- Kleroterion
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Ein Kleroterion (Κληρωτήριον, von griech. κλῆρος = Los) war eine antike Losmaschine.
Sie bestand aus einer großen Steinplatte, in der sich in mehreren Spalten angeordnete Schlitze befanden. In diese Schlitze wurden Plättchen mit den Namen der zur Losung stehenden Personen geschoben. An der Seite der Maschine befand sich eine senkrechte Röhre, in die weiße und schwarze Kugeln eingefüllt wurden, die dann in zufälliger Reihenfolge am unteren Ende der Röhre wieder entnommen werden konnten.
Der traditionellen Lehrmeinung zufolge wurde eine trichterartige Vorrichtung am oberen Ende der Röhre mit Kugeln befüllt. Wie an einer Rekonstruktion der Apparatur deutlich wurde, ist eine derartige Funktionsweise jedoch unwahrscheinlich, da sich die Kugeln gegenseitig an der unteren Trichteröffung blockieren und somit nicht in die Röhre gelangen. (Die Rekonstruktion befindet sich heute im Buigen-Gymnasium Herbrechtingen.)
Vermutlich von links nach rechts und von oben nach unten wurde z. B. die Zusammensetzung der Boule bestimmt. Entweder für jede Reihe von Schlitzen oder für jedes einzelne Namensplättchen ließ man eine Kugel aus der Maschine heraus. Kandidaten oder Gruppen, die eine weiße Kugel erhalten hatten, galten als gewählt, Kandidaten oder Gruppen mit einer schwarzen Kugel waren nicht gewählt.
Das hier abgebildete Kleroterion aus der Stoa des Attalos auf der Agora in Athen diente wohl der Auslosung der Mitglieder der Boule, da es Schlitze in elf Reihen aufweist - vermutlich für elf Triben.
Weblinks
- Erläuterung (PDF-Datei; 2,38 MB)
Kategorien:- Griechische Geschichte (Antike)
- Attisches Recht
- Wahlverfahren
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