Kloster Aland

Kloster Aland
Der Friedhof auf dem ehemaligen Klosterareal.

Das Kloster Aland (Insel) war ein der heiligen Jungfrau Maria geweihtes Kloster. Es lag in Ostfriesland zwischen Canhusen und Wirdum (heute Gemarkung Wirdum) und wurde vermutlich Mitte des 12. Jahrhunderts von Prämonstratensern aus Steinfeld gegründet. Das Kloster bildete vermutlich ein selbständiges Kirchspiel, das nach der Reformation zuerst mit Canhusen, sodann nach 1591 mit Wirdum vereinigt wurde. Der Friedhof wurde bis ins 18. Jahrhundert benutzt.

Geschichte

Nach dem derzeitigen Forschungsstand wurde das Kloster um 1240 von Prämonstratensern aus Steinfeld gegründet. Urkundlich wird es erstmals 1255 als Nonnenkloster erwähnt und als Ripa beatae Maria Virginis oder prepositus de Insula bezeichnet. Die Leybucht reichte während des Mittelalters bis an die Örtlichkeit heran. Möglicherweise wurde das Kloster von den Mündungsarmen eines Flusses umflossen, die es zur Insel machten. Nach der schweren Nordseesturmflut vom 1. Januar 1287 sollen hier 90 Ordensschwestern gelebt haben. Wirtschaftliche Basis des Klosters war sein Grundbesitz, der zu diesem Zeitpunkt bis zu 400 Hektar groß gewesen sein soll.[1] Diese Ländereien befanden sich in unmittelbarer Umgebung des Klosters. Daneben unterhielt der Konvent Besitzungen im benachbarten Uppigen und in Osteel[2]

Das Kloster wird urkundlich seit 1255 als Nonnenkloster des Prämonstratenserordens erwähnt und auch als „Ripa beatae Maria Virginis“ oder „insula“ bezeichnet. Die Leybucht reichte während des Mittelalters bis an die Örtlichkeit heran. In diesem Jahr sollen etwa 90 Ordensmitglieder hier gelebt und einen Grundbesitz von 400 Hektar bewirtschaftet haben.

Nach der Reformation begann der letzte Propst Johannes Oldeguil ab 1528 als evangelischer Prediger in Aurich zu wirken. Im Jahre 1529/30 wurde das Kloster von Graf Enno II. aufgehoben und das Gelände wurde vom ostfriesischen Grafenhaus danach an Privathand verpachtet. Die Klosterkirche diente nach der Reformation zwischen 1555 und 1560 dem südlich gelegenen Canhusen als Kirche. Die Orgel wurde 1555 von der Greetsieler Kirche übernommen. Die Gebäude waren im Jahre 1610 bis auf die wüst liegende Kirche noch alle vorhanden. Durch mangelnde Pflege verfielen sie jedoch immer mehr und wurden 1710 auf Abbruch verkauft wurden. Heute finden sich keine aufgehenden Gebäudereste mehr. Der Grundriss der Klosteranlage kann jedoch anhand der Höfe nachempfunden werden.[3]

Einzelnachweise

  1. Kloster-steinfeld.de: Kloster Aland, eingesehen am 29. April 2010.
  2. Hemmo Suur (Amtmann zu Norden): Geschichte der ehemaligen Klöster in der Provinz Ostfriesland, Emden 1838, S. 100.
  3. Prämonstratenser.de: Aland in Wirdum bei Emden (Landkreis Aurich, Ostfriesland), eingesehen am 29. April 2010.
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