Kniesek

Kniesek

Werner Kniesek (* 1946) ist ein Mörder, der als einer der gefährlichsten Straftäter Österreichs in die Kriminalgeschichte einging.

Der in Salzburg lebende Werner Kniesek fällt bereits in seiner Jugend auf, als er mehrmals die Schule schwänzt, stiehlt und öfters von Zuhause davonläuft. Seinen Vater hat er nie kennengelernt und seine Mutter ist mit ihm überfordert, weshalb sie ihn in ein Heim geben will. Als er dies erfährt sticht er seine Mutter am 5. Juni 1962 mit einem Brotmesser nieder, stiehlt das Geld der lebensgefährlich Verletzten und flüchtet nach Deutschland, wo der erst 16-Jährige in Hamburg verhaftet und nach Österreich überstellt wird. Nach zwei Jahren Jugendhaft wegen versuchten Mordes wird er bereits wieder entlassen. Nach mehreren Einbrüchen und Mordes an einer 73-jährigen Frau, die er motivlos niederschoss, wird er 1973 wegen Unzurechnungsfähigkeit nur zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt, wobei er bereits im Januar 1980 vorzeitig wegen guter Führung entlassen werden soll. Wenige Wochen vor der Entlassung erhält er einen dreitätigen Hafturlaub um sich eine Arbeit zu suchen.

Mit dem Geld das er durch illegal hergestellten Schnaps im Gefängnis erhielt, kauft er sich in Wien eine Gaspistole und fährt mit dem Zug nach Sankt Pölten, wo er sich von einem Taxi zur Siedlung Am Eisberg bringen lässt. Er ist zum ersten Mal in dieser Gegend und dringt willkürlich in die Villa der Familie Altreiter ein, wo er den an den Rollstuhl gefesselten, 26-jährigen Sohn Walter antrifft und ihm mitteilt ihn zu töten, jedoch damit noch warten will. Erst am Abend kommt die 55-jährige Mutter Gertrude nach Hause und wird von Kniesek im Flur überwältigt. Da die geschockte Witwe an einen Raubüberfall glaubt, stellt sie dem Täter einen Scheck über 20.000 Schilling aus und wird danach gefesselt. Kurz darauf erwürgt Kniesek den Sohn mit bloßen Händen, zerrt die Leiche aus dem Rollstuhl zu der weinenden Mutter und erdrosselt diese schließlich mit einer Schlinge. Stunden später kommt die 24-jährige Tochter Ingrid nach Hause und findet die Leiche ihrer Mutter und des Bruders. Aus Angst bietet sie sich dem Mörder an, wird von diesem jedoch stundenlang misshandelt, gefoltert und geschlagen, ehe er sie erwürgt. Anschließend tötet er noch die Angorakatze der Familie, legt sich nieder und schläft neben seinen Opfern ein.

Am nächsten Morgen packt er die drei Leichen in den Kofferraum des Mercedes der Familie und unternimmt mit dem eingelösten Scheck eine Einkaufstour. In Karlstetten besucht Kniesek eine Gaststätte und macht sich verdächtig, als einigen Leuten die große Bargeldmenge des wortkargen Mannes auffällt, der noch dazu schwarze Handschuhe trägt die er die ganze Mahlzeit über nicht auszieht. Ein Gast notiert sich das Kennzeichen des Mercedes und alarmiert die Gendarmerie, die daraufhin zum Anwesen der Altreiters fährt und ein eingeschlagenes Fenster entdeckt. Da auch von den drei Hausbewohnern jede Spur fehlt, wird eine österreichweite Fahndung nach dem Wagen und der Familie eingeleitet. Kurz vor Mitternacht findet eine Funkstreife den Wagen am Salzburger Bahnhof sowie die drei Leichen im Kofferraum. Der zum Fahrzeug zurückkehrede Kniesek wird sofort verhaftet. Nach zwei Tagen gesteht er schließlich, die Familie Altreiter aus reiner Lust am Töten ermordet zu haben. Die Morde dienten nur seiner geistigen Befriedigung und er könne weitere Tötungsdelikte nicht ausschließen. Gertrude A. zwang er sogar, ihre Herztropfen einzunehmen damit sie nicht das Bewusstsein verliert und die Todesqualen besser erlebt.

Fünf Monate nach seiner Verhaftung wird Werner Kniesek zu lebenslanger Haft und Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verurteilt. 1983 unternahm er einen Fluchtversuch, der jedoch scheiterte.

Der Film Angst (1983) von Gerald Kargl beruht auf seiner Biographie.

Literatur

  • Die spektakulärsten Mordfälle Österreichs von Andreas Zeppelzauer
  • Spuren des Bösen von Alexandra Wehner

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