Kloster Schönau (Gemünden am Main)

Kloster Schönau (Gemünden am Main)
Kloster Schönau

Das Kloster Schönau ist ein Kloster der Minoriten (Franziskaner-Konventualen) in Gemünden am Main in Bayern in der Diözese Würzburg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Maria Empfängnis geweihte Kloster wurde 1189 durch Philipp von Thüngen zu Heßlar, Ministerialer, zusammen mit Gottfried von Pisemberg, Bischof von Würzburg, gegründet. Seit 1699 ist es Minoritenkloster, vor 1553 lebten hier Zisterzienserinnen. 1553 bis 1699 war es aufgehoben. Es sollte 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst werden. Die Mönche verließen 1803 das Kloster nicht völlig und bauten ihre Niederlassung 1843 wieder auf und betreuen heute vor allem die Kloster- und Wallfahrtskirche.

Baugeschichte

Nur die Klosterkirche ist von den mittelalterlichen Gebäuden erhalten geblieben. Ob sich dort noch Reste vom Gründungsbau 1189 befinden, ist nicht bekannt. Größere Bauausgaben sind nach 1250 dokumentiert und belegt durch kunsthistorische Befunde. Dabei weist der Achsenknick zwischen Langhaus und eingezogenem Langchor auf eine komplizierte Baugeschichte hin. Es gibt gewisse Ähnlichkeiten mit der Kirche der ehemaligen Abtei Himmelspforten bei Würzburg; nicht verwunderlich wegen der Wiederbesiedlung Schönaus durch dortige Nonnen.

Die Klosterchronik lässt eine Rekonstruktion zu, nach der in der Mitte des Langhauses der steinerne Unterbau des Dachreiters stand. Daran schloss sich nach Westen die Unterkirche mit der Sepultur der Nonnen an, darüber der Betchor. Für Frauenklöster hatte man das für Männerklöster verbindliche Bauschema übernommen. Dementsprechend lagen Sakristei und Kapitelsaal am Osttrakt des Kreuzganges; darüber das Dormitorium der Schwestern.

Vorratskeller und Küche befanden sich im Westflügel, Wärmeraum und Refektorium (evtl. auch die Räume der Äbtissin) befanden sich vermutlich im Südflügel. Der Chor wurde nach Aufgabe der Abtei durch eine Wand vom Schiff abgetrennt, um weiterhin dem Gottesdienst zu dienen.

Bruder Kilian Stauffer ließ 1700 beim Wiederaufbau sämtliche Einbauten aus dem Langhaus entfernen. Die Außenmauern wurden um ca. 1,8 m erhöht. Das Langhaus und zwei Joche des Chores wurden überwölbt. Der Minorit und Architekt Ulrich Beer (1655-1714), aus einer berühmten vorarlberger Baumeisterfamilie, wirkte ebenfalls am Klosterbau mit. Gewölbe aus dem Vorgängerbau wurden in den Konvent einbezogen. Die Baumaßnahmen erstreckten sich bis zur Kirchweihe am 27. Juli 1710.

Im Jahr 1712 wurden die beiden Joche der Thüngenschen Grablege um ein weiteres ergänzt, zur Nutzung als Winterchor und Sakristei. Epitaphien und Spolien des bestehenden Bauwerkes wurden jedoch verändert. 1725 wurde hinter dem Hochaltar ein Chorjoch (Sommerchor) eingerichtet.

1975 begann der Würzburger Architekt Walter Schilling mit dem Neubau des Konvents, der sich dreiflügelig an die Nordseite der Kirche anfügt. 2004 wurde ein schlichtes Pilgerheim erbaut.

Bildergalerie

Weblinks

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