Kleinbahn-AG Grünberg-Sprottau

Kleinbahn-AG Grünberg-Sprottau

Die Kleinbahn-AG Grünberg–Sprottau betrieb eine 51 Kilometer lange normalspurige Bahnstrecke in Niederschlesien.

Geschichte

Im Norden der früheren Provinz Schlesien sollten die Kreisstädte Grünberg und Sprottau, deren Eisenbahnverbindungen überwiegend in Ost-West-Richtung tendierten, durch eine Nord-Süd-Strecke verbunden werden.

Ein großer Kreis von Aktionären gründete am 31. Mai 1910 die Kleinbahn-AG Grünberg–Sprottau mit Sitz in Grünberg. Die größten Anteile brachten das Königreich Preußen, der Landkreis Grünberg i. Schles. und die Bahnbaugesellschaft Lenz & Co GmbH auf, rund ein Drittel des Kapitals entfiel auf die Kreise Freystadt, Sagan und Sprottau, die Städte Grünberg und Sprottau, die Gemeinde Weichau sowie 46 Firmen und Privatpersonen.

Die Firma Lenz & Co erbaute die normalspurige Bahnstrecke und übernahm die Betriebsführung; sie durchzog vier Kreise und wurde am 1. Oktober 1911 eröffnet.

Anschluss an die Staatsbahn bestand an den Endpunkten Grünberg und Sprottau. Außerdem kreuzte die Kleinbahn in Herwigsdorf die Strecke Freystadt–Sagan.

Das Verkehrsaufkommen entsprach nicht den Erwartungen. Wurde die gesamte Strecke 1914 von drei Zugpaaren und 1927 von zwei Zugpaaren bedient, so ruhte in den dreißiger Jahren der Sonntagsverkehr ganz; an Werktagen blieb nur ein Zugpaar übrig. In Grünberg begannen und endeten seitdem die Züge im Bahnhof Oberstadt. Nur auf Teilstrecken gab es zusätzliche Fahrten, so noch 1944 zwei Zugpaare an Samstagen zwischen Grünberg und Weichau.

An Fahrzeugen standen 1939 zur Verfügung; drei Dampflokomotiven, vier Personen-, zwei Pack- und vierzig Güterwagen.

Strecke

  • 0,0 Grünberg Hatzfeldstraße (frh. Staatsbf)
  • 3,3 Grünberg Oberstadt
  • 7,0 Heinersdorf (Kr Grünberg)
  • 11,5 Ochelhermsdorf
  • 16,0 Hartmannsdorf (Kr Freystadt)
  • 19,7 Seiffersdorf (Kr Freystadt)
  • 22,2 Brunzelwaldau
  • 26,3 Eichvorwerk
  • 27,9 Weichau
  • 31,8 Hertwigswaldau Dorf
  • 34,4 Herwigsdorf
  • 38,8 Rückersdorf (Kr Sprottau)
  • 42,0 Wittgendorf (Kr Sprottau)
  • 47,3 Kortnitz
  • 50,7 Sprottau Kleinbahnhof

Es gab im Stadtgebiet von Grünberg noch weitere Stationen für den Güterverkehr: Fließweg / Grünstraße/ Schützenplatz und Löbtenzweiche.

Literatur

  • Siegfried Bufe: Eisenbahnen in Schlesien. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1989, ISBN 3-922138-37-3

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