- Kizilca
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Kızılca Basisdaten Provinz (il): Denizli Landkreis (ilçe): Tavas Koordinaten: 37° 14′ N, 28° 52′ O37.23333333333328.8702777777781165Koordinaten: 37° 14′ 0″ N, 28° 52′ 13″ O Höhe: 1.165 m Fläche: 91 km² Einwohner: 1.916 (2008) Bevölkerungsdichte: 21 Einwohner je km² Telefonvorwahl: (+90) 258 Postleitzahl: 20 xxx Kfz-Kennzeichen: 20 Struktur und Verwaltung (Stand: 2009) Bürgermeister: Ramazan Beket (AKP) Webpräsenz (Stadtverwaltung): Kızılca ist eine Kleinstadt im Landkreis Tavas der türkischen Provinz Denizli. Kızılca liegt etwa 60 km südlich der Provinzhauptstadt Denizli und 16 km südostlich von Tavas. Kızılca hatte laut der letzten Volkszählung 1.916 Einwohner (Stand Ende Dezember 2008).
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
An Kızılca grenzen die Ortschaften Aydoğdu im Norden, die zum Landkreis Acıpayam gehörende Ortschaft Alaatin im Osten, Ovacık im Süden, Pınarlar im Westen sowie Tavas im Nordwesten. Kızılca ist sehr gebirgig und hat kaum Wälder. Die Höhe über dem Meeresspiegel beträgt 1165 Meter.
In Kızılca herrscht Kontinentalklima. Die Sommerzeit ist heiß und trocken, der Winter dagegen ist kalt und regnerisch, es gibt Schneefälle zwischen November und Januar. Um die Stadt herum liegen die kaum bewaldeten Berge Akça Dağı, Bozdağ, Kızılhisar Dağı und Tınaz Dağı mit Höhen von über 1000 Metern. Nach Osten hin werden die Berge niedriger und bewaldeter. Besonders in der Hochebene Richtung Alaatin sind Kiefern weit verbreitet.
Stadtgliederung
Kizilca gliedert sich in zwei Stadtteile (Mahalle), Çarşı Mahallesi und Hacı Kemal Mahallesi, die jeweils von einem Muhtar verwaltet werden.
Geschichte
Der zweite Sohn des Beys des Kayı-Stammes der Oghusen, der aus Zentralasien eingewandert war, ließ sich hier nieder. Die anderen beiden Söhne ließen sich in Serinhisar und in Kızılcabölük nieder. Der Name Kızılca (von türkisch kızıl für rot) hat sich von Kızılcabölük abgeleitet und kann als rötlich übersetzt werden.
In Kızılca gab es zwei Auswanderungswellen, die erste Welle fand zwischen 1940 und 1950 in die benachbarten Provinzen Aydın und İzmir statt, die zweite Welle fand zwischen 1960 und 1980 nach Westeuropa statt. Wegen der vielen Eheschließungen zwischen Gastarbeitern und Einheimischen steigt die Zahl der Auswanderungen in westeuropäische Länder sehr stark an, wodurch die Einwohnerzahl der Kleinstadt seit 1990 rasant sank.
Nahezu 5000 Menschen leben außerhalb der Kleinstadt. Etwa 3500 Menschen aus Kızılca leben derzeit im Ausland schon in der dritten Generation, die meisten in Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich. Rund 1500 Menschen aus der Kleinstadt, die wegen Mangel an Arbeitsplätzen ihre Heimatstadt verlassen haben, sind in der Türkei geblieben. Sie leben meistens in der Provinzhauptstadt Denizli und in Tavas, aber auch in den benachbarten Provinzen Aydın und Izmir.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sebastopolis, 2 km östlich von Kızılca, war eine antike griechische Stadt, von der heute nur wenige Überreste übrig geblieben sind. Höyük Tepesi ist ein 7 Meter hoher Siedlungshügel mit einem Durchmesser von 150 Metern. Die anderen Überreste wurden durch Erosionen völlig zerstört.
Im Norden der Kleinstadt befindet sich ein See, der sich von Niederschlägen nährt. Die Wassermenge wird meistens in den Monaten Juli und August durch Verdunstung und durch Entnahme zur Bewässerung der Landwirtschaft reguliert.
Wirtschaft und Infrastruktur
Seit Jahrhunderten ist die Einnahmequelle traditionell der Anbau von Leblebi. Andere Einnahmequellen sind der Ackerbau und die Tierhaltung.
In Kızılca befinden sich derzeit sieben Moscheen und zwei Friedhöfe. Der zentrale Platz wird Çarşı Meydanı (deutsch Marktplatz oder Basarplatz) genannt, dort findet jede Woche ein Basar statt.
Im Jahr 1998 wurde von den Migranten aus Kızılca der Kızılca Yardım Derneği e.V. (deutsch Hilfsverein für Kızılca e.V.) in der baden-württembergischen Stadt Tuttlingen gegründet. Seitdem investiert der Verein in der Heimatstadt durch Veranstaltungen, die in verschiedensten Städten in Deutschland und Österreich stattfinden. Der Verein hat mit den Einnahmen eine Schule und andere Einrichtungen in der Kleinstadt errichtet und renoviert. Die in Armut lebenden Einheimischen werden vom Verein finanziell unterstützt, aber auch die, die in türkischen Universitäten studieren.
Weblinks
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