Kloster Tepl

Kloster Tepl
Klášter Teplá
Wappen des Stifts Tepl
Stift Tepl (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Karlovarský kraj
Bezirk: Cheb
Gemeinde: Teplá
Geographische Lage: 49° 58′ N, 12° 53′ O49.96638888888912.8783333333337Koordinaten: 49° 57′ 59″ N, 12° 52′ 42″ O

Das Prämonstratenserkloster Tepl (tsch. Premonstrátský Klášter Teplá) ist ein Prämonstratenserkloster in Tschechien. Das Stift wurde im 12. Jahrhundert vom seliggesprochenen westböhmischen Gaugrafen Hroznata gegründet und befindet sich im westböhmischen Bäderdreieck bei der Stadt Tepl (Teplá).

Inhaltsverzeichnis

Umgebung

Die Klosterkirche des Stifts Tepl
Turmfassade der Klosterkirche
Turmhelme der Klosterkirche
Hauptschiff der Klosterkirche
Torhaus von der Straße
Brunnen auf dem Klosterhof
Kreuz auf dem Klosterhof
Fassade
Fassade
Fassade
Hotel
Gloriet

Das Stifts Tepl ist am gleichnamigen Fluss Tepl im Tepler Hochland gelegen. Die Siedlung Tepl entstand im 12. Jahrhundert nahen Umfeld einer schon vorhandenen slawischen Burg. 1385 wurden ihr die Stadtrechte verliehen. Sie befindet sich 40 km südlich von Karlsbad (Karlovy Vary) und 14 km östlich von Marienbad (Mariánské Lázné), das einst vom Kloster selbst gegründet wurde.

Geschichte des Klosters

Das Kloster befand sich mit seiner zentralen Lage in Westböhmen im geopolitischen Fokus immer wiederkehrender Kriege und Streitigkeiten, wurde mehrfach geplündert und zerstört, aber immer wieder aufgebaut. Heute ist es nach 12jährigem Leerstand, von 1978 bis 1990, wieder ein Ordenskloster mit einer angeschlossenen Herberge.

Die Anfänge

Das Kloster Tepl wurde im Jahr 1193 nach dem frühen Tod der Ehefrau und des einzigen Kindes vom slawischen Gaugrafen und Diplomaten Hroznata gestiftet. Dessen Testament ist das älteste Schriftstück, das im Klosterarchiv erhalten geblieben ist. In ihm ist festgehalten, dass ein umfangreichen Teil seines Stammbesitzes nach seinem Tode dem Kloster zukommen soll.

In den folgenden 4 Jahren berief Hroznata 12 Prämonstratenser des hl. Norbert aus dem Kloster Strahov bei Prag um mit ihren Abt Johann ins Kloster Tepl zu ziehen. Im Jahre 1143 war der Orden aus Steinfeld in der Eifel nach Strahov gekommen um dort religiös und kulturell zu wirken. Der Orden der Prämonstratenser war für sein Engagement in Verbreitung von Kultur und Bildung und mit dem damit verbundenen Schulwesens, der ökonomischen und pragmatischen praxisbezogenen Ausrichtung bekannt. Er galt zu dieser Zeit als eine der fortschrittlichsten Glaubensgemeinschaften. Hroznata war laut der Überlieferung selbst ein pragmatischer und sachbezogener Charakter und wählte deshalb diesen Orden für seine Klostergründung aus. Die Prämonstratenser wurden zu einem wichtigen Faktor der wirtschaftlichen wie kulturellen Kolonisation der Region. Bereits im Mittelalter befand sich im Kloster eine lateinische Schule.

1202 zog Hroznata, nachdem er im Jahre 1198 in Rom selbst in den Prämonstratenser-Orden eingetreten war, ins Kloster Tepl als Ordensbruder ein und sorgte als Verwalter für die Kirchengüter. Sein Leben endete, als er von Raubrittern entführt wurde. Diese kerkerten ihn auf der Burg Kinsberg bei Eger ein und versuchten das Kloster um ein Lösegeld zu erpressen. Die Überlieferung besagt, dass Hroznata freiwillig lieber den Hungertod wählte, als das Kloster zu belasten. Für diesen Akt wurde er am 16. September 1897 vom Vatikan seliggesprochen. Sein Feiertag ist der 14. Juli.

