- Kleiner Bittersee
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Bitterseen Geographische Lage: Isthmus von Sues Daten Koordinaten 30° 20′ 18″ N, 32° 22′ 40″ O30.33839166666732.377827777778Koordinaten: 30° 20′ 18″ N, 32° 22′ 40″ O Die Bitterseen sind ein langgestrecktes, mit Salzwasser gefülltes Seebecken auf dem Isthmus von Sues zwischen dem nördlichen und südlichen Teil des Suezkanals bzw. den Ortschaften Ismailia und asch-Schaluf gelegen (bei Kilometer 95 bis Kilometer 156).
Geographie
Dieses Seebecken besteht aus dem Großen Bittersee (arabisch البحيرة المرة الكبرى al-Buḥaira al-Murra al-Kubra) und dem sich daran anschließenden Kleinen Bittersee (البحيرة المرة الصغرى al-Buḥaira al-Murra as-Sughra), welche durch eine Verengung miteinander verbunden sind und jeweils am Ein- und Austritt mit Leuchttürmen versehen sind. Zusammen haben die Seen eine Oberfläche von etwa 220 bis 250 km² und sind ringsum von Wüsten umgeben. Bei asch-Schaluf, am Südende der Bitterseen, machen sich bereits Ebbe und Flut des Roten Meers bemerkbar, das bei Kilometer 156 erreicht wird. Vor den eigentlichen Bitterseen gibt es noch einen Kleinen See bei der Ortschaft Ismailia namens Timsah, der wie die größeren Seen auch von den Schiffen als Ausweiche genutzt wird.
Die Bitterseen waren früher mit dem Roten Meer verbunden und wurden erst durch die Anhebung einer Strecke nördlich von Sues von ihm getrennt. Dann trocknete sie bis auf 10 m unter dem Niveau des Roten Meeres aus. Durch die Schaffung des Sueskanals wurden die Bitterseen wieder auf ihr altes Niveau gebracht. Da der Kanal keine Schleusen hat, fließt das Meerwasser sowohl vom Mittelmeer als auch vom Roten Meer in das Seebecken und ersetzt so durch Verdunstung verlorenes Wasser. Die Seen fungieren auch als Niveau-Ausgleich für den Kanal, indem sie Gezeiten-Strömungen ausgleichen.
Geschichtliches
Während des Zweiten Weltkriegs wurden gemäß dem von den Alliierten vereinbarten Waffenstillstand mit Italien (→ Waffenstillstand von Cassibile) vom 8. September 1943 die beiden italienischen Schlachtschiffe RN Italia (ex RN Littorio) und RN Vittorio Veneto samt ihrer Besatzung ab Herbst jenes Jahres bis 1946 im großen Bittersee interniert.
Nach Ausbruch des Sechs-Tage-Kriegs im Jahre 1967 wurde der Suezkanal von Ägypten geschlossen, weshalb insgesamt 14 Schiffe in den Bitterseen festsaßen und erst 1975 weiterfahren konnten. Diese Schiffe wurden wegen des Wüstensandes, der nach kurzer Zeit ihre Decks bedeckte, als Gelbe Flotte bekannt. Unter ihnen waren auch zwei deutsche Schiffe, die Münsterland der Reederei HAPAG und die Nordwind, die ebenfalls erst 1975 wieder freikam und daraufhin nach Hamburg zurückkehrte. In der Zeit wurden von den Besatzungen eine Anzahl lokaler Briefmarken (die jedoch keine postalische Gültigkeit besaßen) geschaffen bzw. herausgegeben, die heute unter Sammlern sehr gesucht sind.
Weblinks
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