- Kloster Schönau (Strüth)
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Das Kloster Schönau ist eine Klosteranlage im Bistum Limburg am Rande der Gemeinde Strüth im Rhein-Lahn-Kreis.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gegründet wurde es 1126 als Benediktinerabtei, gestiftet durch Graf Rupprecht von Laurenburg, den Vogt von Lipporn. In Lipporn war bereits im Jahr 1117 von Graf Toto von Laurenburg, Rupprechts Vorgänger, sein dortiges Gut dem Kloster Schaffhausen zur Gründung einer Propstei geschenkt worden.
In den Jahren 1126 bis 1145 wurde romanische Gründungsanlage, vermutlich mit einer dreischiffigen Basilika errichtet.
Zur selben Zeit wurde neben dem Mönchskloster ein Nonnenkonvent gegründet. Von 1141 bis zu ihrem Tod 1164 wirkte dort die heilige Elisabeth von Schönau. Ihr Bruder Eckbert von Schönau († 1184) trat 1155 oder 1156 in den Männerkonvent ein.
Im Jahr 1340 war das Kloster Schönau wirtschaftlich so stark, dass es der Stadt Frankfurt am Main eine Unterstützung durch Bewaffnete und Wagen zusagen konnte.
Der heute noch erhaltene gotische Chor sowie eine Elisabethenkapelle wurden in den Jahren 1420 bis 1430 an der Nordseite des Kirchenschiffes gebaut. Die Elisabethenkapelle wurde allerdings nach dem großen Brand im Jahre 1723 nicht wieder neu errichtet.
Während der Reformation wurden die umliegenden Gemeinden Strüth, Welterod und Lipporn in den Jahren 1541 bis 1544 evangelisch – das Kloster Schönau blieb jedoch katholisch.
Im Jahre 1606 wurde das Nonnenkloster aufgelöst, nachdem dort nur noch wenige Schwestern in ziemlich gelöster Ordensregel in Schönau lebten.
Während des Dreißigjährigen Kriegs überfallen in den Jahren 1631 bis 1635 schwedische und hessische Soldaten das Kloster Schönau. Die Schweden vertreiben die Mönche, plündern das Kloster, erbrechen das Grab der Heiligen Elisabeth und zerstreuen ihre Gebeine. Nur die Schädeldecke wurde gerettet. Sie wird heute in einem Reliquiar auf dem rechten Seitenaltar der Kirche aufbewahrt.
Ein Großbrand vernichtet im Jahr 1723 Kirche und Kloster; nur der gotische Chor bleibt sichtbar erhalten. Der Wiederaufbau der folgenden Jahre gibt dem Kloster seine bis heute erhaltene Gestalt.
Jüngere Geschichte
Im Zuge der Säkularisation wurde in den Jahren 1802 bis 1803 der Männerkonvent aufgelöst und das Kloster ging in nassauischen Besitz über. Die Gebäude wurden teilweise an Privatleute verkauft. Die zuvor mit dem Kloster Schönau verbundene Pfarrei wurde Teil des Generalvikariates Limburg, aus dem 1827 das Bistum Limburg hervorging.
1904 bezogen Dernbacher Schwestern das Kloster, von 1947 bis 1975 wohnten dort zusätzlich vertriebene Prämonstratenser. Die letzten Dernbacher Schwestern verließen das Kloster 1986, seitdem wird die Anlage von der örtlichen katholischen Pfarrgemeinde Sankt Florin verwendet. Als öffentliche Pfarrbücherei wurde 1994 die Schönauer Bücherecke eröffnet. Das ehemalige Wirtschaftsgebäude wurde drei Jahre später als „Eine-Welt-Haus Kloster Schönau“ zu einer Lern- und Begegnungsstätte für Gruppen. Ebenfalls in den Räumen des Eine-Welt-Hauses wurden 2001 eine Computer-Fortbildungseinrichtung und ein Internetcafé eingerichtet.
Literatur
- Back, Richard: Kloster Schönau, in: Der Rhein-Lahn-Kreis. Landschaft, Geschichte, Kultur unserer Heimat, hrsg. v. Allroggen-Bedel, Agnes, Oberwesel 1987, S. 143–149.
- Backes, Magnus: Kloster Schönau im Taunus (Rheinische Kunststätten 91), Neuss ² 1976.
- Backes, Magnus: Die Bau- und Kunstgeschichte von Kloster Schönau, in: Schönauer Elisabeth-Jubiläum 1965. Festschrift anläßlich des achthundertjährigen Todestages der heiligen Elisabeth von Schönau, hrsg. v. Prämonstratenser-Chorherrenstift Tepl, Limburg/Lahn 1965, S. 101–133.
- Becker, Hans: Die Pfarrei Schönau, in: Schönauer Elisabeth-Jubiläum 1965. Festschrift anläßlich des achthundertjährigen Todestages der heiligen Elisabeth von Schönau, hrsg. v. Prämonstratenser-Chorherrenstift Tepl, Limburg/Lahn 1965, S. 134–145.
Weblinks
Commons: Kloster Schönau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien50.1405055555567.894075Koordinaten: 50° 8′ 26″ N, 7° 53′ 39″ OKategorien:- Ehemaliges Benediktinerinnenkloster in Deutschland
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