Unter Abt Johann I. (bis 1233) wurde am 20. Juni 1232 die Klosterkirche im Beisein des böhmischen Königs Wenzel I. vom Prager Bischof Johann II. eingeweiht. Kloster Tepl blühte auf und hatte als Stift einen sehr guten Ruf. Als jedoch 1380 die Pest in Europa wütete, blieb auch das Kloster nicht verschont und würde fast vollständig entvölkert. Als Reaktion darauf wurden 1381 deutsche Kolonisten in der Gegend angesiedelt, die auch das Leben im Kloster wieder aufnahmen. Neue deutsche Dörfer entstanden (Orte auf -grün, -schlag, -brand, -bach, -berg usw.) neben den noch spärlich verstreuten slawischen Siedlungen.

Abt Hugo erhielt von Papst Gregor X. eine Bulle, in der alle Besitzungen, Freiheiten und Rechte des Stiftes aufgezählt und bestätigt wurden. Die Lateinschule des Stifts Tepl wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit von Johannes von Tepl besucht, der die erste neuhochdeutsche Prosadichtung „Der Ackermann aus Böhmen“ verfasst hat. 1380 wurde das Klostergebiet durch die Pest völlig entvölkert. Ab 1384 siedelte Abt Bohus, Edler von Otoschitz (1384–1411) erneut deutsche Kolonisten in der Umgebung an und erteilte den Ortschaften Tepl und Enkengrün am 17. Juli 1385 und 1387 Lichtenstadt das Stadtrecht.

Aufstieg und Blüte

Während der Herrschaft der Hussiten blieb Kloster Tepl glücklicherweise von Überfällen und Plünderungen verschont und erlebte unter Abt Sigismund von Hausmann (1458 – 1506) eine neue Blüte. In der gesamten Region kam es zu wirtschaftlichen Aufschwung, Silber wurde gefunden und geschürft. Unter der Führung Hausmanns wurden 11 Fischteiche angelegt, zerstörte und baufällige Teile des Klosters renoviert und neu aufgebaut, die Klosterbibliothek erweitert.

Im Zuge der Gegenreformation schloss sich Kloster Tepl dem Marienkloster in Magdeburg an um dem aufkommenden Lutherismus entgegenzuwirken. Das Kloster entwickelte sich unter den Äbten Johannes Kurz (1535 – 1585), Mathias Göbl (1585 – 1596) und Andreas Ebersbach (1596 – 1629) zu einem religiösen Zentrum der Gegenreformation, da vom Chorherren des Stifts zahlreiche Pfarreien in Westböhmen besetzt worden waren. Nach dem Prager Fenstersturz fanden Kanzler Slawata und Erzbischof Johannes Lohelius auf ihrer Flucht vorübergehend Aufnahme im Stift.

Kloster Tepl wurde im 16. und 17. Jahrhundert, vor allem während des Dreißigjährigen Kriegs, mehrfach ausgeplündert. Die Truppen des Winterkönigs plünderten das Kloster 17 Tage lang, 1641 und 1648 überfielen schwedische Truppen das Kloster und verwüsteten es. Am 19. April 1659 brannte das Kloster fast bis auf die Grundmauern nieder. Die Spuren der Flammen sind bis heute an den südlichen Außenmauern der Klosterkirche sichtbar.

Das Kloster erholte sich jedoch bis zum Ende des 17. Jahrhundert wieder, der heutige Bau wurde unter Abt Raimund II. Wilfert (1688 – 1722) saniert und ausgebaut, die meisten der heute noch vorhandenen Gebäude und der Innenausbau der Stiftskirche wurden unter Abt Raimund II. Wilfert (1688–1724) geschaffen.

1690 bis 1724 brach für das Kloster eine erneute Blütezeit an. Seit dem 16. Jd. war Kloster Tepl eine philosophische und theologische Lehranstalt, die auch Priester ausbildete. Das Gebäude der alten Klosterschule im nahen Dorf Haber-Kladrau (Ovesné Kladruby) ist bis heute erhalten.

An der Wende des 17. zum 18. Jahrhundert wurde das Konvent- und Prälaturgebäude von Christoph Dientzenhofer im Barockstil umgebaut. Die Fresken stammen zum Teil von Christoph Maurus Fuchs. Unter Abt Chrysostomus Pfrogner (1801–1812) übernahm 1804 das Stift Tepl das Gymnasium in Pilsen und besetzte es mit Lehrkräften aus dem eigenen Ordenshaus.

