- Klassierung
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Klassieren ist das Einteilen in Gruppen, eine Klassierung eine geordnete Aufteilung beziehungsweise Gliederung.[1] Angesprochen ist sowohl die Tätigkeit als auch das Ergebnis des Einordnens einzelner Teile einer Menge von Objekten, Stoffen oder Personen nach einem definierten Merkmal in eine Teilmenge. Im Zusammenhang mit einer Klasse als Teilmenge existiert auch der Begriff der Klassifikation für eine Einteilung in Gruppen.[2]
Je nach Anwendungsgebiet können die Begriffe spezifische Bedeutungen besitzen. Als Fachbegriff der mechanischen Verfahrenstechnik ist mit Klassieren ein Trennverfahren angesprochen. Statt von „Klassen“ wird dabei von „Fraktionen“ gesprochen.
Inhaltsverzeichnis
Mechanische Verfahrenstechnik
In der mechanischen Verfahrenstechnik bezeichnet Klassieren das Trennen eines dispersen Feststoffgemisches in Fraktionen, vorzugsweise nach den Kriterien Partikelgröße oder Partikeldichte[3]. Falls die geometrische Partikelgröße das Trennkriterium ist, erfolgt das Klassieren mittels Sieben; falls Dichte bzw. andere Äquivalentdurchmesser maßgeblich sind, wendet man Sichten als Klassierverfahren an. Das Ergebnis sind mindestens zwei Fraktionen, die sich dadurch unterscheiden, dass die Mindestgrenze der einen Fraktion zugleich die Höchstgrenze der anderen Fraktion ist. Feststoffpartikel, die genau dazwischen liegen, nennt man Grenzkorn. Dies ist allerdings eine idealisierte Betrachtung des Trennvorgangs, in der Praxis existieren mehr oder weniger große Übergangsbereiche zwischen den Klassen.
Ziel des Klassierens ist:
- die Herstellung von mindestens zwei Teilmengen des ursprünglichen Feststoffgemischs, wobei jede Teilmenge möglichst vollständig den vorgegeben Größenkriterien entspricht. In der industriellen Praxis ist eine solche ideale Trennschärfe allerdings nicht erreichbar. Abweichende Partikel werden Fehlkorn genannt.
- die Abtrennung von Ober- bzw. Unterkorn, um Störungen oder Überlastungen bei nachfolgenden Prozessen zu vermeiden.
Man unterscheidet folgende Klassierverfahren:
- Siebklassieren mittels Sieben
- Stromklassieren mit dem Trennmedium Luft oder andere Gase, z. B. mittels Windsichten
- Stromklassieren mit dem Trennmedium Wasser oder andere Flüssigkeiten, z. B. mittels Schwimm-/Sink-Verfahren.
Zerkleinerungs-, Klassier- und Sortiertechnik werden im Bergbau, im Steinbruch, im Kieswerk und in der Recyclingindustrie zusammen als Aufbereitungstechnik bezeichnet.
Dokumentation
In der Dokumentation dient die Klassierung der Indexierung von Dokumenten. Beispielsweise werden neue Publikationen von Bibliotheken in eine Bibliotheksklassifikation eingestellt und entsprechend in den Regalen aufgestellt sowie in Sachkatalogen vermerkt. Der entsprechende Bearbeiter in Bibliotheken heißt Klassifikator.
Weitere Anwendungen
- Im Sport werden Sportler, Boote, Rennwagen etc. nach ihrem Leistungsvermögen in Klassen (oder auch Gruppen) eingeteilt.
- In der Land- und Forstwirtschaft sowie ebenfalls in der Bauwirtschaft erfolgt eine Einteilung nach Bodenklassen entsprechend der jeweiligen Eignung für den Anbau von Nutzpflanzen bzw. für Baumaßnahmen.
Einzelnachweise und Fußnoten
- ↑ Mackensen - Großes Deutsches Wörterbuch, 1977, dort Verb klassieren „ZW [...] in Gruppen einteilen“, Substantiv Klassierung „ordnende Aufteilung; Gliederung“
- ↑ Mackensen - Großes Deutsches Wörterbuch, 1977, dort Substantiv Klassifikation „Einteilung in Gruppen“
- ↑ Matthias Stieß: „Mechanische Verfahrenstechnik 1“ Zweite Auflage, Springer-Verlag, S. 276ff
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