Kloster Insula

Kloster Insula

Das Kloster Ostrov (tschechisch Ostrovský klášter oder Ostrov u Davle, lat. Insula) war ein Benediktinerkloster in Böhmen. Die Klosterruine befindet sich südwestlich von Davle auf der Moldauinsel des heiligen Kilian in Tschechien.

Geschichte

Das Johannes dem Täufer geweihte Kloster Insula wurde im Jahre 999 durch Boleslav II. auf einer Moldauinsel oberhalb der Einmündung der Sázava zur Kolonisation des Gebietes angelegt. Die Klostergründung erfolgte durch Mönche aus dem Kloster Niederaltaich. Auf dem Felssporn zwischen Moldau und Sázava errichten die Mönche die Siedlung Sekanka (später Hradištko), die die wirtschaftliche Basis für das Kloster bildete.

In den Machtkämpfen nach dem Tode Ottokar II. Přemysls wurden das Kloster und die Siedlung Sekanka 1278 durch brandenburgische Truppen Ottos IV. zerstört.

Während das Kloster wiedererrichtet wurde, blieb Sekanka wüst. Es wird angenommen, dass die Mönche an Stelle von Sekanka den Ort Davle als neues Wirtschafts- und Handelszentrum ausbauten. 1381 wurde das Kloster erneut geplündert und 1403 brannte es ab.

Am 14. August 1410 plünderten und zerstörten die Hussiten das Kloster. Nach den Hussitenkriegen zogen wieder einige Mönche in das Kloster, jedoch blieb die Anlage ruinös und verfiel immer mehr. Sie wurde schließlich 1517, als die letzten Mönche ins Kloster Sankt Johann unter dem Felsen übersiedelten, ganz aufgegeben.

Das Kloster und die Siedlung Sekanka wurden ausführlich archäologisch untersucht. Heute sind die Grundmauern freiliegend erhalten. Beim Moldauhochwasser von 2002 wurden die Ruinen des drittältesten Klosters in Böhmen überflutet und dabei beschädigt.

Literatur

  • Brych, V. - Stehlíková, D. [Hrsg.]: 2003. 1000 let kláštera na Ostrově (999 – 1999). Sborník příspěvků k jeho hmotné kultuře v raném a vrcholném středověku. Národní muzeum, Praha, ISBN 80-7036-144-1
  • Sommer, P.: 2000. Das Kloster Ostrov (Insula) bei Davle. In: Wieczorek, A. [Hrsg.]. Europas Mitte um 1000 : Beiträge zur Geschichte, Kunst und Archäologie. Bd. 1, Theiss, Stuttgart, S. 420-421
  • Richter, M.: 1982. Hradišťko u Davle. Městečko ostrovského kláštera. Praha

Weblinks

49.88033333333314.3904722222227Koordinaten: 49° 52′ 49″ N, 14° 23′ 26″ O


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