Kitzelmann

Kitzelmann

Leutnant Michael Kitzelmann (* 29. Januar 1916 in Horben, heute Ortsteil von Gestratz, Westallgäu; † 11. Juni 1942 in Orel) wurde im Zweiten Weltkrieg wegen Wehrkraftzersetzung hingerichtet.

Leben

Nach dem Abitur 1936 in Dillingen an der Donau ging er als Offizierbewerber zur Wehrmacht. Er verschloss nicht die Augen vor dem Elend, das der Vernichtungskrieg im Osten ab 1941 verursachte. In Briefen an die Eltern und in Gesprächen mit Wehrmachtskameraden äußerte er aus seiner christlichen Grundhaltung heraus Kritik am Kriegsgeschehen und den dafür Verantwortlichen.

„Daheim reißen sie die Kreuze aus den Schulen – hier macht man uns vor, gegen den gottlosen Bolschewismus zu kämpfen ….“

Diese aus Empörung geäußerte Erkenntnis wurde ihm zum Verhängnis. Am Karfreitag 1942 wurde er vom Feldkriegsgericht der 262. Infanterie-Division wegen Zersetzung der Wehrkraft zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 11. Juni 1942 vollstreckt.

Würdigung

Im Mai 1986 wurde am Johann-Michael-Sailer-Gymnasium in Dillingen an der Donau diese Gedenktafel eingeweiht:

„Michael Kitzelmann, Abiturient des Jahrgangs 1936, hingerichtet am 11. Juni 1942. Er starb für die Freiheit des Denkens und Glaubens.“

Literatur

  • Hans Hümmeler: Michael Kitzelmann. Mensch – Soldat – Christ, St. Ottilien 2000 (1. Auflage o.J., Privatdruck Ludwig Fischl, Lederdorn)
  • Jakob Knab: Empörung über den weltanschaulichen Vernichtungskrieg im Osten. Der katholische Leutnant Michael Kitzelmann, in: Wolfram Wette (Hg.), Zivilcourage. Empörte, Helfer und Retter aus Wehrmacht, Polizei und SS, Frankfurt am Main 2003
  • Karl Schweizer:Der Nationalsozialismus in Stadt und Landkreis Lindau., veröffentlicht in: Daheim im Landkreises Lindau, S. 113-135, Herausgeber Werner Dobras und Andreas Kurz, Stadler Verlagsgesellschaft (Konstanz, 1994), ISBN 3-7977-0281-7.

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