- Werner Kniesek
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Werner Kniesek (* 17. November 1946 in Salzburg) ist ein Mörder, der als einer der gefährlichsten Straftäter Österreichs in die Kriminalgeschichte einging. Der wegen eines Tötungsdeliktes in Haft befindliche Kniesek folterte und tötete während eines Hafturlaubes eine dreiköpfige Familie.
Inhaltsverzeichnis
Erste Verbrechen
Der in Salzburg lebende Werner Kniesek fiel bereits in seiner Jugend auf, als er mehrmals die Schule schwänzte, stahl und öfters von Zuhause davonlief. Seinen Vater hatte er nie kennengelernt und seine Mutter war mit ihm überfordert, weshalb sie ihn in ein Heim geben wollte. Als er dies erfuhr, stach er seine Mutter am 5. Juni 1962 mit einem Brotmesser nieder, stahl das Geld der lebensgefährlich Verletzten und flüchtete nach Deutschland, wo der erst 16-Jährige in Hamburg verhaftet und nach Österreich überstellt wurde. Nach zwei Jahren Jugendhaft wegen versuchten Mordes wurde er bereits wieder entlassen. Nach mehreren Einbrüchen erschoss er am 13. August 1972 eine 73-jährige Frau und wurde 1973 wegen Unzurechnungsfähigkeit zu nur achteinhalb Jahren Haft verurteilt, wobei er bereits im Januar 1980 vorzeitig wegen guter Führung entlassen werden sollte. Wenige Wochen vor der Entlassung erhielt er einen dreitägigen Hafturlaub, um sich eine Arbeit zu suchen.
Dreifachmord von St. Pölten
Mit dem Geld, das er durch illegal hergestellten Schnaps im Gefängnis erhielt, kaufte er sich in Wien eine Gaspistole und fuhr am 16. Januar 1980 mit dem Zug nach St. Pölten, wo er sich von einem Taxi zur Siedlung Am Kupferbrunnberg bringen ließ. Willkürlich drang er in die Villa der Familie Altreiter ein, wo er den im Rollstuhl sitzenden, 26-jährigen Sohn Walter antraf und diesen festhielt. Als am Abend dessen 55-jährige Mutter Gertrude nach Hause kam, wurde sie von Kniesek im Flur überwältigt. Da sie an einen Raubüberfall glaubte, stellte sie dem Täter einen Scheck über 20.000 Schilling aus und wurde danach gefesselt. Kurz darauf folterte und erwürgte Kniesek den Sohn mit bloßen Händen, zerrte die Leiche aus dem Rollstuhl zu dessen Mutter, folterte auch diese und erdrosselte sie schließlich mit einer Schlinge. Auch die nach Hause kommende, 24-jährige Tochter Ingrid wurde von Kniesek überwältigt und mehr als elf Stunden lang misshandelt, gefoltert und geschlagen, ehe er sie erwürgte. Anschließend tötete er noch die Angorakatze der Familie, legte sich nieder und schlief neben seinen Opfern ein.
Aufklärung und Verurteilung
Am nächsten Morgen packte er die drei Leichen in den Kofferraum des Mercedes der Familie und unternahm mit dem eingelösten Scheck eine Einkaufstour. In Karlstetten besuchte Kniesek eine Gaststätte und machte sich verdächtig, als einigen Leuten die große Bargeldmenge des wortkargen Mannes auffiel, der noch dazu schwarze Handschuhe trug, die er die ganze Mahlzeit über nicht auszog. Ein Gast notierte sich das Kennzeichen des Mercedes und alarmierte die Gendarmerie, die daraufhin zum Anwesen der Altreiters fuhr und ein eingeschlagenes Fenster entdeckte. Da auch von den drei Hausbewohnern jede Spur fehlte, wurde eine österreichweite Fahndung nach dem Wagen und der Familie eingeleitet. Kurz vor Mitternacht fand eine Funkstreife den Wagen am Salzburger Bahnhof sowie die drei Leichen im Kofferraum. Der zum Fahrzeug zurückkehrende Kniesek wurde sofort verhaftet. Nach zwei Tagen gestand er schließlich, die Familie Altreiter aus reiner Lust am Töten ermordet zu haben. Die Morde dienten nur seiner geistigen Befriedigung und er könne weitere Tötungsdelikte nicht ausschließen. Gertrude A. zwang er sogar, ihre Herztropfen einzunehmen, damit sie nicht das Bewusstsein verliert und die Todesqualen besser erlebt.
Am 4. Juli 1980 wurde Werner Kniesek vom Kreisgericht Sankt Pölten zu lebenslanger Haft und Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verurteilt. 1983 unternahm er einen Fluchtversuch aus der Justizanstalt Stein, der jedoch scheiterte.
Der Film Angst (1983) von Gerald Kargl beruht auf seiner Biographie.
Literatur
- Andreas Zeppelzauer, Regina Zeppelzauer: Mord. Die spektakulärsten Mordfälle Österreichs. Stocker Verlag, Graz 2005, ISBN 978-3-85365-215-2.
- Alexandra Wehner: Spuren des Bösen. Ueberreuter, Wien 2007, ISBN 978-3-8000-7310-8.
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