Klöppelfänger

Klöppelfänger

Der Klöppelfänger ist eine Vorrichtung, mit der der Klöppel einer Glocke beim Läuten festgehalten wird.

Inhaltsverzeichnis

Funktion

Glocke mit elektronischer Klöppelfänger-Vorrichtung (Salzburg, Dom)

Der Klöppelfänger sitzt direkt an oder in der Glocke, wird am Joch befestigt und hält den Klöppel an einer Seite fest. Mithilfe dieser Technik kann ein gezieltes Geläute erreicht werden. Ein Geläut mit Klöppelfängern zeichnet sich durch ein plötzliches, ohne An- und Abläutephase, erfolgendes Geläute aus.

Beim Einsatz des Klöppelfängers bedarf es zweier Schaltknöpfe. Der erste dient dem Einschalten eines Motors der die Glocke in Schwingung versetzt. Wenn der eingestellte Läutewinkel erreicht wird kann der zweite Schaltknopf getätigt werden, der Klöppelfänger lässt den Glockenklöppel los und die Glocke erzielt zum exakten Zeitpunkt die komplette Läutkraft. Neuere Modelle erlauben nur einen Schaltknopf, der in zwei Stufen schaltbar ist.

Am Klöppel ist ein um sein unteres Ende in der Form eines U gebogenes Stahlband befestigt, das mit Stahlstiften am offenen Ende zusammengeschraubt ist. Der Fänger an sich ist nur ein kleiner Haken, der beim Schwingen der Glocke den Klöppel am äußersten Stahlstift festhält. Wird die Glocke geläutet, so klappt der Haken nach unten, hebt dadurch nicht mehr den Stahlstift und der Klöppel fällt nach unten.

Bei neueren Klöppelfängern befindet sich das Uhrschlagwerk (meist ein Schlaghammer) direkt am Klöppelfänger. Dadurch ist das Schlagen der Uhrzeit auch bei schwingendem Zustand der Glocke möglich.

Verwendung

Hauptsächlich werden Klöppelfänger im Alpenländischen Raum und bei manchen Kirchen bei den größeren Glocken verwendet. Ein Großgeläut, das ausschließlich mit Klöppelfängern ausgestattet ist befindet sich im Salzburger Dom.[1]

Einzelnachweise

  1. Videoaufnahme des anläutenden Vollgeläutes am Salzburger Dom (YouTube, 2'04", Stand: 1. Mai 2009 um 00:40)

Weblinks


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