Kloster St. Jakobsberg

Kloster St. Jakobsberg

Das Priorat Jakobsberg ist ein Kloster der Missionsbenediktiner bei Ockenheim in Rheinhessen.

Geschichte

Das Kloster entwickelte sich aus einer 1720 begründeten Wallfahrt zu Ehren der vierzehn Nothelfer.[1] Zunächst existierte nur eine kleine Kapelle mit Eremitage. 1859 wurde diese erste Kapelle abgerissen und bis 1862 die neue, heute noch bestehende Kapelle errichtet, die von Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler konsekriert wurde. Durch die Gebrüder Muth aus Worms wurde der Innenraum zwischen 1864 und 1869 mit Nazarener Bildern romantisch-religiös ausgemalt[2]. Das anschließende Wohnhaus, das spätere „Haus St. Christoph“, wurde nur wenig später erbaut.

Auf Grund der enormen Popularität der Wallfahrt kam bereits im 19. Jahrhundert die Idee auf, eine Klostergemeinschaft mit der Sorge um diese zu betrauen. Die ersten Mönche, damals Trappisten, zogen jedoch erst 1921 ein. Zwischen 1922 und 1929 wurden im Altarraum und den Nebenaltären der Kapelle Veränderungen, wie zum Beispiel der Einbau eines Chorgestühls, vorgenommen. Beeinträchtigungen des Klosterlebens bis hin zu Auflösung mussten die Mönche vom Jakobsberg während der Zeit des Nationalsozialismus hinnehmen. Nachdem die Generalleitung der Trappisten unter Druck bereits 1930 die Aufhebung der Gemeinschaft angeordnet hatte, wurde diese, mit einigem zeitlichen Verzug, im Jahre 1949 umgesetzt.

Zwischen 1951 und 1960 war im Kloster das Noviziat der Ostdeutschen Provinz des Jesuitenordens untergebracht.

Mit den Unruhen im Afrika der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts, sahen sich viele in der Mission tätige Orden gezwungen ihre Mitbrüder aus den Krisenregionen abzuberufen um einer Ausweisung zuvorzukommen. Daher erwarben am Ende dieses Jahrzehnts die Missionsbenediktiner von St. Ottilien die Gebäude auf dem Jakobsberg. Die erste Gruppe von Mönchen zog am 31. Januar 1961 ein.

Der Chorbogen wurde 1972 mit farbigen Keramikreliefs der 14 Nothelfer verkleidet. Dieser Chorbogen trennt das Chorgestühl vom Langschiff. Ein 4,5 m hohes Pantokrator Glasmosaik der Künstler Peter Paul Etz, damals Dozent an der Landeskunstschule in Mainz, und Gustel Stein (Mainz) wurde 1952/53 entworfen und in der Apsis ausgeführt.

1983 und 1990 wurden neue Gebäude: Kloster, Bildungshaus und Jugendhaus errichtet und renoviert. Diese dienen seitdem einem als Bildungsstätte und Kulturzentrum der Diözese Mainz und der Benediktiner auf dem Kloster Jakobsberg.

Im Februar 2009 wurde erneut eine 6 monatige Renovierungsphase abgeschlossen. Der Altar aus 1,2 Tonnen rotem Sandstein als zentraler Punkt rückte mehr zum Kircheninnern zu, Ambo und Tabernakel bilden heute eine Achse im Chorraum.

Einzelnachweise

  1. Karl Johann Brilmayer: Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart - Geschichte der bestehenden und ausgegangenen Städte, Flecken, Dörfer, Weiler und Höfe, Klöster und Burgen der Provinz Rheinhessen nebst einer Einleitung., Verlag Emil Roth, Mainz, 1905 S. 230
  2. Glaube und Leben Zeitung des Bistums Mainz vom 15. Februar 2009

Weblinks

49.9358333333337.98685277777787Koordinaten: 49° 56′ 9″ N, 7° 59′ 13″ O


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