Kladruby u Stribra

Kladruby u Stribra
Kladruby
Wappen von Kladruby
Kladruby u Stříbra (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Plzeňský kraj
Bezirk: Tachov
Fläche: 4859 ha
Geographische Lage: 49° 43′ N, 12° 59′ O49.71527777777812.98413Koordinaten: 49° 42′ 55″ N, 12° 58′ 48″ O
Höhe: 413 m n.m.
Einwohner: 1.500 (3. Juli 2006)
Postleitzahl: 349 61
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 7
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Svatava Štěrbová
Adresse: náměstí Republiky 89
349 61 Kladruby u Stříbra
Website: www.kladruby.cz

Kladruby (deutsch Kladrau) ist eine Stadt in Tschechien. Sie liegt etwa fünf Kilometer südlich der Stadt Stříbro an der Úhlavka und gehört dem Okres Tachov an. Der Ort liegt unmittelbar an der Autobahn 5 / Europastraße 50.

Inhaltsverzeichnis

Stadtwappen

Auf blauem Hintergrund eine silberne Stadtmauer mit offenem Spitzbogentor, in dem auf grüner Grasfläche ein Mönch oder Herzog in brauner Kutte mit erhobenen Händen betend kniet. Auf einem roten Polster vor ihm liegt ein Herzogshut. In der Mitte der Mauer ein Kreuz mit Christus, links der heilige Johannes stehend, rechts die heilige Maria kniend. Über dem Tor ein blauer Schild worin ein goldenes "M", das für den Kaiser Matthias steht und obenauf eine goldene Kaiserkrone, die von zwei schwebenden Engeln gehalten wird. Die Stadtfarben sind rot-weiß.

Geschichte

Der Ort wurde erstmals infolge der Klostergründung durch Herzog Vladislav I. im Jahre 1115 erwähnt. Bereits 1212 wurde Kladrau als Stadt genannt, im Jahr 1233 wurde die Klosterkirche in Anwesenheit von König Wenzel I. eingeweiht. 1334 wurde der erste bürgerliche Vertrag geschlossen: das Kloster vergibt den Hof Wossy in Erbpacht an Kladrauer Bürger. Die Pfarrkirche von Alt-Kladrau wurde 1344 das erste Mal genannt. 1441 gab der Abt Bussek von Wrtaba als Folge der Hussitenkriege den Freiheitsbrief, durch den die Bevölkerung Erleichterungen in ihren Geschäften erfuhr. 1566 wurde das Bürgerspital zum ersten Male in einer Urkunde erwähnt.

1616 verlieh Kaiser Matthias den Kladraunern das Recht der Siegelung mit rotem Wachs und ergänzte das Stadtwappen. 1618 rebellierten die Bürger gegen die Klosterobrigkeit. 1771 wurden erstmals die Häuser mit fortlaufenden Hausnummern versehen. 1787 wurde eine neue Obrigkeit infolge der Aufhebung des Klosters eingesetzt. Erst 1790 erhielt die Stadt an der alten Goldenen Straße einen regulären Magistrat der bis 1850 wirkte. 1793 wurde die Abhaltung von Vieh- und Wochenmärkten bewilligt. Durch einen Großbrand 1843 fielen zwei Drittel der Häuser und Gewerkschaften den Flammen zum Opfer. Auch die Stadtkirche wurde schwer beschädigt. Die Stadt wurde mit einem neuen Stadtbild wieder aufgebaut.

Seit der Errichtung der Pfarre an der Schlosskirche 1875 waren zur Stadtkirche Kladrau noch folgende Orte eingepfarrt: Benischmühle, Brod, Laas, Mühlhöfen, Tinchauermühle, Wrbitz. 1888 wurde das Postamt an das allgemeine Telegraphennetz angeschlossen. Die im Jahre 1895 errichtete Bürgerschule wurde mit der Volksschule unter einer Leitung vereinigt. 1911 gab es eine amtliche Bewilligung für zehn monatliche Montagmärkte. 1923 erhielt die Stadt die elektrische Beleuchtung durch den Westböhmischen Elektrizitätsverband. Im Jahre 1960 verlor Kladruby das Stadtrecht.

Kloster Kladruby

Das Kloster Kladruby wurde als Benediktinerkloster im Jahre 1115 vom Herzog Vladislav I. gegründet. Die Marienklosterkirche zählt zu den schönsten Bauten Böhmens. Sie entstand als romanische Basilika während des 12. Jahrhunderts. Das heutige Aussehen im Stil der barocken Gotik gestaltete in den Jahren 1712 bis 1726 der böhmische Architekt Jan Blažej Santini-Aichel.

Nach der Auflösung des Klosters durch den österreichischen Kaiser Josef II. kaufte Fürst Alfred von Windisch-Grätz 1825 das Kloster samt dem Großgrundbesitz für 275.500 Goldstücke, wobei ein Teil des Kaufpreises wegen seiner Verdienste um die österreichische Monarchie nicht bezahlt werden musste. In Kladruby wurde im Jahre 1864 im ehemaligen klösterlichen Konvent eine Brauerei errichtet. Erst 1918, als die Familie Windisch-Grätz im Zuge der Bodenreform den Hauptsitz der Familie in Tachov verlor, zog Ludwig Aladar von Windisch-Grätz nach Kladruby um und errichtete hier eine umfangreiche Bibliothek sowie das Familienarchiv. Im Jahre 1945 ging Kladruby in Staatsbesitz über.

Seit dem 12. April 2007 ist Kladruby wieder eine Stadt.

Einwohnerzahlen

Kirche
Jahr Einwohnerzahl
1788 ca. 1.000
1838 1.119
1848 1.434
1900 1.366
1910 1.331
1921 1.385
1930 1.238
1939 1.193
1960 900

Ortsgliederung

Zur Stadt Kladruby gehören die Ortsteile:

  • Brod u Stříbra (Brod) mit Výrov (Wierau, 1. Teil), 81 Einwohner (1999)
  • Kladruby (Kladrau), 1108 Einwohner (1999)
  • Láz (Laas), 57 Einwohner (1999)
  • Milevo (Mühlhöfen), 62 Einwohner (1999)
  • Pozorka (Gibacht) mit Žďár (Zdiar)
  • Tuněchody u Stříbra (Tinchau) mit Tuněchodský Mlýn (Tinchauer Mühle), 33 Einwohner (1999)
  • Vrbice u Stříbra (Wrbitz b. Kladrau), 35 Einwohner (1999).

Weblinks


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