Die preußisch-österreichischen Kriege brachten dem Kloster neue Not und Verwüstung, aber es gelang der Abtei unter Abt Hieronymus Ambros (1801-1812) die Landwirtschaft wieder zu beleben und das Kloster wirtschaftlich zu restabilisieren. Kloster Tepl wurde zu einem Mittelpunkt der Kunst, Wissenschaft und Kultur der Region. Die Bibliothek wurde wurde vergrößert, eine Sammlung von Mineralien und ein physikalisches Kabinett angelegt.

Abt Chrysostomos Pfrogner (1801 – 1812), der vorher Rektor und Professor für Kirchengeschichte an der Universität Prag gewesen war, machte das Stift zu einer Pflegestätte der Wissenschaft. 1804 übernahm das Stift das Gymnasium in Pilsen. Pfrogner baute auch 1818 das erste Badehaus bei den Quellen von Marienbad, dessen Aufstieg zum Weltbad unter Abt Karl Reitenberger (1812 – 1827) erfolgte. Goethe besuchte mehrfach Marienbad und von dort aus das Stift Tepl, worüber er in seinen Tagebüchern und Briefen ausführlich berichtet.

1879 errichtete die Stadt Marienbad auf der Kreuzbrunnenpromenade ein Denkmal für Abt Karl Reitenberger (1813–1827), den Gründer des Kurortes Marienbad.

Unter Abt Clementso begann eine rege Bautätigkeit. 1888 wurden die Infirmie und Stallungen errichtet, Mühle und Brauhaus neu gebaut und ein Post- und Telegrafenamt im Stift installiert. Die Eisenbahnlinie Marienbad-Karlsbad schloss das Kloster an das öffentliche Schienennetz an.

Ende des 18. Jahrhunderts strebte die Glaubensgemeinschaft unter dem Abt Christoph Graf von Trautmannsdorf als Reaktion vor dem Josefinismus eine innere Erneuerung an, die das religiöse und und geistige Leben besser schützen sollte. So gründete der Orden die erste vierklassige Schule der Region, baute Sozialeinrichtungen und Krankenhäuser und hob die Leibeigenschaft der Bauern noch vor Verordnung des Kaisers freiwillig auf.

Nachdem Zerfall der Donaumonarchie wurde dem Stift die Leitung des Gymnasiums in Pilsen entzogen. Im Zuge der Bodenreform verlor das Kloster Grundbesitz und 1921 wurden die dem Kloster gehörigen Kuranstalten in Marienbad unter staatliche Zwangsverwaltung gestellt. In dieser Zeit erwarb der Abt das ehemalige 1803 aufgehobene Kloster Speinshart in der Oberpfalz wieder für den Orden.

20. Jahrhundert, Nationalsozialismus und Kommunismus

Anfang des 20. Jahrhunderts. wurden im Kloster unter Abt Gilbert Helmer (1900 – 1944) der heutige Bibliothekstrakt und das Museum errichtet und die heutige Parkanlage angelegt. Während der Weltkriege blieb das Kloster von physischen Zerstörungen weitgehend verschont, allerdings wurden Stiftsmitglieder von den Nationalsozialisten verhaftet und interniert, insgesamt wurde die Bruderschaft in der Ausübung ihrer Aufgaben stark beeinträchtigt. Das Regime zwang das Stift die Marienbader Quellen und die zugehörigen Kurbäder zu verkaufen.

Nach Ende des 2. Weltkrieges wurde das Kloster am 3. September 1945 militärisch besetzt und alle Insassen sechs Monate lang unter Hausarrest gestellt. Der neue Abt Petrus Möhler und der Prior Hieronymus Walter kamen ins Gefängnis nach Eger, wo sie bis 1948 inhaftiert wurden. Die deutschen Konventualen mussten 1946 im Zuge der Vertreibungen der Sudetendeutschen nach Bayern flüchten, die in den Pfarreien tätigen deutschen Patres mitsamt der Pfarrangehörigen wurden zwangsausgesiedelt. Im Kloster verblieben nur die tschechischstämmigen Mönche.

Die deutschstämmigen Ordensmitglieder kamen zunächst in Speinshart unter und gründeten dann in Obermedlingen (Diözese Augsburg) das Vertriebene deutsche Stift Tepl, das bis heute besteht. Das tschechische Mutter-Stift wurde zunächst unter die Administratur von Kloster Strahov gestellt und als selbständige tschechische Kommunität konstituiert. Nach dem Prager Frühling 1948 begann die systematische Liquidierung der Kirche, vor allem der Klöster Tschechoslowakiens. Zunächst wurden Vermögen und Grundbesitz enteignet. Bis 1950 hatte Kloster Tepl 25 inkorporierte und sechs weitere früher von Weltpriestern pastorisierte Pfarreien betreut, all dies wurde aufgelöst.

