. In vielen deutschsprachigen Städten und Gemeinden gibt es bereits einen Kinderstadtplan. Die Stadtpläne unterliegen keiner Norm. Teilweise sind sie ergänzt durch ein Heft mit weiteren Informationen, Anregungen und Geschichten von Kindern aus der Stadt. Einige Kinderstadtpläne kann man im Internet finden.

Inhaltsverzeichnis

Wie Kinderstadtpläne entstehen

In der Herstellung gibt es insbesondere den Unterschied, ob ein Kinderstadtplan von Erwachsenen oder auch mit Kindern, die selbst ihr städtisches Umfeld erkundeten, umgesetzt wird.

Wird der Plan mit Kindern gestaltet, gibt das Ergebnis die Sicht der Kinder auf ihre Umgebung, bezüglich Interesse für Einrichtungen und Orte wieder. Stadtpolitiker und -planer erhalten eine Rückmeldung darüber, was Kinder bedeutend finden, was ihnen in ihrer Stadt fehlt oder was sie stört, welche Veränderungen von ihnen gut oder schlecht aufgenommen werden. Dadurch können Verbesserungen der Situation im Stadtteil für die Kinder in die Wege geleitet werden. Während eines solchen Projekts lernen die Kinder den Stadtteil besser kennen, außerdem erfahren sie, auf welche Weise man einen Stadtteil erforschen kann.

Herausgeber eines Kinderstadtplans können Kinder Eigeninitiative sein oder freie Trägern, Vereine, Einrichtungen oder Schulen, das Stadtjugendamt, eine Stadt oder Gemeinde, Kooperationen oder kommerzielle Einrichtungen.

Inhalte eines Kinderstadtplans

Neben offiziellen Spielräumen im Stadtteil, wie Spielplätze, Freizeitheime und anderen Kindereinrichtungen werden Geheimtipps (spezielle Kindertipps, z. B. Lager, Schleichwege, Treffpunkte, Spielmöglichkeiten an unmöglichen Orten), Geschichtliches, Natur in der Stadt (Parks, Wälder, Tiere), Sport- und Bolzplätze, Schwimmmöglichkeiten, Bibliotheken, Kinos und Theater, besondere Geschäfte, Lieblingslokale, mobile Spieleinrichtungen, Themen wie Verkehrssicherheit, Spielstraßen, Ausflugsziele, aber auch Verschmutzung und alles, was Kinder sonst noch spannend finden, gesammelt und erläutert. Schulen, Kindergärten, Hausaufgabenbetreuung, Beratungsstellen und Kinderinformationsläden können aufgelistet werden.

Geschichte

1985 entstand in München, von der Pädagogischen Aktion initiiert, das erste Stadtbuch für Kinder und Familien mit dem Titel „Abenteuer in München“. Der Münchenführer ist nicht nur ein Buch für Kinder, sondern ein wichtiger Ansatz, Kinder zu Wort kommen zu lassen [1]. Sie wurden als Spezialisten und Stadtforscher in die Entstehung und Redaktion des Buches einbezogen. 1991 konnte in München mit den Kinderstadtteilplänen angeschlossen werden, seitdem wird jedes Jahr für einen weiteren Münchner Stadtteil ein Kinderstadtplan herausgegeben.

Zu den ersten Städten mit Kinderstadtplänen zählen Friedrichshafen (1987) und Ludwigshafen mit dem Stadtbuch für Kinder (1988). Mit der Verbreitung des Internets werden in ganz Deutschland immer mehr Kinderstadtpläne auch online veröffentlicht.

Im Jahr 2005 unterstützte das Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend in Rheinland-Pfalz neue Kinderstadtpläne mit einem eigenen Aktionsprogramm [2].

Düsseldorf stellte 2006 Kinderstadtpläne vor, die nicht nur der Orientierung, sondern auch der Kinderverkehrssicherheit dienen [3].

Siehe auch

Weblinks

Quellen

  1. http://www.formundzweck.com/autoren.php?Z+Zacharias+Wolfgang
  2. Ahnen: Kinderstadtpläne machen Kommunen kinderfreundlicher, bildungsklick.de, 21. Juli 2005
  3. Kinderstadtplan für Düsseldorf, Amt für Verkehrsmanagement, Landeshauptstadt Düsseldorf

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