Klangsteine

Klangsteine

Klangsteine sind im weitesten Sinne Musikinstrumente. Ihre Form ist, im Vergleich zu traditionellen, von Menschen entwickelten Instrumenten, äußerst vielfältig und kann nicht festgelegt werden. Ihre historischen Wurzeln liegen in China, Vietnam, Korea und Indien.

Geschichte

China zeigt in der Frühzeit die nachweisbarsten Formen, das Wissen und Spielen geriet jedoch im Laufe der Zeit in Vergessenheit, die Vernichtung durch die politischen Vorgänge tat ein übriges dazu.

Die frühesten Klangsteine wurde in der Shang II - Dynastie (1350 - 1050) in An-Yang gefunden. Bei Ausgrabungen fand man Orakelinschriften, Trommeln, Trommelstöcken, Schlegel, eine Okarina- artige Kugelflöte und den ch´ing genannten Klangstein. Die richtige Bezeichnung für einen einzelnen, großen Klangstein ist t ´e-ch´ing. Außerdem wurde das „Klangsteinspiel“ pien-ch ´ing gefunden, welches aus verschiedenen, gestimmten Steinen besteht. Es ist unwahrscheinlich, dass diese Klangstein-Lithophone und die Okarina bereits in der früheren, der Shang I-Periode vorhanden waren, nachweisbar ist jedoch, dass sich die Stimmung der Instrumente aus Stein, Jade und Bronze in der frühen Chou-Dynastie vervollkommnete.

Eine Form des Klangsteins ist der in traditionell pentagonaler Form mit gebogener Basis, an einem Rahmen aufgehängt. Eine andere ist der Jade-Klangstein in Scheibenform. Die Scheibe symbolisiert das Himmelsfirmament, dadurch das Yang-Prinzip, der Ausschnitt in der Mitte der Scheibe die Erde, das Yin-Prinzip. Der Stein wurde zu zeremoniellen Zwecken im Tempel, dem Palast verwendet und diente als Grabbeigabe.

Ein Klangsteinspiel, das pien-ch ´ing, wird heute noch verwendet. Einzelne Klangplatten sind in einem Rahmen aufgehängt und werden mit verschiedenen Schlegelarten freischwingend zum Klingen gebracht. Diese Art der Klangerzeugung wurde zum Teil später im Abendland im Schlagwerkensemble integriert, spielte dort jedoch, aufgrund einer nicht kulturell verwurzelten Basis, eine sehr untergeordnete Rolle.

Eine Litophonforschung im asiatischen Bereich wird durch die Musikwissenschaftlerin und Musikethnologin Schwoerer-Kuhl seit Jahren durchgeführt, die Klangsteinskulpturen von Elmar Daucher sind auf der Basis der harmonikalen Forschungen von Hans Kayser erstellt, die Arbeiten von Arthur Schneider werden von Gasser in seinen Kompositionen eingebaut, es sind Klangplatten in unterschiedlichen Formen. Die von Klaus Feßmann entwickelten Klangsteine sind nach Klangforschungsergebnissen entwickelte Skulpturen mit rechteckigen Formen, die er in den großen Formen als Stelen bezeichnet. Sein Bau geht von Berechnungen der Proportionsverhältnissen aus. Seine Entdeckung ist die spezielle Art der Entwicklung des Klanges, das Herausarbeiten der Klangmöglichkeiten aus dem Stein.

Im 20. Jahrhundert wurde die Entwicklung der Klänge aus dem Stein durch die technischen Möglichkeiten erweitert. In erster Linie waren es zunächst Bildhauer wie Elmar Daucher in Deutschland und Arthur Schneider in der Schweiz, die sich mit diesem Phänomen beschäftigten. Ihre Arbeiten sind Stein-Skulpturen, die Klänge erzeugen.

Seit Anfang der 1990er Jahre wurde das Instrument von einer Reihe von Künstlern wieder als Medium entdeckt.

Literatur

  • Klaus Feßmann: KlangSteine. Begegnungen mit dem ewigen Gedächtnis der Erde. München 2008, ISBN 978-3-517-08392-6.
  • Elmar Daucher, Artur Schneider: Ausstellungskataloge

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