Kinoshita Tōkichirō

Kinoshita Tōkichirō
Toyotomi Hideyoshi

Toyotomi Hideyoshi (jap. 豊臣秀吉 Toyotomi Hideyoshi; * 17. März 1537; † 18. September 1598) war ein japanischer Feldherr und Politiker, der entscheidend zur Einigung des neuzeitlichen Japans beitrug. Er übernahm das Amt als General nach der Ermordung von Oda Nobunaga und wurde von Tokugawa Ieyasu abgelöst, der die Einigung herbeiführte und die Tokugawa-Dynastie der Shogune begründete.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hideyoshi wurde als erster Sohn eines Bauern im Dorf Nakamura (heute Stadtteil von Nagoya) in der Provinz Owari geboren. Sein erster Name war Hiyoshi oder Hiyoshimaru. Seine auffällige Physiognomie trug ihm den Beinamen Saru (Affe) ein. Er diente zunächst Matsudaira in der Provinz Mikawa und danach Oda Nobunaga in der Provinz Owari. Seine Karriere begann er als einfacher Soldat, aber mit einigen Erfolgen erwarb er sich höhere Ränge. Auf dem Schlachtfeld war er durch ein eindrucksvolles Hirschgeweih auf seinem Helm zu erkennen. Er nannte sich damals Kinoshita Tōkichirō (木下 藤吉郎) und heiratete Nene (oder One). In jener Zeit lernte er Maeda Toshinaga kennen, mit dem er sich anfreundete.

Yoshitoshi: 100 Ansichten des Mondes "Mond am Berg Inaba" - Der junge Toyotomi Hideyoshi führt eine kleine Gruppe von Kriegern, um die Burg auf dem Berg Inabe anzugreifen. (1885, 12. Monat)

Hideyoshi zeigte in strategischer und taktischer Hinsicht Talent auf dem Schlachtfeld und besaß ein außerordentlich hohes diplomatisches Geschick. Nachdem er im Krieg gegen die Asai und Asakura in den Provinzen Omi und Echizen erfolgreich war, erhob ihn Oda Nobunaga 1573 zum Daimyō von Nagahama in Sudomi. Tokichiro änderte seinen Namen und nannte sich von nun an Hashiba Hideyoshi (羽柴 秀吉), was wohl auf die Initiative von zwei der höchstsituiertesten Männer Nobunagas zurückging: Niwa Nagahide und Shibata Katsuie.

Als Nobunaga am 21. Juni 1582 in Kyōto einem Anschlag seines Gefolgsmannes General Akechi Mitsuhide zum Opfer fiel, befand sich Hideyoshi in dessen Auftrag auf dem Weg zu einem Feldzug gegen die Mōri-Familie in Chūgoku. Hideyoshi machte in der Provinz Bitchū mit seinen Männern umgehend kehrt und besiegte Akechi dreizehn Tage nach Oda Nobunagas Tod in der Schlacht bei Yamazaki vor Kyōto.

Mit diesem Sieg wuchs sein politischer Einfluss und so forderte er, dass der Enkel Nobunagas, der einzige Sohn des ersten Sohnes Nobunagas, seinen Großvater beerben solle. Mit dieser Entscheidung wurde er de facto zum Nachfolger Oda Nobunagas und behauptete sich selbst gegen den Widerstand der zweiten und dritten Söhne Nobunagas sowie einiger anderer einflussreicher Männer des Reiches. 1583 errichtete er die Burg Osaka, in der Provinz Settsu, um von dort aus über Japan zu herrschen.

Hideyoshi wünschte sich, Shōgun zu werden, was jedoch aufgrund seiner niedrigen Herkunft nicht in Frage kam. Daraufhin wurde ihm 1585 ein anderes hohes Amt am kaiserlichen Hof verliehen: Kampaku. 1586 gab der Kaiser ihm und seiner Frau den neuen Familiennamen Toyotomi. Als er 1590 den Clan der Hōjō in Odawara in der Region Kantō besiegen konnte, hatte er seine Herrschaft über Japan gesichert. 1591 gab er zwar seinen Kampaku-Sitz zu Gunsten seines Neffen, Toyotomi Hidetsugu auf, blieb aber weiterhin Herrscher ganz Japans.

Hideyoshi wollte auch Korea und das Kaiserreich China beherrschen, wogegen allerdings die Daimyō opponierten. Entgegen den Ratschlägen der Daimyōs zog er 1592/93 nach Korea in den Imjin-Krieg. Es gelang ihm zunächst, fast ganz Korea unter seine Kontrolle zu bringen. Doch als China an der Seite Koreas in den Krieg eintrat, hatten die Japaner hohe Verluste zu beklagen. Außerdem zerstörten die Koreaner mit Hilfe der Schildkrötenschiffe die Nachschubflotte der Japaner.

Ein zweiter Invasionsversuch 1597/98 schlug ebenso fehl. Die Beziehungen nach Korea blieben danach bis 1607 auf dem Nullpunkt. 1598 starb Toyotomi Hideyoshi in der Burg Fushimi bei Kyōto (heute ein Stadtteil Kyōtos). An seinem Sterbebett bat er die fünf Daimyōs, sich um seinen Sohn Hideyori, den Erben Japans, zu kümmern.

Seine Ziele, eine Dynastie zu schaffen und das Reich zu einigen, schlugen jedoch fehl. Tokugawa Ieyasu, einer der fünf Daimyōs, die er in den "Rat der Fünf Regenten" berief, schaltete seine Konkurrenten nacheinander aus, einigte das Reich und sicherte seine Herrschaft schließlich in der Schlacht von Sekigahara. Die Nachfahren Hideyoshis wurden getötet.

Shintō

Kyōto Toyokuni-Schrein
Nagahama Hōkoku-Schrein

Posthum wurde Hideyoshi unter dem Namen Hōkoku („Reichtum des Landes“) verehrt. Als Kami sind ihm mehrere Shintō-Schreine in Japan gewidmet (diese heißen entweder „Toyokuni-Schrein“ (豊国神社) oder „Hōkoku-Schrein“ (豐國神社)), darunter der Kyōto Hōkoku-Schrein (erbaut 1700 auf dem gegenwärtigen Standpunkt des Mausoleums Hōkoku-ryō, danach abgerissen und 1880 an anderer Stelle wieder aufgebaut), der Mitsumine-Schrein (Präfektur Chiba), der Kanazawa Toyokuni-Schrein, der Tenjin-Schrein (Präfektur Saga), der Kyōto und Tōkyō Toyokuni-Schrein (erbaut 1599), der Ōsaka Hōkoku-Schrein (zusammen mit Toyotomi Hidenaga und Toyotomi Hideyori), der Nagoya Toyokuni-Schrein (erbaut 1881) und der Nagahama Hōkoku-Schrein (Präfektur Shiga).

Filmische Rezeption

Weblinks

Literatur

  • Eiji Yoshikawa: Taiko. A. Knaus Verlag, München, 1993, ISBN 3-8135-0303-8



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