- Knäppersprengen
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Als Knäppersprengung, kurz Knäpper bzw. knäppern, bezeichnet man die Sprengung eines Knäppers, also eines Steinbrockens, gelegentlich auch Freistein genannt, der für eine maschinelle Bearbeitung vor Ort zu groß oder unhandlich ist. Häufig werden Knäpper in Steinbrüchen bei der sprengtechnischen Gesteinsgewinnung oder im Tiefbau bei Erdbaumaßnahmen zu Tage gefördert. Diese Knäpper sind so groß oder schwer, dass eine Bearbeitung bzw. ein Abtransport mit vorhandenen Maschinen, z. B. Muldenkippern, Baggern oder Radladern, nicht möglich ist. Der Knäpper kann unter Verwendung von Sprengstoff zerkleinert werden.
Inhaltsverzeichnis
Arten
Der Sprengstoff (häufig wird Gelatinöser Sprengstoff, seltener Schwarzpulver verwendet) kann auf verschiedene Weise auf dem Knäpper angebracht werden.
Knäppersprengung mit aufgelegter Ladung
Dabei werden die Sprengladungen flach auf den Knäpper aufgelegt und gezündet. Diese Art der Knäppersprengung ist schnell und einfach, hat jedoch den Nachteil hoher Lärmemission und hohen Sprengstoffverbrauchs und ist damit ineffektiv.
Knäppersprengung mit aufgelegter Hohlladung
Hierbei wird der Sprengstoff nicht flach, sondern wie bei einer Hohlladung mit einer hohlen Fläche (z. B. unterstützt durch Plastiktrichter) an den Knäpper gelegt. Dadurch erhöht sich die Sprengstoffeffektivität bei der Zertrümmerung des Steines, das Verfahren ist aber weiterhin sehr laut.
Knäppersprengung mit Bohrloch
Da nur ca. 30% des für die aufgelegte Ladung benötigten Sprengstoffs verwendet wird, fallen hierbei die geringsten Lärmemissionen an bei gleichzeitiger hoher Ausnutzung des Sprengstoffpotentials. Der Sprengstoff wird in vorher in den Knäpper gebohrte Sprenglöcher eingebracht, wodurch sich die Sprengwirkung direkt im Knäpper entfaltet. Nachteil dieser Methode ist jedoch, dass die Sprenglöcher gebohrt werden müssen, was einen u. U. erheblichen maschinellen, zeitlichen wie personellen Aufwand darstellen kann.
Anwendung
Mit der Steigerung der Leistungsfähigkeit der Baumaschinen können immer größere Knäpper durch Baumaschinen zerkleinert bzw. abtransportiert werden. Daher nimmt die Anzahl der Knäppersprengungen immer weiter ab. Zudem sind Knäppersprengungen wegen des nur schwer kontrollierbaren Splitterflugs sicherheitstechnisch problematisch [1]. Heute werden Knäppersprengungen bei Felssturzgefahr z. B. auf Straßen eingesetzt, wo Baumaschinen keine Zufahrtsmöglichkeit haben.
Quellen
- ↑ Steinbruchs-Berufsgenossenschaft (Hrsg.): Schwerste Verletzungen durch mangelhafte Deckung. 2004 (http://www.stbg.de/site.aspx?url=sich_ges/unf_info/unf05.htm).
Literatur
- Dienstvorschrift des Katastrophenschutzes 250 (KatS-DV 250). Bonn 1984.
- Sprengstoff-Verkaufs-Gesellschaft: Das Romperit Sprengkultur-Verfahren. 4. Auflage. Sprengstoff-Verkaufs-Gesellschaft m. b. H., Berlin W9 1934.
- Horst Roschlau: Sprengen - Theorie und Praxis. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1993, ISBN 3-342-00492-4.
Kategorie:- Zivile Sprengtechnik
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