In der Nacht vom 13. zum 14. April 1950 überfielen Truppen der Volksmiliz und des Staatssicherheitsdienstes das Kloster, internierten die Klosterbrüder und plünderten die Gebäude. Kloster Tepl wurde dem tschechischen Militär übergeben, die es in eine Kaserne umwandelte und es bis 1978 nutzte, die Bibliothek wurde in eine öffentliche Kreisbibliothek umgewandelt. Ab 1978 stand Klosteranlage leer und verfiel zunehmend, da der tschechische Denkmalschutz über keine Mittel verfügte um es instand zu setzen und - zu halten.

1988 wählten die überlebenden und geheim eingetretenen Stiftsbrüder heimlich einen neuen Abt: Hermann Josef Tyl. Durch eine neue Gesetzgebung vom 19. Juli 1990 konnte Kloster Tepl mit der 14 Hektar großen Parkanlage wieder dem Prämonstratenserorden übergeben werden. Ab dem 1. Januar 1991 waren die Ordensbürger wieder gesetzliche Verwalter. Die Gebäude befanden sich einem desolaten Zustand höchstgradigen Verfalls, aber die Grundsubstanz der Kirche, der Bibliothek, des Konvents und der Prälaturgebäudes war weitgehend intakt. Mithilfe Spenden konnten Teile der Anlage wieder instand gesetzt werden und zum Wohnen eingerichtet werden, so dass ab dem 28. Oktober 1991 das Ordensleben einer kleinen Kommunität beginnen konnte, vorher mussten die Brüder provisorisch im Pfarramt Marienbads wohnen. Insgesamt kostete die Grundrenovierung 15 Millionen US-Dollar.

Am 17. Juli 1993 wurden die Gebeine des Hroznata in Anwesenheit des Prager Erzbischofs Miroslav Vlk und dem apostolischen Nuntius Erzbischof Giovanni Coppa feierlich von der Dekanatskiche des heiligen Ägidius in Tepl-Stadt zum ursprünglichen Grab in der nördlichen Kapelle der Abteikirche rückgeführt, die Klosterherberge feierlich eingeweiht und das 800jährige Bestehen gefeiert.

Bauten und Besonderheiten

Die umfangreiche Anlage des Stiftes besitzt viele sehenswerte Gebäude, herauszuheben sind die Klosterkirche, die Bibliothek und die 1993 eingeweihte Klosterherberge, eine Besonderheit ist die nicht weitergehende Uhr.

Klosterkirche Mariä Verkündigung

Das Herzstück der Abtei ist die Klosterkirche Mariä Verkündigung. Die Kirche ist eine spätromanische Hallenkirche, die in ihrer stilistischen Ausformung aber schon Übergänge zur Frühgotik zeigt. Sie ist in Form eines lateinischen Kreuzes in ein Langschiff und ein Querschiff unterteilt. Die Maße der Kirche betragen in der Länge 65,25 m und in der Höhe 15,6 m. Der ursprünglich romanische Chorabschluss und die romanischen Fenster wurden später gotisiert.

In der Mitte der Kirche befindet sich der Kreuzaltar dessen Marmor-Arbeiten 1750 vom Prager Hofsteinmetz Josef Lautermann geschaffen wurden. Das vergoldete Kruzifix stammt vom Prager Bildhauer Ignatz Platzer. Im Chor befinden sich über den Chorstühlen die vier lateinischen Kirchenväter, ebenfalls von Ignatz Platzer, wie auch die Engelfiguren und die Heligenstatuen an den Säulen im Hinterschiff. Auch die bildhauerische Gestaltung des Hochaltars stammt von beiden Künstlern, das Altarbild mit der Verkündigung Mariens wurde von Peter Johann Molitor gemalt.

Bis 1898 befand sich die Grabstätte des Hroznata in einen Steinsarkophag vor dem Hochaltar. Nach der Seligsprechung wurden die Gebeine in einen Schrein auf dem heutigen Hroznata-Altar in der Apsis des linken Seitenschiffes aufgestellt. Dieser Altar ist aus weißem Marmor gestaltet. Ein vom Münchener Bildhauer Georg Busch gestaltetes Relief stellt das Opfer des Melchisedech dar. Über dem Altar ist in der Wölbung die Glorie der Seligen dargestellt. Rechts vom Altar zeigt ein Gemälde den seligen Hroznata als Ritter mit dem von ihm gegründeten Stiften Tepl und Kloster Chotěšov. Das Bild stammt Elias Dollhopf ebenso wie die Fresken des Querschiffs, die Szenen aus dem Leben des Klostergründers zeigen.

Bibliothek

Die Klosterbibliothek wurde kurz nach der Gründung des Stifts eingerichtet und befand sich zunächst im Kloster selbst, ohne eigenen Trakt. Sie wurde von Abt Hausmann Ende des 15. Jahrhunderts auf 700 Bände erweitert.

Im 18. und 19. Jahrhundert wurde die Bibliothek durch Literatur aus allen Wissensbereichen und den wichtigen europäischen Sprachen vervollständigt. Der heutige Trakt wurde in den Jahren 1902 bis 1905 unter Abt Helmer nach Plänen des Marienbader Architekten Josef Schaffer in neobarocken Stil gebaut. Der Prunksaal ist 24,4 m lang, 12 m breit und 15,5 m hoch. Die Deckengemälde wurden von Professor Karl Krattner aus Prag gestaltet und stellt in der Mitte die streitende und triumphierende Kirche dar. In den vier Seitenfelder sind die vier Apostel und die vier lateinischen Kirchenväter dargestellt.

In den Weltkriegen verschont, erlitt sie in den Nachkriegsjahren große Verluste. In den 1950er Jahren mussten die Bibliotheken auf Geheiß des kommunistischen Regimes von religiösen Werken „gesäubert“ werden. Literarische Kostbarkeiten wurden gestohlen oder vernichtet. Auch die Klosterbibliothek wurde von diesem Gesetz nicht verschont und wertvolle Bücher wie die kostbare Missale Sulkonis und der Bohemica Bestand mit ca. 550 Bänden, aus der Bibliothek entwendet, um dessen Rückgabe die Prämonstratenser bemüht sind.

Die Bibliothek enthält um die 100.000 Bände, 660 Handschriften und 537 Inkunabeln, ist der Öffentlichkeit als Leihbibliothek zugänglich und gilt heute als nationale kulturgeschichtliche Sehenswürdigkeit. Unter den Handschriften sind besonders ein bairisches Beichtgebet aus dem 9. Jahrhundert und der Codex Teplensis, eine der bedeutendsten deutschen Bibelübersetzungen Martin Luthers aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts, wie Inkunabeln hervorzuheben. Die Inkunabeln sind sind zumeist deutschen und italienischen Ursprungs, es befinden sich aber auch vier tschechischsprachige darunter.

Die nicht weitergehende Uhr

Eine besondere Anekdote ist die nicht weitergehende Uhr auf dem Turmdach über dem Haupteingang, die immer eine halbe Stunde vor Mittag, also 11:30, anzeigt. Die Uhr geht auf die Legende zurück, dass der Stiftsgründer Hroznata außerordentlich gastfreundlich war, so sollte jede Person ungeachtet von Stand und Herkunft so bewirtet werden, als ob sie kurz vor dem Mittagessen angekommen wäre und zu jeder Tages- und Nachtzeit ein warmes Essen und einen Ruheplatz bekommen. Das bedeutete in der Zeit des ausgehenden Mittelalters sehr viel, denn das Kloster befand sich inmitten dichter Wälder weitab von Verkehrs- und Kommunikationswegen. Als Zeichen dieses Brauchs ließen die Tepler Äbte später unter dem Turmdach eine Uhr ohne Uhrwerk anbringen, die diese Zeit immer anzeigt. Am Kirchturm befand sich wiederum eine Uhr mit funktionierenden Uhrwerk, die die Sterblichen an die Vergänglichkeit des Lebens und die nahende Ewigkeit erinnern soll.

Die Klosterherberge

Die Klosterherberge knüpft an die Tradition der Gastfreundschaft an und wurde 1993 erbaut. Für den Unterbringungs- und Verpflegungsteil wurde die ehemalige Scheune umgebaut. Rezeption, Apartments und die Gebetsräume befinden sich im Gebäude des ehemaligen Forstamtes, in die ehemalige Schmiede, die ehemalige Ordination aus dem 16. und 17. Jahrhundert und die historischen Räume der Arztwohnung, kamen eine Weinstube und ein Vortragssaal. Die Klosterherberge ist für Familien, Schüler, Studenten und Rentner ausgerichtet, die sich Unterkünfte in Marienbad oder Prag finanziell nicht leisten können.

Weblinks


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